Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Körper wie eine antike Statue und einem Charme wie aus Hollywood? Niemals.
“Morgen Abend?” schlug er vor. “Um sieben? Ihre Adresse steht in der Akte, also kann ich Sie abholen.”
“Nicht nötig. Warum treffen wir uns nicht im Restaurant?”
Bevor er antworten konnte, betraten zwei Frauen die Boutique.
“Hallo, Janice”, rief die eine. “Sind die Duftkerzen schon da?”
“Sind sie”, erwiderte Janice. “Und sie sind sehr schön.”
“Wunderbar. Betty und ich brauchen jede Menge davon.”
“Ich bin weg”, sagte Taylor und klopfte auf den Tresen. “Bis morgen Abend, Janice. Ich hole Sie um sieben ab.”
“Aber…”
“Es war mir ein Vergnügen, Ms. Jennings”, unterbrach er sie und schlenderte zum Ausgang. “Ladys …” Lächelnd deutete er eine Verbeugung an und ging hinaus.
“Aber …” Janice verstummte seufzend.
Das mit dem Treffen im Restaurant hatte sich wohl erledigt.
Morgen Abend würde sie zum ersten Mal ein attraktiver Mann zu Hause abholen.
Nein, nicht wirklich. Taylor war kein Mann, sondern ein Steuerberater. Wenn er sie abholte, dann nur wegen Sleeping Beauty. Für ihre Boutique würde sie jedes Opfer bringen.
Also würde sie mit Taylor Sinclair essen gehen und einfach so tun, als wäre er eine jüngere, hübsch verpackte Ausgabe des guten alten Clem.
Kein Problem.
Sie legte die Stirn in Falten.
Wenn alles so einfach war, warum stieg dann in ihrem Bauch ein Schwarm Schmetterlinge auf, sobald sie an sieben Uhr am morgigen Abend dachte?
3. KAPITEL
Taylor lehnte sich in seinem Chefsessel zurück. Er hatte das Jackett ausgezogen, die Krawatte abgenommen und die beiden obersten Hemdknöpfe offen gelassen.
“So sieht es aus, Brandon”, sagte er. “Ich finde, Sleeping Beauty steht auf der Kandidatenliste für die Geschäfte in der Halle von Hamilton House ganz oben.”
“Klingt vielversprechend”, erwiderte Brandon. “Ich werde mit Andrea darüber reden. Meinst du, Janice Jennings wäre an einer kleinen Filiale hier in Prescott interessiert?”
“Keine Ahnung. Ich bin nicht dazu gekommen, mit ihr darüber zu sprechen. Außerdem wollte ich erst mit dir reden. Ich bin morgen Abend mit ihr zu einem Geschäftsessen verabredet.
Wenn du mir dein Okay gibst, spreche ich es an.”
“Tu das”, sagte Brandon. “Ich rufe dich an. Wir wollen für die Hotelhalle nur das Beste.”
“Das kann Janice dir bieten. Ihre Boutique ist teuer, aber die Frauen, die ich heute dort gesehen habe, zucken nicht mal mit der Wimper.”
“Genau das brauchen wir. Vergiss nicht, Janice zu sagen, dass die Geschäfte im Hamilton House von Andreas Werbeagentur betreut werden.”
“Du und Andrea, ihr seid ein gutes Team”, meinte Taylor.
“In jeder Hinsicht. Ich sage dir, etwas Besseres als Andrea hätte mir gar nicht passieren können. Erst jetzt wird mir klar, wie leer mein Leben ohne sie war. Du solltest dir das auch mal überlegen, alter Freund.”
Taylor lachte. “Du hörst dich an wie mein Vater. Er will unbedingt ein Enkelkind. Ich freue mich, dass du glücklich verheiratet bist, Brandon, aber für mich ist das nichts.”
“Das habe ich auch mal geglaubt”, antwortete Brandon. “Bis ich mich in Andrea verliebt habe. Tu mir den Gefallen, Taylor, und denk mal über deine Zukunft nach. Allein alt zu werden ist kein Vergnügen. Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, wie einsam du bist.”
“Okay, das reicht. Ruf mich morgen an, sobald du mit Andrea über Janice und ihr Sleeping Beauty gesprochen hast, ja?”
“Abgemacht. Grüß deinen Vater von mir. Bis dann.”
“Bis dann.”
Taylor schwang die Beine vom Schreibtisch und legte auf.
Dann ging er ans Fenster, schob die Hände in die Tasche und starrte auf die Skyline von Phoenix.
Er schüttelte den Kopf. Brandon war schlimmer als jemand, der mit dem Rauchen aufgehört hatte und jetzt die ganze Welt bekehren wollte. Seit er verheiratet war, wollte er, dass alle seine Freunde sich ebenfalls eine Ehefrau suchten.
“Tut mir Leid, Kumpel”, murmelte Taylor. “Kein Interesse.”
Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, wie einsam du bist.
Taylor runzelte die Stirn, als er an Brandons Worte dachte.
Er war nicht einsam. Sicher, er war neu in Phoenix, aber durch seinen Beruf kannte er hier schon erstaunlich viele Leute.
Er hatte ein paar Nachbarn aus seinem Apartmenthaus kennen gelernt und würde mit einem Klienten, den er von seinem Vater geerbt hatte, Tennis spielen.
Und Frauen? Die würden auch noch kommen, das taten
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