Der unteleportierte Mann
gegenüber.
Vorsichtig sagte Rachmael: »Tut mir leid, daß ich Sie schon
wieder störe. Aber ich bin die Infospulen über die ersten
unbemannten Beobachtungssonden im Fomalhaut-System
durchgegangen.« s
»Irgendwas herausgefunden?«
»Ich fragte«, berichtete Rachmael, »bei der
VideophonGesellschaft von Wes-Dem an, ob ihr Prinz Albert B-y-«
»Und sie antworteten?«
Rachmael gestand: »Sie haben sofort die Verbindung unterbrochen.«
»Er«, sagte Matson, »ist immer noch oben. Immer noch im Orbit.«
»Und sendet Signale aus?«
»Seit fünfzehn Jahren nicht mehr. Bei Überlicht
benötigen seine Signale eine Woche, um den Abstand von
vierundzwan- zig Lichtjahren bis zum Sol-System zu
überbrücken. Erheblich weniger, als die Omphalos brauchen
würde, um das FomalhautSystem zu erreichen.«
»Gibt es einen Weg, den Satelliten wieder zu aktivieren?«
»Die Videophon-Gesellschaft könnte direkten Kontakt mit ihm
aufnehmen, über einen Telpor«, sagte Mafson. »Wenn sie
wollte.«
»Will sie?«
Nach einer Pause meinte Matson: »Hat man Sie nicht gerade abblitzen lassen?«
Nachdenklich erkundigte sich Rachmael: »Kann sonst jemand dem Satelliten den Impuls geben?«
»Nein. Nur die Videophon-Gesellschaft kennt die Signalfolge, die ihn veranlassen würde, zu reagieren.«
»War es das, was ich herausfinden sollte?« fragte Rachmael.
Lächelnd meinte Matson Glazer-Holliday: »Adieu, Mr. ben
Applebaum. Und viel Glück bei Ihren weiteren Nachforschun-
gen.« Dann legte er auf, und einmal mehr sah Rachmael sich einem
toten Bildschirm gegenüber.
In seiner Villa wandte Matson sich von dem Videoset ab und Freya Holm
zu, die auf der Couch hockte, die Beine unter sich im Schneidersitz
gefaltet. Sie trug eine hochmodische, durchsichtige blaue Bluse aus
Spinnenseide und eine ParkuhrableserHose. »Er hat es
entdeckt«, sagte Matson. »Gleich auf der Stelle. Das mit
dem Prinz Albert B-y-Satelliten.« Mit finsterer Miene schritt er
im Raum auf und ab. »Na, schön!« Er hatte sich
entschieden. »Wir werden unseren Agenten unter dem Decknamen
Bergen Phillips in von jetzt an gerechnet sechs Stunden nach Walmaul
schicken. Mit dem AHS-Sender in Paris. Sobald er auf Walmaul ist,
übermittelt er uns durch den Telpor ein kodiertes Schreiben, in
dem die wahren Verhältnisse beschrie- ben sind.« Aber
möglicherweise hatten die AHS-Leute >Bergen Phillips* bis dahin
längst geschnappt und durch Techniken, die in diesem Geschäft
wohlbekannt waren, alles in Erfahrung gebracht, was der
langjährige Lies Incorporated-Mitarbeiter wußte; dann
würden sie eine falsche Kodebotschaft senden, und er würde
beim Erhalt einer solchen Botschaft nie wissen, ob sie wirklich von
>Bergen Phillips< kam oder von AHS. Indes —
Auch Freya sah es. »Laß diesen Agenten, sobald er erst
einmal drüben ist, dem Prinz Albert B-y-Satelliten die Aktivie-
rungssequenz übermitteln. So daß er anfängt, wieder
Daten ins Sol-System abzustrahlen.«
»Falls«, sagte Matson. »Falls« er immer noch
funktioniert, nach fünfzehn Jahren. Und falls die
Videophon-Gesellschaft die Befehle nicht in dem Augenblick widerruft,
in dem die Datenübertragung beginnt.« Auf jeden Fall konnte
er die Leitungen der Videophon-Gesellschaft anzapfen und zumindest an
diese ersten mageren Daten herankommen. Was er vielleicht erhielt,
bevor der Datenstrom versiegte, war eine plastische Panoramaaufnahme
von Walmaul — und was machte es dann noch, wenn der Satellit
wieder abgeschaltet wurde.
Was mit Sicherheit geschehen würde, da AHS die Videophon-Gesellschaft kontrollierte.
»Bloß eine gute Bildaufnahme«, sagte Matson, »und wir wissen es.«
»Wissen was?« Sie setzte ihr Trinkglas auf dem echt antiken Glasplatten-Kaffeetisch in ihrer Nähe ab.
Matson meinte: »Das, meine Liebe, sage ich dir, wenn ich die
Aufnahme sehe.« Er ging zur Kommunikationskonsole, schickte die
längst vorbereitete Anweisung ab, daß der Feldagent, der
nach Walmaul überwechseln sollte, zu seinem Satelliten gebracht
wurde. Diese Instruktionen mußten mündlich gegeben werden
und nicht über irgendwelche Leitungen — sie einer Leitung
anzuvertrauen, hieß, sie öffentlich auszuposaunen.
Vielleicht hatte er auch schon Rachmael zu viel mitgeteilt. Aber
— in einem solchen Geschäft nahm man manchmal Risiken auf
sich. Und er konnte wohl davon ausgehen, daß Rachmaels
Rückruf aus einer öffentlichen Sprechzelle gekommen war; der
Mann, obgleich ein Amateur, war wenigstens sorgfäl- tig. Und
heutzutage war eine derartige
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