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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Doktor — Sie meinen, wir sollen den Anrufer vor einer Identifizierung beseitigen? Das ist ganz und gar unmöglich!«
Von Einem schnarrte: »Das ist keineswegs unmöglich, es ist sogar unbedingt erforderlich.« Denn tief in seinem Inneren hatte er eine Ahnung, wer sich hinter der verstellten Stimme verbarg. Es konnte nur einer sein.
Jaime Weiss. Das enfant terrible der UN, das möglicherweise mit seinem Schwager, dem Waschpsychiater Lupov, zusammenarbeitete. Als er daran dachte, spürte von Einem Übelkeit wie eine graue Flut in sich aufsteigen. Die, dachte er beißend, das schlimmste Paar, das es gab. Möglicherweise in einer Umlaufbahn in einem versiegelten Satelliten um Walmaul . . . und von da aus senden sie entweder mit Überlicht direkt in unser System, oder, was noch schlimmer wäre: speisen ihre Impulse während des Routineverkehrs durch eine unserer eigenen Telpor-Stationen.
Grimmig sagte er zu dem Techniker, mit dem er durch den ihm zur Verfügung stehenden Befehlsgeber verbunden war: »Es gibt einen überaus geringen Bewegungsspielraum für die Durchführung erfolgreicher Aktionen gegen diese Partei, mein Herr, oder glauben Sie mir etwa nicht? Sie denken wohl, ich täusche mich? Ich weiß, wer den Anti-Prolepsis-Tank des armen Herrn Gloch infiltriert hat, beeilen Sie sich!« Und es wäre besser, wenn Sie Erfolg hätten, sagte er zu sich selbst, als er seinen Befehlsgeber wieder losließ und düster zu der Kammer hinüberging, um einen direkten Blick auf seinen Protege zu wer- fen, um Glochs Schwierigkeiten mit eigenen Augen festzustellen.
Ich frage mich, dachte er bei sich, während er das Gesicht des Jünglings vor Pein zucken sah, ob ich nicht das fremde Tonsignal auslöschen sollte, das so wirkungsvoll den ordnungsgemäßen Ablauf in der Kammer blockierte. Oder es wenigstens umleiten, so daß> zwar ich es empfange, Gloch aber nicht. Von Einem kam es jedoch so vor, als hätte die sich dazwischendrängende Tonübertragung bereits ihr Werk getan; Greg Glochs Gesicht war eine einzige Masse aus Verwirrung und Aufgewühltheit. Alle Ideen, die Gloch womöglich für eine Gegenwaffe gegen Bertold gehegt hatte, waren schon lange verschwunden. Zum Teufel, sagte sich von Einem in einem beinahe rasenden Anfall von Enttäuschung — und auch einem ständig stärker werdenden Gefühl, daß der kritische Augenblick ihm irgendwie entgangen war. Irgendwie? Wieder hörte er der zersetzenden Stimme zu, die Gregory Gloch heimsuchte. Da war sie, das war die missetäterische Störung. Das hier: Jaime Weiss persönlich, wo immer in der. Galaxis er sich und sein um ihn herumscharwenzelndes, speichelleckerisches Gefolge untergebracht hatte.
Kann Gloch mich jetzt hören? fragte er sich. Kann er irgend etwas außer dieser verdammten Stimme hören?
Als Experiment sprach er Gloch vorsichtig an — mit Hilfe der üblichen zeitangleichenden Geräte, die in die Kammer einge- baut waren. »Greg! Können Sie mich hören?« Er lauschte, wartete, nach einiger Zeit vernahm er, wie seine Worte dem Mann in der Kammer mit der passenden Geschwindigkeit vorgespielt wurden. Dann bewegten sich die Lippen des Mannes, und dann wurde zu seiner Erleichterung von den Sendern der Kammer ein Satz Glochs ausgespien.
»Oh. Ja, Herr von Einem.« Die Stimme hatte einen unbestimmten Tonfall, wirkte zertreut; Greg Gloch hörte, schien seine geistigen Fähigkeiten aber nicht wirklich auszurichten. »Ich habe ... äh ... wohl geträumt oder ... so etwas. Krr- mh!« Gloch räusperte sich geräuschvoll. »Was, ah, äh, kann ich für Sie tun, Sir? Ahem?«
»Wer ist das, der da dauernd mit Ihnen spricht, Greg? Diese lästige Stimme, die jeden Versuch vereitelt, den Sie unternehmen, die Ihnen übertragenen Aufgaben zu erfüllen?«
»Oh. Tja. Ich glaube . . .« Beinahe eine ganze Minute lang blieb Gloch stumm; dann endlich, wie ein wieder aufgezogenes Spielzeug, schaffte er es, fortzufahren: »Mir scheint, er hat sich als Charley Falks' kleiner Junge Martha identifiziert. Ja; ich bin mir dessen sicher. Der kleine Junge des alten Charley Falks . . .«
»Das kann nicht sein«, knurrte von Einem. »Es kann einfach nicht sein. Es gibt keine kleinen Jungen, die Martha heißen; das weiß doch jeder.« Darauf verfiel er in Brüten, in nach innen gekehrtes Nachsinnen. Eine Verschwörung, entschied er. Und eine, die funktioniert. Unsere einzige Rettung ist die homotro- pische Waffe, die wir abgeschossen haben, damit sie der Trä- gerwelle dieser trügerischen Sendung zurück

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