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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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soll Euer sein, wie er mein ist.«
    Er lehnte sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Ihr stockte der Atem, und er erstarrte. Diese kleine Berührung ging ihm durch und durch.
    Kate errötete und blickte zu Boden. Dabei streifte die Krempe ihrer Mütze seine Nase. Will trat einen Schritt zurück, dann legte er seine Hand unter ihr Kinn. »Was sucht Ihr auf dem Boden?« Er hob ihr herrliches Gesicht an. »Seht mir ins Aug’, seht Euch auf seinem Grunde. Wenn Aug’ in Aug’, warum nicht Mund auf Munde?«
    »Ja, warum nicht«, flüsterte sie und küsste ihn.
    Will vergaß seine nächste Zeile. Er konnte sich auch nicht mehr an ihre erinnern. Das Blatt Papier fiel zu Boden, als er ihr Gesicht in seine Hände nahm.
    Ah, wie zart.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und presste sich an ihn – ihre Lippen, ihre Zunge, ihre Brust. Sie hatte viel zu viel an. Ihre Haut war so weich, und er wollte jeden Zentimeter davon berühren.
    Plötzlich wich sie zurück – von seinem Mund, seinen Händen. Mit weit aufgerissenen Augen hob sie eine Hand und berührte ihre Lippen.
    Er hatte ihr, ohne es zu merken, die Mütze vom Kopf gestoßen. Ihr festgestecktes Haar begann, sich zu lösen und fiel ihr über die Schultern. Er streckte seine Hand nach ihr aus, doch sie wich weiter zurück. Worte strömten in seinen Kopf wie Wasser durch eine Schleuse.
    »Nicht in sich selbst verzehre Schönheit sich! Die Blum’, die man nicht bricht im ersten Schimmern, wird in sich selbst vergeh’n bald und verkümmern.«
    »Es reimt sich«, sagte sie. »Ist es ein Gedicht?«
    »Was?« Will schüttelte seinen Kopf, der voll von weiteren reimenden Worten war. »So küsst sie Stirn ihm, Kinn und Mund und Wangen, um, wo sie endet, wieder anzufangen.«
    Kate lächelte und trat einen Schritt näher. Dann küsste sie seine Stirn, glitt mit ihren Lippen zu seinem Kinn, seinem Mund und seiner Wange. Dann sah sie ihm wieder tief in die Augen. »So?«, flüsterte sie, und er war verloren.
    Sein Geist leerte sich; die Worte verblassten. Seine Hände zitterten. Er sollte die Worte aufschreiben, bevor sie für immer verloren waren. Das passierte gelegentlich, und es waren immer seine besten Worte, die verschwanden.
    Aber er wagte es nicht, nach Federkiel und Papier zu suchen. Wahrlich, es war ihm vollkommen egal. Kate war hier, und wenn ihr Kuss ein Hinweis war, dann gehörte sie ihm.
    Er tauchte hinein, füllte seinen Mund mit ihrem Geschmack, seine Hände mit ihrer Haut. Zumindest wollte er es. Seine Hände glitten über ihre Schultern, ihre Arme, ihre Hüften und dann wieder hinauf. Ihre Brüste waren eingebunden. Er fühlte nur störenden Stoff.
    Das Knurren in seiner Brust hätte sie erschrecken sollen. Aber Kate war keine normale Frau, sondern ein Chasseur . Sie hatte sich viel schrecklicheren Dingen gestellt als einem erregten Mann. Anstatt erschrocken nach Luft zu schnappen, lachte sie.
    Er trank ihre Freude wie den feinsten Madeira, leckte die Leichtigkeit von ihren Lippen wie Süßholzwurzel. Als sie erneut zurückwich, folgte er ihr wie unter einem Bann. Doch sie legte eine Hand auf seine Brust, und er blieb stehen.
    »Sind wir allein?«, fragte sie leise. Er konnte nicht sprechen, also nickte er. »Für wie lange?«
    Will brachte einfach kein Wort heraus, darum breitete er seine Hände aus.
    Kate legte ihren Kopf schief, sah unter seine Gürtellinie und schmunzelte. »Wohl lange genug.«
    Dann, gepriesen seien alle Heiligen, begann sie, ihr Wams aufzuknöpfen.
    Zuerst erschien die weiche Linie ihres Halses. Ihre Haut hatte die Farbe von Augusterde, wenn die gesegnete Sonne jeden letzten Tropfen Feuchtigkeit getrocknet hatte. Sie erinnerte ihn an seine Kindertage, als er in vollem Sonnenlicht spielen konnte, ohne in Flammen aufzugehen.
    Er würde diese Haut ablecken; er würde in ihrer Hitze baden wie eine Katze in den Morgenstrahlen der Sonne.
    Langsam enthüllten Kates Finger die Rundungen ihrer kleinen Brüste.
    Wieder begannen Wills Zähne zu jucken. Er musste seine Augen schließen, um die Reißzähne dorthin zurückzuzwingen, wo sie hingehörten. Doch dabei schnitt er sich in die Zunge und der Geschmack seines eigenen Blutes füllte seinen Mund. Er hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, als jeder einzelne Tropfen nach unten wanderte.
    Er sog Luft durch die Nase ein und hätte schwören können, dass er einen bekannten Geruch wahrnahm, den von …
    Verwesung.
    Will runzelte die Stirn. Das war nicht richtig. Er sollte Rosenduft riechen.
    Er

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