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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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klang sie überaus fröhlich.
    So falsch lag ich mit meiner Schokoladen-Metapher also gar nicht. Wahrscheinlich hatte ich auch deshalb bislang noch keine Elfe getroffen, ich war einfach zu oft unter Untoten.
    Wenn du erst mal solche Gedanken wälzt, steckst du garantiert in ziemlichen Schwierigkeiten.
    »Claudine, es ist wohl besser, wenn du jetzt rausgehst«, sagte ich leicht verzweifelt. Eric drängte vorwärts; noch ließ er mich nicht all seine Kraft spüren (sonst hätte ich längst geplättet auf dem Boden gelegen), aber einen Schritt hatte ich bereits zurückweichen müssen. Ich hätte gern gehört, was Claudine den Werwölfen sagen wollte. Doch jetzt hatte meiner Ansicht nach erst mal die Trennung von Vampiren und Elfe höchste Dringlichkeit.
    »Hach, wie ein himmlisches Petit four«, seufzte Pam und sah Claudine nach, die im Schlepptau von Colonel Flood den ganzen Weg bis zur Tür mit ihrem weiß-glitzernden Hintern wackelte. Eric schien wieder zu sich zu kommen, als Claudine außer Sichtweite war. Ich atmete auf.
    »Vampire haben Elfen wirklich gern, wie?«, sagte ich nervös.
    »Oh, ja«, sagten sie alle zugleich.
    »Nun, sie hat mir das Leben gerettet, und anscheinend kann sie uns auch aus dieser Sache mit der Hexe heraushelfen«, erinnerte ich sie.
    Alle drei wirkten beleidigt.
    »Claudine ist tatsächlich eine große Hilfe«, sagte der Colonel, der eben wieder hereinkam. Er klang selbst ganz überrascht. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
    Eric legte seinen Arm um mich, und ich spürte, wie sich die eine Art Hunger in eine ganz andere Art Hunger verwandelte.
    »Warum war sie im Hauptquartier des Hexenzirkels?«, fragte Alcide wütender, als angebracht gewesen wäre.
    »Sie wissen doch, wie Elfen sind. Sie lieben den Flirt mit der Katastrophe, sie lieben es, Rollen zu spielen.« Der Colonel seufzte schwer. »Sogar Claudine, und sie ist eine der guten Elfen. Noch dazu auf dem Weg nach oben. Das also hat sie mir erzählt: Diese Hallow führt einen Hexenzirkel von etwa zwanzig Hexen. Alle sind Werwölfe oder Gestaltwandler in große Tiere. Und sie konsumieren alle Vampirblut, sind vielleicht sogar abhängig.«
    »Werden die Wiccas uns beim Kampf gegen diese Hexen unterstützen?«, fragte eine Frau mittleren Alters mit rotgefärbten Haaren und Doppelkinn.
    »Noch haben sie uns ihre Unterstützung nicht zugesagt.« Ein junger Mann mit militärisch kurzem Haarschnitt - ich fragte mich, ob er wohl auf dem Luftwaffenstützpunkt Barksdale stationiert war - schien bestens über die Wiccas Bescheid zu wissen. »Auf Befehl unseres Rudelführers habe ich zu jedem Wiccazirkel und jeder einzelnen Wicca in der Umgebung Kontakt aufgenommen. Sie tun alle ihr Bestes, um sich vor diesen Kreaturen zu verstecken. Es gab Anzeichen dafür, dass die meisten von ihnen sich heute Abend treffen wollen. Allerdings weiß ich nicht, wo. Ich glaube, sie wollen die Situation erst mal untereinander diskutieren. Wenn sie selbst einen Angriff planen, würde uns das natürlich auch helfen.«
    »Gute Arbeit, Portugal«, sagte Colonel Flood, und der junge Mann wirkte hocherfreut.
    Weil wir mit dem Rücken zur Wand standen, hatte Eric die Gelegenheit genutzt, um seine Hand über meinen Hintern wandern zu lassen. Ich hatte nichts gegen das erregende Gefühl einzuwenden, aber ich hatte etwas gegen den Ort, der mir denn doch viel zu öffentlich war.
    »Claudine hat nichts von Gefangenen erzählt, die dort vielleicht untergebracht sind?«, fragte ich und trat einen Schritt weg von Eric.
    »Nein, tut mir leid, Miss Stackhouse. Sie hat niemanden gesehen, auf den die Beschreibung Ihres Bruders passt. Und sie hat auch den Vampir Clancy nicht gesehen.«
    Es überraschte mich zwar eigentlich nicht, aber enttäuscht war ich doch.
    »Tut mir leid, Sookie«, sagte Sam. »Wenn Hallow ihn nicht hat, wo kann er dann sein?«
    »Claudine hat ihn nicht gesehen, aber das bedeutet nicht, dass er nicht trotzdem dort sein könnte«, meinte der Colonel. »Wir sind sicher, dass Hallow Clancy entführt hat, und ihn hat sie auch nicht gesehen.«
    »Noch mal zurück zu den Wiccas«, schlug die rothaarige Werwolf-Frau vor. »Wie sollen wir uns denen gegenüber verhalten?«
    »Portugal, kontaktieren Sie morgen noch einmal alle Wiccas«, befahl Colonel Flood. »Culpepper wird Ihnen helfen.«
    Culpepper war eine junge Frau mit einem hübschen Gesicht und einer praktischen Kurzhaarfrisur. Sie schien sich zu freuen, dass sie Portugal bei einer Aufgabe unterstützen durfte.

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