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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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»Wenn ich schon mal gute Laune habe, möchte ich mich bei dir auch gleich noch für die Beleidigung entschuldigen«, sagte sie ganz direkt. »Du hast einen guten Kampf geführt. Selbst wenn du mit Vampiren Umgang hast, von mir hörst du keinen Vorwurf mehr. Vielleicht siehst du irgendwann das Licht.« Ich nickte, und sie machte sich davon, um nach den anderen Werwölfen ihres Rudels zu sehen.
    Pam hatte Hallow gefesselt, und jetzt knieten Pam, Eric und Gerald neben jemand anderem auf der anderen Seite des Raums. Flüchtig fragte ich mich, was da wohl los war, doch Alcide verwandelte sich eben in seine menschliche Gestalt zurück und kroch, nachdem er sich orientiert hatte, zu mir herüber. Ich war viel zu erschöpft, als dass seine Nacktheit mich noch verlegen gemacht hätte. Mich streifte vielmehr die Idee, mir den Anblick einzuprägen, weil ich mich in einer Mußestunde sicher gern mal daran erinnern würde.
    Er hatte einige Hautabschürfungen, ein paar blutende Risse und eine tiefe Fleischwunde, sah insgesamt jedoch recht gut aus.
    »Du hast Blut im Gesicht«, sagte er mühsam.
    »Das ist nicht meins.«
    »Gott sei Dank«, erwiderte er und legte sich neben mich auf den Boden. »Wie schwer bist du verletzt?«
    »Ich bin nicht verletzt, nicht richtig«, sagte ich. »Na ja, ich wurde viel herumgestoßen, ein bisschen gewürgt, und es wurde nach mir geschnappt, aber ich bin nicht zusammengeschlagen worden!« Menschenskind, mein Wunsch fürs neue Jahr hatte sich also tatsächlich erfüllt.
    »Tut mir leid, dass wir Jason hier nicht gefunden haben«, sagte Alcide.
    »Eric hat Pam und Gerald gefragt, ob die Vampire ihn haben, und sie haben nein gesagt«, erzählte ich. »Ihm war ein sehr guter Grund eingefallen, warum die Vampire ihn entführt haben könnten. Aber sie haben es nicht getan.«
    »Chow ist tot.«
    »Wie das?«, fragte ich so ruhig, als würde es nichts weiter ausmachen. Ehrlich gesagt, hatte ich nie eine besondere Schwäche für den Barkeeper gehabt, hätte aber wenigstens angemessen betroffen reagiert, wenn ich nicht so erschöpft gewesen wäre.
    »Einer von Hallows Leuten hatte ein Messer aus Holz.«
    »So was habe ich noch nie gesehen«, sagte ich nach einer Weile, und das war alles, was ich zu sagen hatte zum Tod von Chow.
    »Ich auch nicht.«
    Nach einem längeren Schweigen sagte ich: »Das mit Debbie tut mir leid.« Ich meinte natürlich, es tue mir leid, dass Debbie ihn so verletzt und sich als so schrecklich erwiesen hatte, dass er sich zu dem drastischen Schritt gezwungen sah, sie aus seinem Leben zu entfernen.
    »Welche Debbie?«, fragte er, stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf und trottete davon über all den Schmutz, das Blut, die Leichen und die Trümmer der übernatürlichen Welt hinweg.

       Kapitel 13
    Melancholie und Abscheu beherrschen die Atmosphäre nach einer Schlacht. Die Verletzten müssen versorgt werden, das Blut muss aufgewischt werden, die Leichen müssen beerdigt werden. Oder in diesem Fall beseitigt - Pam fällte die Entscheidung, den ehemaligen Blumen- und Bäckerladen mit allen Leichen des Hexenzirkels darin einfach niederzubrennen.
    Es waren nicht alle gestorben. Hallow lebte noch, natürlich. Und eine weitere Hexe hatte auch überlebt, obwohl sie schwer verletzt war und viel Blut verloren hatte. Colonel Flood hatte sich eine gefährliche Verwundung zugezogen, und Portugal war von Mark Stonebrook getötet worden. Den anderen ging es mehr oder weniger gut. Von den Vampiren war nur Chow gestorben. Die anderen waren verletzt, teilweise sehr schwer, aber das verheilte bei Vampiren rasch.
    Mich wunderte, dass die Hexen keine bessere Leistung geboten hatten.
    »Wahrscheinlich waren sie gute Hexen, aber keine guten Kämpfer«, sagte Pam. »Sie waren ausgesucht worden wegen ihrer magischen Fähigkeiten und ihrer Bereitschaft, Hallow zu folgen, nicht weil sie erprobte Kämpfer waren. Mit einem solchen Gefolge hätte Hallow lieber nicht versuchen sollen, Shreveport zu übernehmen.«
    »Warum eigentlich Shreveport?«
    »Das werde ich noch herausfinden«, sagte Pam lächelnd.
    Ich schauderte. Über Pams Methoden dachte ich besser gar nicht erst nach. »Wie willst du verhindern, dass sie dich mit einem Fluch belegt, während du sie befragst?«
    »Da fällt mir schon was ein«, erwiderte Pam. Sie lächelte immer noch.
    »Das mit Chow tut mir leid«, sagte ich etwas zögernd.
    »Der Job des Barkeepers im Fangtasia scheint den Leuten nicht gerade Glück zu bringen«, gab sie

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