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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hundert oder so, schätzungsweise. Tja, die sollten sich mal lieber vorsehen vor mir.
    Und danach sank ich endgültig in das schwarze Loch der Erschöpfung.

       Kapitel 14
    Pam hatte Hallow bestimmt bearbeitet, bis die Morgendämmerung am Horizont heraufzog. Ich selbst bedurfte so sehr der körperlichen und seelischen Erholung, dass ich tief und fest schlief und erst gegen vier Uhr nachmittags erwachte. Es war ein trüber Wintertag, einer jener Tage, an denen man sofort das Radio andreht, um zu hören, ob ein Eissturm im Anzug ist. Sicherheitshalber sah ich noch mal nach, ob der Vorrat an Kaminholz auch wirklich für drei, vier Tage reichte.
    Eric würde heute sicher früh aufstehen.
    Im Schneckentempo zog ich mich an und aß etwas und versuchte, mein Dasein wieder in den Griff zu bekommen.
    Körperlich ging es mir gut. Ein paar blaue Flecken, ein bisschen Muskelkater - das war eigentlich gar nichts. Jetzt war ich schon bis in die zweite Januarwoche hinein meinen guten Vorsätzen fürs neue Jahr treu geblieben. Na, wenn das nicht großartig war.
    Auf der anderen Seite - und es gibt immer eine andere Seite - fühlte ich mich geistig, oder vielleicht auch emotional, nun wahrlich nicht stabil. Ganz egal, wie praktisch veranlagt jemand ist oder wie viel er verträgt, das, was ich getan hatte, tut keiner, ohne unter den Nachwirkungen zu leiden.
    So sollte es auch sein.
    Als ich überlegte, ob Eric heute wohl früher aufstehen würde, hatte ich gedacht, dass wir noch ein wenig kuscheln könnten, ehe ich zur Arbeit ging. Und ich hatte auch gedacht, wie schön es doch war, mit jemandem zusammen zu sein, dem ich so viel bedeutete.
    Aber ich hatte nicht daran gedacht, dass der Fluch aufgehoben sein würde.
    Eric stand um halb sechs auf. Als ich Geräusche im kleinen Schlafzimmer hörte, klopfte ich an die Tür und öffnete sie. Er wirbelte auf dem Absatz herum, fuhr seine Fangzähne aus und hob die zu Klauen gekrümmten Hände wie zum Angriff.
    Ich hätte beinahe »Hallo, Schatz« gesagt, doch Vorsicht ließ mich verstummen.
    »Sookie«, sagte er langsam. »Bin ich bei dir zu Hause?«
    Was war ich froh, dass ich mich wenigstens angezogen hatte. »Ja«, erwiderte ich und sortierte wie wild meine Gedanken neu. »Du bist hier zu deiner eigenen Sicherheit. Weißt du, was passiert ist?«
    »Ich bin auf einem Treffen mit ein paar neuen Leuten gewesen«, sagte er in zweifelndem Ton. »Oder?« Überrascht sah er an seinen Wal-Mart-Kleidern hinab. »Wann habe ich die denn gekauft?«
    »Die musste ich für dich besorgen«, antwortete ich.
    »Hast du mich auch angezogen?«, fragte er und fuhr sich mit der Hand über die Brust und tiefer hinab. Und dazu noch dieses Lächeln, typisch Eric.
    Er erinnerte sich nicht. An gar nichts.
    »Nein«, sagte ich. Bilder blitzten vor mir auf: Eric und ich unter der Dusche. Auf dem Küchentisch. Im Bett.
    »Wo ist Pam?«, fragte er.
    »Du solltest sie anrufen«, sagte ich. »Kannst du dich noch an gestern erinnern?«
    »Gestern war das Treffen mit den Hexen«, erwiderte er, als wäre das ganz unbestreitbar.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist schon ein paar Tage her«, sagte ich, unfähig, die genaue Zahl zusammenzubekommen. Mein Herz sank immer tiefer.
    »Du erinnerst dich auch nicht an gestern Nacht, nachdem wir aus Shreveport zurück waren?«, hakte ich nach. Plötzlich sah ich einen Lichtschimmer in all dem.
    »Haben wir miteinander geschlafen?«, fragte er hoffnungsvoll. »Hast du dich mir endlich hingegeben, Sookie? Es ist sowieso nur eine Frage der Zeit.« Er grinste.
    Nein, gestern Nacht haben wir gemeinsam eine Leiche beseitigt, dachte ich.
    Ich war die Einzige, die davon wusste. Und nicht mal ich wusste, wo Debbies Überreste begraben lagen oder was aus ihrem Auto geworden war.
    Ich setzte mich auf die Kante meines alten schmalen Betts. Eric sah mich aufmerksam an. »Stimmt irgendwas nicht, Sookie? Was ist passiert, als ich - warum kann ich mich nicht erinnern, was passiert ist?«
    Je weniger du drüber sprichst, desto besser.
    Ende gut, alles gut.
    Aus den Augen, aus dem Sinn. (Ach, wenn das doch nur wahr wäre.)
    »Wetten, dass Pam hier jede Minute auftaucht«, sagte ich. »Ich überlasse es einfach ihr, dir alles zu erzählen.«
    »Und Chow?«
    »Nein, der wird nicht kommen. Er ist letzte Nacht gestorben. Das Fangtasia scheint es nicht gut zu meinen mit seinen Barkeepern.«
    »Wer hat ihn getötet? Ich werde ihn rächen.«
    »Das hast du bereits getan.«
    »Irgendwas stimmt nicht

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