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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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solange sich Adam hinter diesen Wächtern versteckt. Wir lassen ihn nicht noch einmal davonkommen. Der Älteste wird nichts gegen die Königin unternehmen, bis sein Erzfeind ein für alle Mal ausgeschaltet ist.«
    Und Bastion wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sich Darroc der Königin entgegenstellte und sie vom Thron stürzte. In dieser kurzen Zeit, in der er endlich wieder im Bereich der Menschen umherstreifen konnte, waren all seine Sinne erwacht; die Langeweile und der Überdruss der Unseelie-Hölle war dahin. In den letzten Tagen hatte er sich wieder lebendig gefühlt und sich daran erinnert, wie gut es war, ein Jäger zu sein und zu wissen, dass es so viele köstliche Menschen gab, die er zu seinen Opfern machen konnte.
    Diese Chance würde er sich nicht entgehen lassen, und er würde dem Ältesten keine Gelegenheit mehr geben, durch seine Rachsucht alles zu verderben. Er wollte Darroc erst in allerletzter Minute rufen. Und wenn Darroc Adam nicht schnell genug tötete, würde Bastion selbst seinen Tod herbeiführen.

21
    Aoibheal ging auf der Insel Morar am Sandstrand auf und ab und starrte über das schäumende, türkisfarbene Meer. Ihre schillernden Augen blitzten.
    Im Grunde hatte die Zeit für sie keine Bedeutung, aber heute war sie sich erschreckend bewusst, wie schnell die Minuten verrannen. Plötzlich war das rasche Vergehen der Zeit ihre größte Sorge.
    Vor kurzem hatte sie ungewöhnliche Schwingungen aufgefangen und gespürt, dass die Bereiche, die sie für ihre Rasse geschaffen hatte, an Substanz verloren. Dieses Gefühl war gänzlich neu für sie, und sie konnte es deshalb nicht sofort einordnen.
    Die Mauer zwischen den Bereichen der Tuatha De und der Menschen schwand dahin.
    Sie brauchte eine Weile, bis sie die Ursache dieser beunruhigenden Entwicklung bestimmen konnte. Die Keltar-Druiden hatten das Lughnassadh-Ritu- al noch nicht vollzogen - die uralte Zeremonie, die seit Jahrtausenden in der ersten Stunde des Festtages abgehalten werden musste.
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf. Bei Danu, stellten die MacKeltar ihr Wohlwollen schon wieder auf eine so harte Probe?
    Sie kniff die Augen leicht zusammen - nicht, um in die Ferne zu sehen, sondern um in sich hineinzuhorchen und herauszufinden, welcher Keltar seine Pflichten vernachlässigte.
    Verblüfft stellte sie fest, dass es dieselben waren, die ihr erst vor kurzem Schwierigkeiten bereitet hatten. Schon wieder die Zwillinge.
    Sie forschte weiter, um die Gründe ...
    Mit einem Mal richtete sie sich kerzengerade auf. Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
    »Amadan«, fauchte sie. »Wie kannst du es wagen?«
    Wie hatte er das bewerkstelligt?
    Sie hatte ihm alles genommen, ihn machtlos sich selbst überlassen, ohne dass er gesehen, gefühlt oder gehört werden konnte. Zumindest hatte sie das angenommen. Sie hatte das grässliche Dasein eines substanzlosen Wesens für ihn vorgesehen und ihn in den menschlichen Bereich verbannt, ohne ihm die Möglichkeit zu lassen, Kontakt mit seinesgleichen aufzunehmen, weil er die Tuatha De nicht einmal wahrnehmen konnte.
    Sie hatte das Ausmaß seiner Strafe gründlich durchdacht und wollte ihn zwingen, die Bitterkeit des menschlichen Lebens ohne dessen schöne Aspekte zu kosten, um ihn ein für alle Mal von seiner närrischen Faszination für die Sterblichen zu kurieren.
    Ihre anhaltende Nachsicht mit dem Prinzen, den sie immer bevorzugt behandelt hatte, weil er der einzige Vertreter ihres Volkes war, der sie jemals zu überraschen vermochte - und Überraschungen waren göttlicher Nektar für eine sechzigtausend Jahre alte Königin -, hatte sie bei den Höflingen und ihren
    Ratgebern in ein schlechtes Licht gerückt. Ganz zu schweigen davon, dass sie sich unaufhörlich gezwungen sah, nach den Eskapaden ihres Prinzen wieder Ordnung zu schaffen.
    Der Hohe Rat hatte darauf bestanden, Jahrhunderte währende Maßnahmen zu ergreifen, und nach Amadans jüngster Gesetzesübertretung blieb ihr keine andere Wahl, als dem zuzustimmen. Adam Black hatte ihr im Beisein ihres Hofstaates und des Hohen Rates widersprochen; das konnte sie nicht dulden, sonst würden ihre Souveränität und ihre Führungsqualitäten offen in Frage gestellt. Sie war zwar die Mächtigste der Seelie, aber sie konnte sich nur auf dem Thron halten, wenn die Mehrheit ihres Volkes hinter ihr stand. Man könnte ihr die Macht streitig machen.
    Sie war überzeugt gewesen, dass fünfzig Jahre der Bestrafung genügten, um Adam klar zu machen, wie dankbar

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