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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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5.01 Uhr aufgezeichnet worden. Ach ja, ich hatte den Hörer vom Telefon genommen, ehe ich völlig erschöpft ins Bett gegangen war. Meine Nachrichten waren meist unterschiedslos banal - Arlene, die mir den allerneuesten Klatsch erzählte; Tara, die plaudern wollte, weil im Laden gerade nichts los war -, dagegen war diese hier geradezu sensationell.
    Pams klare Stimme sagte: »Heute Nacht greifen wir die Hexen und ihren Unterschlupf an. Die Werwölfe haben die Wiccas der Umgebung überredet, uns zu helfen. Und du musst Eric mitbringen. Er kann kämpfen, auch wenn er nicht weiß, wer er ist. Außerdem ist er sowieso nutzlos für uns, wenn wir den Fluch nicht brechen können.« Typisch Pam, immer praktisch orientiert. Eric sollte wenigstens als Kanonenfutter dienen, wenn wir ihn nicht wieder in seinen vollen Anführer-Modus zurückversetzen konnten. Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Die Werwölfe von Shreveport verbünden sich mit den Vampiren zum gemeinsamen Kampf. Hier wird Geschichte geschrieben, meine liebe Gedankenleserin, und du kannst dabei sein.«
    Das Geräusch eines Telefonhörers, der aufgelegt wurde. Das Klicken, das die nächste Nachricht ankündigte, die nur zwei Minuten später angekommen war.
    »Da ich gerade daran denke«, sagte Pam, als hätte sie nie aufgelegt, »es sieht so aus, als könnte uns deine ungewöhnliche Fähigkeit in unserem Kampf helfen, und wir würden das gern nutzen. Komm also hierher, sobald es dunkel genug ist.« Sie legte wieder auf.
    Klick . »>Hierher< ist Parchman Avenue 714«, sagte Pam. Und legte auf.
    »Wie kann ich das tun, solange Jason noch vermisst wird?«, fragte ich, als klar war, dass Pam nicht noch einmal angerufen hatte.
    »Jetzt legst du dich erst mal hin«, sagte Sam. »Komm.« Er zog mich vom Stuhl und brachte mich zu meinem Zimmer. »Du ziehst deine Stiefel und die Jeans aus, krabbelst ins Bett und schläfst eine Weile. Und wenn du wieder aufwachst, wirst du dich viel besser fühlen. Du hinterlässt Pams Telefonnummer, dann kann ich dich erreichen. Und der Polizei sagst du, sie soll in der Bar anrufen, wenn es was Neues gibt. Ich sage dir dann Bescheid, wenn ich von Bud Dearborn höre.«
    »Du findest also, ich sollte das tun?« Ich war total verwirrt.
    »Nein, ich würde was drum geben, wenn du's nicht tätest. Aber ich denke, du musst es tun. Es ist nicht mein Kampf, ich wurde nicht aufgefordert, mitzumachen.« Sam drückte mir einen Kuss auf die Stirn und machte sich dann auf den Weg zurück ins Merlotte's.
    Seine Einstellung war recht interessant, weil meine beiden Vampire Bill und Eric immer so sehr darauf beharrten, dass ich ein Besitz sei, den es zu beschützen gelte. Ich fühlte mich ziemlich gestärkt und zuversichtlich - ungefähr dreißig Sekunden lang, bis ich mich an meinen guten Vorsatz fürs neue Jahr erinnerte: Ich möchte nicht noch mal zusammengeschlagen werden. Wenn ich mit Eric nach Shreveport fuhr, würde ich mit Sicherheit Dinge zu sehen bekommen, die ich nicht sehen wollte; Dinge erfahren, die ich nicht wissen wollte; und den Arsch voll kriegen würde ich außerdem.
    Andererseits hatte mein Bruder Jason einen Deal mit den Vampiren gemacht, und ich musste mich daran halten. Manchmal schien mir, als sei mein ganzes Leben ein einziges Hin und Her zwischen Regen und Traufe. Allerdings hatten auch viele andere Menschen ein kompliziertes Leben.
    Ich dachte an Eric, den mächtigen Vampir, dessen Hirn jeder noch so kleinen Erinnerung an seine Identität beraubt war. Ich dachte an das Gemetzel, das ich in der Boutique für Brautmoden gesehen hatte, an die rot bespritzte weiße Spitze. Ich dachte an die arme Maria-Star, die jetzt im Krankenhaus von Shreveport lag. Diese Hexen waren von Grund auf böse, und das Böse sollte aufgehalten, das Böse sollte überwältigt werden. Das ist doch der amerikanische Ansatz.
    Mir schien nur der Gedanke etwas seltsam, dass ich auf der Seite von Vampiren und Werwölfen stand und dass das die gute Seite war. Darüber musste ich denn doch ein klein wenig lachen, wenn auch nur ganz für mich. O ja, wir waren die Guten und würden die Rettung bringen.

       Kapitel 11
    Erstaunlicherweise schlief ich tatsächlich. Als ich aufwachte, lag Eric neben mir auf dem Bett und beschnupperte mich.
    »Sookie, was ist das?«, fragte er sehr leise. Er wusste natürlich, wann ich erwachte. »Du riechst nach Wald, und du riechst nach Gestaltwandler. Und nach etwas noch Wilderem.«
    Der Gestaltwandler, den er roch, war

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