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Der Vampyr

Titel: Der Vampyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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lösen.
    Ich könnte mich lange mit dir amüsieren. Sehr lange.«
    »Willst du mir Angst machen?«, fragte Andrej..
    »Nein«, antwortete der Drachenritter. “Ich werde dich morgen wieder aufsuchen, und bis dahin hast du Zeit, über meine Worte nachzudenken.« “Welche Worte?«, fragte Andrej trotzig.
    »Du hast ja noch gar nichts gesagt.«
    »Dein Geheimnis«, sagte der Ritter.
    »Ich will, das du es mich lehrst« Andrej lachte böse.
    »Du musst wahnsinnig sein, wenn du glaubst, das ich einem Monster wie dir ein solches Geheimnis anvertrauen würde- selbst wenn ich es könnte.«
    »Wahnsinnig … Wer weiß? Aber das spielt für dich keine Rolle, nicht wahr? Du wirst reden, so oder so, alter ich mache dir ein für mich ungewohnt großzügiges Angebot. Ich verspreche einen schnellen und schmerzlosen Tod, wenn du redest. Er kann aber auch Tage dauern. Wochen, wenn du willst«
    »Du willst mich foltern?« Andrej zwang sich zu einem Grinsen.
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    »Wer spricht von dir?«, fragte der Drachenritter.
    »Wie wäre es mit ihm?« Er deutete auf Abu Dun.
    »Ich habe gerade von seinem Volk exquisite Tötungsarten gelernt, die ich gerne einmal an ihm ausprobieren wurde. Es liegt bei dir, oh ja, und selbstverständlich müsstest du dabei zusehen. Und außerdem: Hast du dich noch nicht gefragt, wo dein junger Freund geblieben ist?«
    »Frederic?«, entfuhr es Andrej.

    »Was ist mit ihm?«
    »Frederic. Das ist also sein Name. Um deine Frage zu beantworten: Nichts. Es geht ihm gut. Noch.«
    » Wenn du ihm etwas antust …« … wirst du noch aus der Hölle zu-rückkommen und mich töten, ja, ja«, unterbrach ihn der Drachen-
    »Ich weiß. Aber es liegt ganz bei dir.«
    »Ich kann dir nicht geben, was du willst«, sagte Andrej.
    »Es ist nichts, was man lernen kann.«
    »Dann stille wenigstens meinen Wissensdurst«, sagte der Drachenritter spöttisch.
    »Schlaf eine Nacht darüber. Du musst die spartanische Unterkunft verzeihen, aber wir haben Krieg und in solchen Zeiten muss man manchmal auf den gewohnten Luxus verzichten. Wenn du irgend-welche Wünsche hast, klingle einfach nach dem Diener.« Er lachte noch einmal, drehte sich dann um und ging. Der Raum hatte keine Tür, sodass Andrej hören konnte, wie seine Schritte draußen auf der Treppe verklangen. Er blieb jedoch nicht lange allein. Es vergingen nur Augenblicke, bis er erneut Schritte hörte und einer der beiden Soldaten zurückkam. Er bedachte Andrej nur mit einem flüchtigen Blick, ging dann zu Abu Dun und hob seinen Kopf an.
    Auf seinem Gesicht breitete sich ein Ausdruck von wachsendem Schrecken aus, als er Abu Duns zerschlagenes Antlitz betrachtete.
    »Gott im Himmel«, murmelte er erschüttert.
    »Dieses … Vieh.«
    »Hast du keine Angst, das dein Herr hört, wie du über ihn sprichst?«, fragte Andrej.
    »Teppesch?«
    »Ist das sein Name? Der des Drachenritters?«
    »Fürst Vladimir Teppesch«, bestätigte der Soldat.
    »Aber er nennt sich selbst gerne Dracul. Du kannst ihn ruhig so ansprechen. Es macht ihm nichts aus. Ich glaube, es schmeichelt ihm. Er will, das die Menschen ihn fürchten.« Er wies mit einer Kopfbewegung auf Abu Dun.
    »Ist er ein Freund von dir?«
    »Ja«, antwortete Andrej.
    »Auch wenn er ein Araber ist.«
    »Wir sind hier auf dem Balkan, da hat so ziemlich jeder ein bisschen morgenländisches Blut in seiner Ahnenreihe. Selbst Tepesch - aber das sollte man ihm besser nicht ins Gesicht sagen. Vielleicht würde er dann doch böse.« Erlegte den Kopf auf die Seite.
    »Ich bin Vlad. Wie ist dein Name?«
    »Andrej. Vlad?”.
    »Eigentlich Vladimir”, antwortete Vlad achselzuckend.
    »Aber seit Dracul über Burg Waichs und damit über die Walachei und ganz Transsylvanien herrscht, ist dieser Name nicht mehr besonders beliebt. Keine Sorge - der Name ist alles, was ich mit ihm gemein habe.«
    »Und das du ihm dienst.«
    »Die andere Alternative wäre, zu Draculs Kurzweil beizutragen.«
    Vlad zog eine Grimasse.
    »Wo kommt ihr her, das ihr so wenig über ihn wisst. Er genießt einen gewissen Ruf.«
    »Von … ziemlich weit her«, antwortete Andrej ausweichend.
    »Ich verstehe.« Vlad nickte.
    »Du willst nicht darüber reden. Es geht mich auch nichts an.
    Brauchst du etwas? Ich kann dir Wasser bringen oder auch ein Stück Brot.«
    »Ein Arzt für Abu Dun wäre gut.«
    »Das ist unmöglich. Wenn Dracul davon erführe … « Er schüttelte den Kopf. Andrej nahm sich das erste Mal die Zeit, Vlad genauer zu betrachten. Er war

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