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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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gut!«
    »Unser Feind war mächtig«, sagte Zalit mit einer gewissen Nachdenklichkeit in der Stimme. »Vielleicht ist es sinnvoll, sich an ihrem Wissen zu bereichern.«
    Thuraan lachte abfällig und trat gegen einen Trümmerstein, der dadurch weit davon flog und dann noch ein Stück weit über den Boden rutschte, bevor er liegen blieb. »Wir haben bereits alles, was für uns von Interesse ist.« Er deutete auf die Drachen.
    »Unsere Magie hat sich als mächtiger erwiesen«, erwiderte Arachnaar und in seiner Stimme schwang die Genugtuung darüber mit. »Und sie werden Vorsorge getroffen haben, dass wir nicht von ihrem Verschwinden profitieren.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt kein Wissen, das auf uns wartet. Es bleibt dabei – wir werden alles zerstören und dann die Welt so erschaffen, wie wir das wollen. Und nichts, wirklich nichts wird dann mehr an die Alten Götter erinnern!«
    Die Serapen nickten sich gegenseitig zu und ein unheilvolles Leuchten entstand zwischen ihnen, das rasch an Stärke zunahm. Langsam erhob es sich und schwebte zur Tempelanlage hinüber, über der es stehen blieb.
    Die Gesichter der Serapen waren angespannt und zeugten von der Anstrengung, die sie leisteten. Dann senkte sich das leuchtende Gebilde und verschwand im Inneren der Anlage.
    Zunächst geschah nichts und die Serapen starrten einfach nur zu dem Gebäude, dann aber gab es eine gewaltige Explosion und die gesamte Anlage zerbrach. Riesige Steinbrocken flogen durch die Luft und krachten auf den Boden, wo sie ein Stück weit weiterrutschten und dann liegen blieben.
    Zwischen all dem standen die Serapen, als ginge sie das nichts an, als wären sie nur stumme, zufällige Beobachter. Doch ihre Augen leuchteten zufrieden und böse, als sie mitansahen, wie die heiligste Anlage ihrer Feinde Stück für Stück verschwand, bis nur noch eine kümmerliche Ruine übrig war.
    Die Drachen brüllten auf und kämpften gegen ihre unsichtbaren Fesseln an, aber so stark sie auch sein mochten – gegen die Macht der Serapen kamen sie nicht an. Auch sie schienen zu begreifen, was der Untergang der Tempelanlage zu bedeuten hatte.
    Arachnaar blickte zu ihnen und lächelte voller Genugtuung. Selbst diese mächtigen Wesen mussten mitansehen, wie die Erinnerung an ihre ehemaligen Herren getilgt wurde. Ja, dachte er zufrieden. Dieser Tag war wahrhaft vollkommen.
     
    ***
     
    Praal war inzwischen im Innersten des Pardraachs angekommen, als er eine Erschütterung in sich fühlte, die schlimmer war als alles, was er je zuvor erlebt hatte. Er wusste sofort, was geschehen war und Wut zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    Dies war der endgültige Untergang ihres Reiches, die Zerstörung der Anlage auf dem heiligen Berg. Dort, wo alles begonnen und jetzt alles geendet hatte.
    Er fragte sich, ob es die anderen auch gespürt hatten, aber er bezweifelte es. Ihr Exil war so vollkommen, dass sie von allem abgeschnitten waren.
    Langsam setzte er sich in Bewegung. Rings um sich sah er die Welt in Bewegung; glühende Augen bewachten jeden seiner Schritte, doch er ignorierte sie. Seine Macht war viel zu groß, als dass er hier in Gefahr war, und das wussten die Wesen, die hier existierten, ebenso.
    Er schritt weiter und lange dauerte seine Suche, bis er endlich eine Höhle fand, die ihm geeignet erschien. Er vertrieb die Wesen, die hier lebten, dann ließ er sich erschöpft nieder und starrte zum Ausgang hinaus.
    Tief war er gefallen; er, Praal, der höchste und mächtigste der Götter. Einst hatte er über die Welt geherrscht, die Menschen hatten ihm gehuldigt, und jetzt war er gezwungen, hier in einer Höhle zu hausen, umringt von Wesen, die nur eines wollten: sein Blut und seinen Tod.
    Aber er hatte sich selber für dieses Schicksal entschieden, denn er vermochte es zu warten. Und genau das würde er jetzt tun: warten bis jener kommen würde, den er brauchte.
    Es musste ein Mensch sein, der gegen die Serapen antrat, denn nur so war sicher, dass sie nicht die ganze Welt vernichteten. Denn wenn er selber wieder auftauchen würde, hätte er all ihre Macht gegen sich und sie würden nicht zögern, alles zu zerstören, nur um seinen Sieg zu verhindern.
    Doch wenn ein einzelner Mensch ihnen entgegentrat, würden sie ihn unterschätzen, und so bestand die Möglichkeit, vielleicht doch noch zu siegen.
    Praal machte sich nichts vor. Diese Möglichkeit war äußerst gering. Aber sie war da, und er war entschlossen, sie zu nutzen. Auch wenn es bedeutete, dass er lange,

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