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Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Titel: Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Mackay
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falschen Leuten gesehen. Aber sie ziehen neue Leute an. Wenn auch nicht Calum und George. Das war nicht der Lebensstil, der sie reizte.
    Bei George war es die Gelegenheit gewesen, was zu tun, das an keine Regeln gebunden war. Er hätte sich an keine normale Arbeit gewöhnen können. An kein normales Leben. Manche Leute sind nun mal so. Sie brauchen Abwechslung. Er führte die Aufträge aus, die man ihm gab, verdiente damit genug zum Leben und ließ sich treiben. Er war zufrieden. Mehr brauchte er nicht. Er träumte nicht von großen Reichtümern. Von einem perfekten Leben. Gut war für ihn ausreichend, und das hier war gut. Calum hatte ähnliche Beweggründe. Als er ins Geschäft einstieg, erledigte er eine ähnliche Arbeit wie George. Während George für Jamieson arbeitete, war Calum im Wesentlichen freischaffend. Er bekam schlimmere, gefährlichere Aufträge. Hatte kein Sicherheitsnetz. Er beeindruckte viele Leute. Schon bald schaltete er zum ersten Mal jemanden aus. Die Leute merkten allmählich, dass er großes Talent hatte. Doch er blieb freischaffend und nahm so wenig Aufträge wie möglich an. Nicht mehr Geld als nötig. Nicht mehr Erfahrung als nötig. Das konnte er gut einschätzen.
    Calum bleibt ein paar Stunden. Keiner von beiden hat heute was anderes zu tun. Calum legt Wert darauf, von Winter Abstand zu halten, ihn seinen vorletzten Tag in Frieden verbringen zu lassen. Sie reden über alles Mögliche, nur nicht über die Arbeit. Der Auftrag dürfte nicht schwierig sein, und beide haben es schon so oft getan, dass sie wissen, was auf sie zukommt. Wenn alles gut läuft, muss George eigentlich bloß dabei sein. Was Calum dann noch zu tun hat, ist einfach. Einfach für ihn. Für jemanden, der es schon so oft getan hat. Sie unterhalten sich als Freunde, nicht als Kollegen. Nicht über Geschäftliches. Bringen sich gegenseitig zum Lachen. Nehmen ein bisschen Anspannung raus. Egal, wie oft man es schon gemacht hat, man ist trotzdem jedes Mal angespannt.

13
    Jeder geht mit der unmittelbaren Vorbereitung anders um. Manche betrinken sich. Manche feiern, besorgen sich eine Frau. So kann man die Anspannung abbauen. Andere schirmen sich von der Welt ab. Sie müssen sich auf den Job konzentrieren, können keinerlei Ablenkung ertragen. Für Calum ist es die beste Vorbereitung, wenn er wie immer lebt. Man muss es einfach als Job betrachten. Als einen weiteren Auftrag. Manche Leute stehen morgens auf und verbringen den ganzen Tag im Büro. Manche bauen was. Andere fahren den ganzen Tag durch die Gegend. Das ist ihr Job. Sie denken nicht drüber nach, sondern tun es einfach. Für Calum heißt das, Leute auszuschalten. Er wird sich darauf vorbereiten. Wenn es so weit ist, wird er den Auftrag ausführen. Und danach folgt derselbe Ablauf wie immer. Nichts Ausgeklügeltes, nichts Besonderes. Es gibt noch einiges zu erledigen. Er braucht Waffen. Plural. Eine für ihn, eine für George. Wenn es sich vermeiden lässt, wird George seine nicht benutzen. Trotzdem muss er eine brauchbare Knarre haben. Man rechnet immer mit dem Schlimmsten. Calum braucht auch was. Was äußerst Brauchbares. Was Zuverlässiges. Denn er wird seine Waffe auf jeden Fall benutzen. Er hat den Auftrag angenommen, und das heißt, dass er ihn ausführt, egal, wie er abläuft. Die Waffen besorgen ist eine heikle Angelegenheit. Das kann genauso gefährlich sein, wie sie zu benutzen. Kaufen kann man sie überall, aber nicht jeder Verkäufer ist vertrauenswürdig. Im Waffengeschäft gibt’s viele Leute, die an den Rändern leben und nicht richtig dazugehören. Sie haben Zugang, das macht sie nützlich. Aber nicht beliebt. Und nicht zu Insidern.
    Manche Runner beschaffen sich ihre Waffen auf rechtmäßigem Weg. Man sucht sich jemanden, der sie legal besitzt, und kauft sie ihm ab. Doch die meisten machen es anders. Die meisten eignen sich die Waffen durch Diebstahl oder über unschönere Wege an. Man sucht sich jemanden, der eine Waffe besitzt, und stiehlt sie ihm. Kommt vor. Oder man sucht sich jemanden, der mit Waffen arbeitet, und besticht ihn. Kommt öfter vor. Soldaten bieten sich an. In Kasernen verschwinden Waffen. Dort gibt’s jede Menge davon, da können leicht mal welche Beine bekommen. Immer Handfeuerwaffen. Nur Idioten oder Angeber kaufen was anderes. Man kann größere Waffen kriegen. Oder Automatikwaffen. Aber wozu? In einem bandenkontrollierten Gebiet braucht man eine Automatikwaffe oder eine Schrotflinte nur, wenn man mit einer offenen

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