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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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dazu. Aus mir unbegreiflichen
Gründen hat Selena jedoch keine Ahnung, über welche Fähigkeiten sie tatsächlich ver-
fügt und wird von Estelle unentwegt abgeschirmt. Jetzt klang er beinahe etwas är-
gerlich: Und du! Du fühlst dich an wie eine ganz gewöhnliche Sterbliche! Man sollte meinen, dass ihr stolz auf eure Herkunft seid. Stattdessen verleugnet ihr beiden euer
Erbe. Estelle tut das nicht.
Und was hat Estelle mit alldem hier zu tun? Nuriya beobachtete sorgsam ihre
Schwester. Doch die schien von dem hitzigen Gedankenaustausch nichts
zu bemerken und kuschelte sich mit einem verträumten Lächeln auf ihren
Lippen an Eriks Schulter. Ihr kam ein entsetzlicher Gedanke: Was hast du mit Estelle zu tun?
Ganz sicher nicht das, was du denkst! Ich liebe Selena! Erik fuhr sich nervös durch
sein blondes Haar: Estelle war es, die mir das Versprechen abgenommen hat, Selena
    meine wahre Natur zu verheimlichen. Das ist, nebenbei gesagt, verdammt schwierig.
Vor allem jetzt , fügte er mit einem Blick aus den hohen Fenstern hinzu, als kön-
ne er den zunehmenden Mond irgendwo am Nachthimmel deutlich sehen.
Nuriya konnte nur ahnen, wie schwierig es für Erik sein musste, Selena ei-
nen bedeutenden Teil seines Wesens zu verschweigen, und sie fand es grau-
sam von Estelle, ihm dieses Versprechen abgenommen zu haben.
Besonders zu Zeiten des Vollmonds lief er ständig Gefahr, entdeckt zu wer-
den. Wenn dann noch Leidenschaft mit ins Spiel kam, dann konnte ein Wer-
wolf, auch ohne sich zu verwandeln, ein fordernder Liebhaber sein. Würde
sich die unerfahrene Selena in einem solchen Moment ängstigen, könnte es
durchaus passieren, dass Erik die Beherrschung verlor und das Raubtier in
ihm Oberhand gewann. Nicht auszudenken, welche Folgen ein solcher Kont-
rollverlust hätte.
Was dachte Estelle sich nur dabei? Glaubte sie tatsächlich, Unkenntnis wür-
de Selena vor möglichen Gefahren schützen?
Erik, es tut mir Leid! Diese Situation muss ganz furchtbar für dich sein. Du
solltest es ihr so schnell wie möglich sagen.
Seine Erleichterung, dass sie ihn von seinem Versprechen gegenüber Estel-
le gewissermaßen entband, schien nahezu greifbar und er versprach, ihre
Schwester behutsam auf dieses schwierige Gespräch vorzubereiten.
Während sie dem verliebten Paar ein wenig Zweisamkeit gönnte und ge-
dankenverloren versuchte, die Olive in ihrem leeren Glas aufzuspießen, quäl-
te Nuriya erneut dieses eigenartige Kribbeln. Sie beschloss, unbedingt Selenas
neues Mittel auszuprobieren. Als ob sie nicht mit den Sommersprossen schon
genug gestraft war, nun würde ihre Nase bestimmt ganz knittrig vom ständi-
gen Kräuseln, dachte sie belustigt.
Doch dann wurde sie ernst.
Eriks Vorhaltungen, sie verleugne ihre Herkunft, hatten Nuriya nachdenklich
gemacht. War es ihre Schuld, dass Estelle auf diese unbeholfene Art versucht
hatte, die vertrauensselige Schwester vor Gefahren zu schützen, fragte sie sich
besorgt, als ein heftiger Niesreiz sie aus ihren Überlegungen riss und kurz dar-
auf beunruhigende Ereignisse ihre vollständige Aufmerksamkeit verlangten.
Asher überlegte nach dem offensichtlichen Annäherungsversuch der Blon-
dine vom Nachbartisch kurz, ob er die vorwitzige Sterbliche um ein paar
    Schlucke ihres appetitlich duftenden Blutes erleichtern sollte. Er wusste, dass
der Gang zu den Toiletten, der nicht nur den Sterblichen als Fluchtweg dienen
sollte, in einen kleinen Garten hinter dem Haus führte. Dort gab es genügend
dunkle Ecken für einen ungestörten Imbiss. Schon hatte sie sich halb erhoben,
um seiner lautlosen Einladung zu folgen, da fiel ihm gerade noch rechtzeitig
ein, dass der Wirt derartige Aktivitäten in seiner Bar rigoros mit Hausverbot
bestrafte. Sein Opfer ließ sich verwirrt auf den Stuhl zurücksinken. Asher gab
ihren Gedanken einen sanften Stoß und bereitwillig ließ sie sich kurz darauf
von ihren besorgten Freundinnen nach Hause begleiten.
Unzufrieden, dass sein Appetit erwacht und Kieran immer noch nicht auf-
getaucht war, blickte er zur Bar hinüber, nur um Zeuge einer liebevollen Um-
armung zwischen der Fee und dem Werwolf zu werden.
«Das ist ja nicht zum Aushalten, eine Fee in Gesellschaft von Werwölfen!»,
knurrte er schließlich verärgert und erhob sich, um die Bar zu verlassen.
«Setz dich, Ash!», Kieran drückte ihn gnadenlos in seine Bank zurück.
Schon lange bevor er die Bar betreten hatte, wusste er bereits, dass sie hier
war. Seine

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