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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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liegen. Ich werde sie später durchsehen.«
    »Damals hatten wir nichts in der Hand, um die Hüter der Völkischen Reinheit mit Golding und der Synagogengeschichte in Verbindung zu bringen«, meinte Wanda. »Ich weiß nicht, ob Tarpin und Golding sich schon vor dieser Tragödie hier kannten, aber das wäre sicher interessant herauszufinden.«
    »Was ist eigentlich aus diesem anderen kleinen Rassisten geworden? Diesem Hacker?« Decker schnippte mit den Fingern. »Ricky Moke - oder wie auch immer sein richtiger Name lautet. War das nicht auch so ein mutmaßlicher Anarchist?«
    »Zumindest haben Darreil und Erin ihn damals dafür gehalten«, sagte Wanda.
    »Hat der nicht auch an Baldwins Programm teilgenommen?«, fragte Martinez.
    »Das sollten wir überprüfen.« Decker machte eine Pause. »Aber als Erstes müssen wir Baldwins Frau finden. Sie ist offenbar weder zu Hause noch in der Klinik, und das macht mich ziemlich nervös. Ich habe eine sofortige Durchsuchung wegen Gefahr im Verzug angeordnet, aber dann mussten wir uns wieder von dem Anwesen zurückziehen. Jetzt bin ich gerade dabei, einen richterlichen Durchsuchungsbefehl zu erwirken, vor allem für Baldwins Klinik. Tarpin hat die Vermutung geäußert, es könne sich um eine Art Racheakt handeln. Vielleicht fällt uns in den Unterlagen über Baldwins Klienten irgendwas auf.«
    »Sind solche Unterlagen nicht streng vertraulich?«, fragte Martinez.
    »Nicht, wenn jemand in unmittelbarer Gefahr schwebt.« Decker schwieg einen Moment. »Ein durchgeknallter Klient, der sich an seinem Psychiater rächen will. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert? Vermutlich ebenso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass wir plötzlich von ein paar ehemaligen Verbrechern gejagt werden.«
    »Ist alles schon vorgekommen«, sagte Martinez.
    »Aber ziemlich selten. Wisst ihr, was in dieser Hinsicht der gefährlichste Beruf ist? Anwalt. Anwälte sind anscheinend für viele Leute ein rotes Tuch. Jedenfalls kann ich nicht mit Sicherheit behaupten, dass Dee Baldwin in unmittelbarer Lebensgefahr schwebt. Es könnte sogar sein, dass sie selbst der Täter ist.« Decker beschrieb den anderen, was er im Zelt gesehen hatte. »Ich könnte mir schon vorstellen, dass eine Frau, die ihren Mann in einer solchen Situation überrascht, einfach ausrastet.«
    »Ich weiß nicht, Chef«, meinte Martinez. »Glauben Sie wirklich, der Camppsychologe würde ausgerechnet hier eine Affäre mit einem Minderjährigen anfangen, wo nicht nur ein Haufen anderer Jungs, sondern auch noch Tarpin und seine eigene Frau ständig in der Nähe sind?«
    »Vielleicht hat Dee ihm einen Überraschungsbesuch abgestattet«, sagte Wanda.
    »Um drei Uhr morgens?«
    »Sonst wär's ja keine Überraschung«, erwiderte Wanda. »Deshalb hat sie auch so lange gewartet. Sie hatte ihn bestimmt schon länger im Verdacht. Frauen spüren so was. Sie wollte ihn erwischen, wenn er am wenigsten damit rechnete.«
    »Das könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum das Ganze nach einem geplanten Verbrechen aussieht. Der Mörder muss einen Dämpfer verwendet haben. Sonst hätte er oder sie das ganze Camp aufgeweckt. Sie kommt also hier herauf, eine Waffe in der Hand und wild entschlossen...« Decker dachte einen Augenblick nach. »Sie muss mit einem Fahrzeug gekommen sein. Demnach muss es auch irgendwo zwischen all diesen Reifenspuren einen Abdruck geben, der zu ihrem Fahrzeug passt. Wir brauchen also einen Abdruck von jeder einzelnen Reifenspur hier oben und in einem Umkreis von, sagen wir, bis zu achthundert Metern - für den Fall, dass sie weiter unten geparkt hat, um sich nicht durch den Motorenlärm zu verraten. Wanda, Sie markieren jede erkennbare Reifenspur mit Kreide und lassen die Techniker einen Gipsabdruck davon anfertigen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das wird aber ziemlich lange dauern.«
    »Klar«, sagte Decker. »Ist das vielleicht ein Problem?«
    »Äh, nein, Sir, ganz und gar nicht.«
    »Gut. Tom und Bert werden Ihnen helfen, sobald sie fertig sind. Tom, du nimmst dir die beiden älteren Jugendlichen vor - das wird vermutlich etwas länger dauern, weil wir sie eingehend verhören müssen. Bert, du nimmst die Personalien der Minderjährigen auf und kümmerst dich um Tarpin - schließlich warst du in der Armee. Er behauptet, ein ehemaliger Marinesoldat zu sein... hat irgendwas von Serbien und Ruanda erzählt. Für mich sieht er allerdings eher nach einem Fremdenlegionär aus. Ich werde Oliver anrufen, damit er mal

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