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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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nachdem Chara bei dem Kampf getötet wurde. Von Ihnen, Rebecca Phelps. Ein gelungener Schlag, nachdem Chara für viele als Auslöserin der Rebellion galt.«
    Für eine Weile konnte Vee nichts sagen. Das rührte daher, dass sie es kaum abstreiten konnte. Es nicht einmal versuchen wollte. Es stimmte vermutlich. Als sie ihre Stimme wiederfand, konnte sie nur ein weiteres Mal versichern, dass sie sich an nichts mehr erinnerte, was damals geschehen war: »Ich verspreche Ihnen, Mister Alighieri, ich schwöre bei allem, was von meiner Seele noch übrig ist, dass ich nicht mehr weiß, dass ich das getan habe. Wenn es wahr ist…«
    »Wenn?« Jetzt sah sie, dass auch Alighieri zitterte.
    »Hören Sie, ich bezweifle nicht, dass es wahr ist. Aber ich erinnere mich nicht daran, okay? Ich erinnere mich wirklich nicht! Und was noch wichtiger ist … es tut mir leid. Es tut mir ehrlich und aufrichtig leid.«
    »Es tut Ihnen … leid«, verkündete der Autor mit trockener, lebloser Stimme.
    »Ja.« Vee nahm eine aufrechte Sitzhaltung ein. Sie blieb bei ihrer Aussage, als stünde sie vor einem Tribunal – unschuldig und schuldig zugleich. »Es tut mir leid, Mister Alighieri. Ich bin nicht die Person, die ich früher einmal war. Ich könnte mir heute nicht mehr vorstellen, so etwas zu tun.«
    »Wie ich sehe, sind Sie auf Ihrem Weg hierher nach Freetown in das eine oder andere Handgemenge verwickelt worden.« Alighieri deutete auf ihre zerrissene Uniform. »Sie haben nicht zufällig noch ein paar weitere Dämonen getötet in letzter Zeit?«
    »Okay … ja, habe ich. Und ein paar Himmelsboten. Sogar ein paar Engel – einige der Leute meines Vaters, obwohl die selbstverständlich nicht tot bleiben werden. Natürlich musste ich Leute umbringen, um es bis hier zu schaffen. Haben Sie nie jemanden getötet, seit Sie in den Hades gekommen sind, Mister Alighieri? Bei der Rebellion, die Sie mit ins Leben gerufen haben? Im Großen Konflikt?«
    Jetzt war der Autor derjenige, der eine Zeit lang schwieg.
    Vee fuhr fort: »Sie wussten also, dass man mich unten im Keller gefangen hielt. Haben Sie es angeordnet?«
    »Die Dämonen trafen die Entscheidung. Ich wurde lediglich über Chara informiert. Ich habe nie jemanden dort hinuntergeschickt, um Rache zu üben. Aber ich habe ebenso wenig jemanden geschickt, um Sie zu befreien.«
    »Ich kann nicht sagen, dass ich Ihnen das übel nehme«, murmelte Vee. »Ich kann Ihre Wut gut nachempfinden.«
    »Danke. Danke, dass Sie so verständnisvoll sind.«
    Sie schluckte und fühlte sich gleichzeitig zerknirscht und trotzig. »Was haben Sie mit mir vor? Wollen Sie mich vielleicht zurück in mein Gefängnis bringen?«
    »Was würden Sie denn vorschlagen?«
    »Ich schlage vor, dass Sie … nun, ich möchte zumindest hoffen, dass Sie … mir vergeben.«
    »Vergebung«, sagte er. »Die gibt es immer. Oder … auch nicht.«
    »Hören Sie, warum reden Sie nicht mit meinem Gewehr? Es wird nicht lügen, um mich zu schützen … es ist ja selbst ein Dämon, nicht wahr?«
    »Sie könnten es ebenfalls belogen haben.«
    »Ach, zur … was ist mit meinem Vater im Netz? Hat Armdran Ihnen nichts davon erzählt? Warum sollte mein Vater dazu aufrufen, mich gefangen zu nehmen? Und jetzt erzählen Sie mir bitte nicht, dass Sie denken, das wäre bloß irgendein Trick, den wir uns ausgedacht haben, um Sie dazu zu bringen, mir zu vertrauen.«
    »Ja, Ihr Vater im Netz.« Der Autor lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich habe seine Botschaft gesehen, Rebecca. Seine Nachricht an Sie. Seit seiner Rückkehr ist er zu einem richtigen Quälgeist für unser System geworden. Nicht dass uns die lieben Leute in Los Angeles nicht schon vorher geärgert hätten. Von Zeit zu Zeit dringen sie in unser Bibliothekssystem ein und löschen unsere Bücher oder ersetzen sämtliche Titel durch die Bibel.
    Glücklicherweise besitzen wir Backups, also laden wir sie einfach neu hoch und installieren im Anschluss leistungsfähigere Firewalls. Sie haben einige gute Hacker auf ihrer Seite – vielleicht sogar Dämonen, die sie zwingen, für sich zu arbeiten –, aber wir haben unsere eigenen Leute, die versuchen, ihren Zugang zum Netz komplett zum Erliegen zu bringen.«
    »Nachdem Sie also meinen Vater im Netz gesehen haben, glauben Sie mir nun oder nicht?«
    Alighieri seufzte und fragte seinerseits, als ob er ihre Frage nicht mitbekommen hätte: »Haben Sie die schöne Dämonin unten gesehen? Ich bin sicher, dass sie Sie im Auge behalten hat.«
    »Ich habe

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