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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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eigentlich; schließlich hatte mich keiner zusammengeschlagen. Also sollte ich mich doch freuen, oder? Alle Ziele dieser Nacht waren erreicht. Hallow war überwältigt und in Gefangenschaft. Und auch wenn Eric noch nicht wieder der Alte war, würde es doch nicht mehr lange dauern. Pam würde Hallow schon überzeugen mit den Methoden der Vampire, die so schmerzhaft und so endgültig waren.
    Zweifellos würde Pam herausfinden, warum Hallow all diese Dinge getan hatte. Und das Fangtasia würde einen neuen Barkeeper einstellen, irgendeinen jungen sexy Vampir, der den Touristen die Dollars aus den Taschen zog. Und sie und Eric würden sogar noch den geplanten Stripclub aufmachen oder die Reinigung, die die ganze Nacht geöffnet hatte, oder den Bodyguard-Service.
    Nur mein Bruder wäre noch immer vermisst.
    »Lass mich mit dir nach Hause fahren. Ich kenne die doch gar nicht«, bat Eric sehr leise und fast flehend. Es schmerzte mich im Innern, wenn Eric etwas sagte, das in so starkem Kontrast zu seiner normalen Persönlichkeit stand. Oder war dies Erics wahres Wesen? Waren seine Zuversicht und sein Selbstvertrauen etwas, das er wie eine zweite Haut über die Jahre nur angenommen hatte?
    »Na klar, komm«, sagte ich, auf meine Art genauso verzweifelt wie Eric. Ich wollte nur noch, dass er still war und stark.
    Okay, ich würde mich auch mit still zufrieden geben.
    Aber zumindest seine körperliche Stärke war ungebrochen. Er hob mich hoch und trug mich zum Auto. Überrascht stellte ich fest, dass meine Wangen von Tränen nass waren.
    »Du hast überall Blut«, flüsterte er mir ins Ohr.
    »Ja, aber freu dich nicht zu früh«, warnte ich ihn. »Das ist mir ganz egal. Ich will einfach nur duschen.« Inzwischen hatte ich das Stadium des hicksenden Schluchzens erreicht.
    »Wenigstens musst du diesen Mantel jetzt wegwerfen«, sagte er mit einiger Zufriedenheit.
    »Ich werde ihn reinigen lassen.« Ich war zu müde, um auf abschätzige Bemerkungen über meinen Mantel einzugehen.
    Die lastende Schwere des Geruchs der Magie hinter mir zu lassen war fast genauso gut wie eine große Tasse Kaffee und ein Schub Sauerstoff. Als wir uns Bon Temps näherten, fühlte ich mich nicht mehr ganz so weinerlich, und als ich uns die Hintertür aufschloss, hatte ich mich einigermaßen beruhigt. Eric kam hinter mir herein und tat einen Schritt nach rechts, um am Küchentisch vorbeizugehen, während ich mich nach links beugte und das Licht anknipste.
    Als das Licht brannte, lächelte mich Debbie Pelt an.
    Sie hatte im Dunkeln an meinem Küchentisch gesessen, und sie hatte eine Pistole in der Hand.
    Ohne ein einziges Wort zu sagen, schoss sie auf mich.
    Aber sie hatte nicht mit Eric gerechnet, der so schnell war, schneller als jeder Mensch. Er warf sich in die Schusslinie, und die Kugel traf ihn direkt in die Brust. Vor meinen Augen ging er zu Boden.
    Zum Glück hatte sie keine Zeit gehabt, das Haus zu durchsuchen. Hinter dem Heißwasserboiler zog ich Jasons Schrotflinte hervor. Ich entsicherte sie - eines der schrecklichsten Geräusche der Welt - und schoss auf Debbie Pelt, während sie noch schockiert Eric anstarrte, der auf den Knien kauerte und Blut hustete. Ich lud eine Patrone nach, musste aber kein weiteres Mal auf sie schießen. Ihre Finger wurden schlaff, und die Pistole fiel zu Boden.
    Jetzt ging auch ich zu Boden, ich konnte keine Sekunde länger aufrecht stehen.
    Eric lag mittlerweile der Länge nach ausgestreckt da und keuchte und zuckte in einer Lache Blut.
    Von Debbies Brust und Hals war nicht mehr viel übrig.
    In meiner Küche sah es aus, als hätte ich Schweine geschlachtet, Schweine, die sich ziemlich gewehrt hatten.
    Ich versuchte mich wieder aufzurappeln, um nach dem Telefon am anderen Ende der Anrichte zu greifen. Doch meine Hand fiel zu Boden, als ich mich fragte, wen ich denn jetzt anrufen wollte.
    Die Polizei? Ha.
    Sam? Um ihn noch weiter in meine schmutzigen Angelegenheiten hineinzuziehen? Besser nicht.
    Pam? Um ihr zu zeigen, wie weit ich es gebracht hatte in meinem Bemühen, meinen Schützling nicht ermorden zu lassen?
    Alcide? Klar, es würde ihn sicher freuen, zu sehen, was ich seiner Exfreundin angetan hatte - Verstoßungsritual hin oder her.
    Arlene? Sie hatte es schwer genug im Leben, allein mit zwei kleinen Kindern. Da musste ich sie nicht noch in was Illegales hineinziehen.
    Tara? Die konnte kein Blut sehen.
    Jetzt hätte ich meinen Bruder angerufen, wenn ich gewusst hätte, wo er war. Denn wenn du in deiner Küche

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