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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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ausbringen: einen Trinkspruch auf den —
eingestandenen und akzeptierten — Erfolg der unsichtbaren
Ausdehnungen von AHS rings um ihn, die im entscheidenden Augenblick
eingegriffen und ihn dessen beraubt hätten, was er unbedingt
benötigte, um das SolSystem mit der Omphalos verlassen zu
können.
Jetzt machte es nichts mehr, ob er mit Dosker an Bord Verbindung
aufnahm oder nicht; da die Komponenten fehlten, war es Wahnsinn,
loszufliegen.
Freya kam zurück, setzte sich ihm gegenüber hin, lächelte. »Alles in Ordnung?«
Bleiern sagte er: »Sie haben uns auflaufen lassen. Voll.«
Jedenfalls dieses Mal, dachte er. Aber es ist noch nicht vorbei. Er
trank den feinen, teuren, köstlichen und total
überflüssi- gen Wein — den Wein der wenigstens
zeitweise totalen Nieder- lage. Und sein Herz hämmerte.
Auf dem Fernsehschirm sagte Omar Jones, Präsident von
Neukolonisiertland und höchster örtlicher Beamter in der
großen Fertigteil-Siedling auf Walmaul, jovial: »Hallo,
liebe Leute daheim, ihr alle miteinander in den kleinen Schachteln, in
denen ihr lebt — wir grüßen euch und senden euch
unsere besten Wünsche.« Das vertraute, runde, freundliche
Gesicht verstrahlte sein warmes Lächeln. »Und wir fragen uns
immer wieder, Leute, wann ihr euch alle mit uns zusammentut und euch
uns hier in Neukolonisiertland anschließt. Na?« Er legte
eine Hand hinter das Ohr. Als ob es, dachte Rachmael, eine
Zweiweg-Verbindung wäre. Aber das war eine Illusion. Das hier war
ein Videoband, in Form energetischer Impulse durch von Einems
Telpor-Nexus in Schweinfurt im Neuen Einigen Deutschland
herübergeschickt. Und durch die, dank der Vermittlungsdienste des
Erdsatellitennetzes der UN, an Fernsehgeräte überall auf
Terra weitergeleitet.
Laut sagte Rachmael: »Tut mir leid, Präsident Omar Jones von
Neukolonisiertland auf Walmaul.« Ich komme dich besuchen, dachte
er, aber auf meine eigene Art. Nicht mit einem von Einem-Telpor, der
für fünf Poscreds in einer der Außenstellen von Auf
Hoffmanns Spuren arbeitet . . . deshalb wird es ein bißchen
dauern; genauer gesagt, dachte er, vermute ich, daß du,
Präsident Omar Jones, schon tot bist, wenn ich ankomme.
Obwohl nach der Niederlage im Fuchsbau . . .
Sie, die Gegenseite, hatte ihn praktisch von seiner Quelle der
Unterstützung durch Lies Incorporated getrennt. Er hatte ihrem
Vertreter gegenübergesessen, der hübschen, dunkelhaarigen
Freya Holm, hatte einen Spitzenwein mit ihr getrunken, geplaudert,
gelacht. Und als es Zeit wurde, lebenswichtige Komponenten von Lies
Incorporated über eine Entfernung von fünfzehn Zentimetern zu
befördern . . .
Das Videophon in der winzigen Schlafzelle seines Conapt machte
Pwannnnnnk! und zeigte damit an, daß jemand Verbindung mit ihm
aufzunehmen wünschte.
Nachdem er das fröhliche Gesicht Präsident Omar Jones' von
Neukolonisiertland, Walmaul, abgeschaltet hatte, ging er zum Videophon
und nahm ab.
Auf dem grauen, zu kleinen Schirm bildete sich das Gesicht von Matson
Glazer-Holliday. »Mr. ben Applebaum«, begrüßte
ihn Matson.
»Was können wir tun?« sagte Rachmael und spürte
auf einmal wieder das ganze Gewicht ihres Verlustes.
»Womöglich überwachen diese Leute ja sogar . . .«
»O ja; wir haben bereits registriert, daß diese Leitung
angezapft wird.« Matson nickte, aber er wirkte nicht so, als
mache ihn das irre. »Wir wissen, daß sie diesen Anruf nicht
nur abhören, sondern ihn auch aufzeichnen, in Ton und Bild. Meine
Botschaft an Sie ist aber nur kurz, und sie können sie ruhig
hören. Nehmen Sie Verbindung mit dem Hauptkreis Ihrer
örtlichen Spulenbibliothek auf.«
»Und dann?« fragte Rachmael.
»Stellen Sie Nachforschungen an«, sagte Matson Glazer-
Holliday behutsam. »Über die ursprüngliche Entdeckung
Walmauls. Die ersten unbemannten Datensammler, -aufzeichner und
-übermittler, die vor Jahren — um genau zu sein, schon im
zwanzigsten Jahrhundert — ins Fomalhaut-System geschickt
wurden.«
Rachmael setzte an: »Aber wieso . . .«
»Und wir bleiben in Verbindung«, sagte Matson kurz.
»Adieu. Und ich bin froh, daß ich . . .«Er musterte
Rachmael. »Nehmen Sie sich diesen kleinen Zwischenfall im
Restaurant nicht allzu sehr zu Herzen. So etwas passiert alle Tage. Ich
versichere es Ihnen.« Er grüßte spöttisch, und
dann wurde der kleine Schwarzweißbildschirm — der Service
der VideophonGesellschaft von Wes-Dem war minimal, und als von den UN
lizensierter öffentlicher Dienstleistungsbetrieb kam sie damit
durch — wieder

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