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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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sehr lange warten musste.
    Ein Lächeln überflog sein altes Gesicht. Dann wurde es dunkel in der Höhle und nichts deutete darauf hin, dass hier jemand lebte.
     
    ***
     

Kapitel 4
     
    Vieles ist den Menschen verboten. Manches aus gutem Grund, manches jedoch nicht. Und immer schon hat es jemanden gegeben, der trotz der Verbote nach der Wahrheit gesucht hat. Und immer wird es solche Menschen geben, so hoch der Preis dafür auch sein mag.
     
     
    Es war völlig anders, als Mela es erwartet hatte. Der Übergang aus Konduun in die Verbotenen Wege war unangenehm gewesen, so als würde ihr ganzer Körper in tausend Teile zerlegt und wieder zusammengesetzt. Und die Umgebung, in der sie angekommen war, wirkte fremdartiger als alles, was sie jemals erlebt hatte. Alles war schummrig und irgendwie verschwommen, als bewegten sich die Dinge rings um sie. Mela fühlte sich schwindlig, doch allmählich gewöhnte sie sich daran.
    Sie bildete sich ein, während des Übergangs fremdartige Schemen gesehen zu haben, an denen sie entlang gerast war, aber vermutlich war das nur eine Einbildung ihres Verstandes gewesen.
    Mela war in einem Gang aufgetaucht und zunächst völlig verwirrt, dann aber kehrte die Erinnerung zurück und sie wusste wieder, was geschehen war. Neben sich sah sie die Schatten der übrigen, nur Eneas fehlte noch. Für einen furchtbaren Augenblick glaubte sie, dass er nicht kommen und sie hier alleine zurücklassen würde, da aber tauchte auch Eneas als Letzter auf.
    Sie schaute ihn besorgt an. Er wirkte noch immer geschwächt, aber etwas an seiner Ausstrahlung hatte sich geändert, so schien es ihr jedenfalls. Er wirkte wieder wie jener Mann, den sie in Boram kennengelernt hatte. Voller Tatendrang, ein direktes Ziel vor Augen.
    Sie schaute zu den anderen. Orcard stand kerzengerade da und unterhielt sich leise mit Eneas, während Hendran mit grimmiger Miene bei Lal, Anda und Xarina stand, die sich ängstlich umschauten. Sie hatten ihre Fackeln neu entzündet und verfügten so zumindest über ein wenig Helligkeit, allerdings schien das Licht ihrer Fackeln aufgesogen zu werden, denn es reichte weniger weit, als es eigentlich der Fall hätte sein müssen.
    In dem Gang, in dem sie sich befanden, gab es nichts, an dem man sich hätte orientieren können. Die Wände waren glatt, genau wie der Boden.
    »Wo im Namen der Götter sind wir hier?«, fragte Hendran und warf Eneas einen misstrauischen Blick zu.
    Eneas unterbrach seine Unterhaltung mit Orcard und wandte sich an die anderen: »Dies ist der Zugang, der uns auf die Verbotenen Wege führen wird. Bleibt eng zusammen, wenn ihr überleben wollt!«
    »Welche Gefahren existieren hier für uns?«, wollte Orcard wissen. »Gibt es hier auch … die Dunklen?«
    »Nein«, antwortete Eneas. »Die drakesh leben nur im Nebel, nicht aber in den Verbotenen Wegen.« Er deutete nach vorne. »Wir müssen weiter in diese Richtung!«
    Orcard nickte und rief den übrigen zu, zusammen zu bleiben. Mela trat neben Eneas.
    »Wie geht es dir? Ich hatte Sorge, dass der Übergang deine letzten Kräfte rauben würde.«
    Eneas schaute ihr nicht in die Augen, als er antwortete: »Mach dir keine Sorgen um mich. Hier geht es mir gut, die Magie der Serapen hat keine Macht mehr über mich.«
    Mela betrachtete ihn skeptisch und fragte sich, ob das wirklich stimmte, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm zu glauben. Und in der Tat wirkte er zunehmend kräftiger, so wie sie ihn vor seiner Verletzung gekannt hatte.
    »Wie lange werden wir hier sein?«
    »Zeit hat hier keine Bedeutung, Mela. Ich kann es dir nicht erklären, aber hier ist alles anders. Alles.«
    Jetzt schaute er ihr doch in die Augen. »Bleibe immer dicht in meiner Nähe, dann geschieht dir nichts.«
    Es war fast nur ein Flüstern und Mela schaute überrascht zu ihm auf; für einen Augenblick glaubte sie, einen Hauch von Gefühl in seinem Gesicht ausmachen zu können.
    Seit ihrem Aufbruch aus dem zerstörten Boram war er sehr distanziert gewesen, fast als bereute er es, sie gerettet zu haben. Sie wusste, dass dies nicht der Wahrheit entsprach, aber der Gedanke daran hatte sich ein Stück weit in ihr festgesetzt. Und war gewachsen.
    Eneas setzte sich an die Spitze der kleinen Gruppe und Mela folgte ihm, genau wie die anderen. Sie hatte das Gefühl, dass der Gang leicht abschüssig war, aber hier konnte sie sich einfach bei gar nichts mehr sicher sein.
    Eine Zeit lang folgten sie dem Gang, dann stoppte Eneas und nach einem kurzen

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