Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
Vom Netzwerk:
meines eigenen Schließfachs vor.
    »Du
solltest mit ihm reden«, riet Mindy mir, ein wenig zu laut. »Es sei denn, du
hast endlich begriffen, dass Lucius die bessere Wahl ist ...«
    »Lucius ist
nicht besser und er ist keine ›Wahl‹«, zischte ich.
    »Also, dann
ist das jetzt deine Chance, Jake zu fragen, ob er mit dir auf die Herbstparty
geht«, meinte Mindy. Sie hielt die Cosmo hoch. »Hör auf dein Horoskop.
Geh ein Risiko ein.«
    »Ich weiß,
dass du das liest, aber du glaubst doch nicht wirklich an diesen
›Lass-dich-von-den-Sternen-leiten‹-Kram, oder?« Ich tauchte aus meinem
Schließfach auf, einen Stapel Bücher im Arm.
    »Natürlich
glaube ich daran«, sagte Mindy.
    Nicht du
auch noch, Mindy ... gibt es denn keine einzige rationale Person mehr in meinem
Umfeld?
    »Jake war
an dem Abend bei euch zu Hause ganz offensichtlich in dich verknallt«, fuhr
sie fort. »Ich meine, er hat kaum mit mir geredet.«
    »Wirklich?«
    »Jess, ich
war praktisch unsichtbar für ihn. Geh. Lad ihn zur Party ein. Es sei denn
natürlich, du willst dir das mit Lucius noch mal überlegen ...«
    »Nein, will
ich nicht«, versicherte ich mit Nachdruck. »Dann frag Jake.«
    Ich blickte
an mir herunter. Warum hatte ich meine schmutzigen alten Chucks angezogen? Und
die blöden fünf Pfund hatte ich auch noch nicht abgenommen. »Ach, ich glaube
nicht ... ich sehe schrecklich aus, und ... also, sollte Jake nicht eigentlich
mich fragen?«
    »Wir leben
nicht mehr im Mittelalter«, stellte Mindy klar. »Heutzutage laden Mädchen Jungs
ein. Das passiert ständig, was du wüsstest, wenn du die Cosmo lesen
würdest.«
    Mindy hatte
natürlich nicht ganz unrecht. Wenn es eines gab, das ich nicht ausstehen
konnte, dann war es das Gefühl, mit einem turnschuhtragenden Bein im
Mittelalter zu stehen. Einen Moment lang überlegte ich, was Mindy wohl sagen
würde, wenn sie wüsste, dass ich angeblich keine Wahl hatte, was meinen
zukünftigen Ehemann betraf, und höchstwahrscheinlich auch nicht, wenn es darum
ging, wer mich zur diesjährigen Herbstparty der Woodrow Wilson High School
begleitete. Trotzdem, ganz überzeugt war ich noch nicht, dass es ein guter Plan
war, Jake zu fragen. »Ich könnte ohne Date hingehen.«
    »Aber es
ist viel cooler, ein Date zu haben. Und du solltest dich besser beeilen, weil
er gerade geht.«
    Ich drehte
mich um und sah, dass Jake seine Schließfachtür zuschlug. Mindy versetzte mir
einen kleinen Stoß. »Geh!« Ihr zweiter Stoß ließ mir keine wirkliche Wahl mehr.
Vor allem, weil Jake auf uns zukam.
    »Hey.« Er
lächelte, als ich praktisch mit ihm zusammenprallte. »Danke für den Drink
neulich Abend.«
    »Keine
Ursache.« Genial, Jess. Hilfe suchend drehte ich mich nach Mindy um – ich konnte jetzt wirklich jede Unterstützung gebrauchen –, aber sie und ihre Cosmo mit den fünfundsiebzig Sex-Tricks waren verschwunden.
    »Ich habe
gerade von dir gesprochen«, sagte Jake. »Ich hab gehört, dass du gute Chancen
hast, beim 4-H-Turnier dieses Jahr einen der vorderen Plätze zu belegen.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Faith
sagt, deine Appaloosa-Stute springt ziemlich beeindruckend.«
    »Das hat
Faith Crosse gesagt? Bist du dir sicher?« Obwohl Faiths
Vollbluthengst auf dem Hof meiner Eltern stand, brachte sie es regelmäßig
fertig, so zu tun, als existierte ich
nicht. Wie Lucius schien sie mich für eine Art Stallburschen zu halten. Ich war
völlig überrascht, dass sie mir anscheinend beim Reiten zugesehen hatte.
    »Ja. Sie
denkt, du bist ihre härteste Konkurrentin.«
    »Ich werde
Faith niemals schlagen«, sagte ich. »Nicht auf einem Appaloosa. Nicht einmal
auf Belle.«
    »Ich bin
sicher, dass du richtig gut sein wirst.« Jake zögerte. »Vielleicht kann ich ja
irgendwann mal vorbeikommen und dir beim Reiten zusehen.«
    »Echt? Ich
meine, das wäre toll.« Ich lächelte und erwiderte Jakes sanften Blick. Seine
blauen Augen wirkten so wunderbar
... arglos. Nicht dunkel und beängstigend und wechselhaft. Und seine Zähne ...
so herrlich durchschnittlich. So total nicht reißzahnmäßig. Jake blinzelte. Es
folgte ein kurzes, unbehagliches Schweigen. Jetzt oder nie. Ich holte tief
Luft. »Jake?«
    »Ja?«
    »Gehst du
zur Herbstparty?« Mein Herz schlug so heftig, dass ich befürchtete, ich würde
seine Antwort vielleicht nicht verstehen. »Weil ich gedacht habe, dass wir
möglicherweise ... du weißt schon, zusammen hingehen könnten.«
    Er ließ
sich Zeit mit der Antwort. »Also, ich war mir noch nicht sicher ...«
    Oh

Weitere Kostenlose Bücher