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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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mit dir vermutlich kaum länger als ein paar Wochen überleben!»
«Asher! Das Mädchen ist etwas ganz Besonderes. Ich würde sie nie anrüh-
ren!» Kieran atmete mit geschlossenen Augen tief ein, als hoffte er, noch einen
Hauch von ihrem betörenden Duft zu erhaschen. «Sie riecht nach Maikraut!»,
fügte er schwärmerisch hinzu und bemerkte glücklicherweise nicht, dass sein
Bruder mit den Augen rollte.
«Das kann nicht sein! Nur Feen ...»
«Du hast Recht! Natürlich, das muss es sein! Warum habe ich das bloß nicht
sofort bemerkt? Sie ist ein Feenkind!» Kieran schaute seinen Bruder fassungs-
los an und hätte er noch ein lebendiges Herz gehabt, es wäre in diesem Mo-
ment gebrochen. Er hatte seine Chance, um eine Fee zu werben, bereits vor
Jahrhunderten vertan. Bevor er überhaupt wusste, dass es nur diesen einen
Versuch für ihn geben würde. «Ihre dunkelhaarige Begleiterin, die mit dem
Werwolf poussiert hat», Asher lachte bitter, «sie ist ein Feenkind. Aber die Rot-
haarige? Niemals! Ich kann sie ja nicht einmal spüren.»
«Du kommst auch besser nicht auf die Idee, sie spüren zu wollen!», knurrte
Kieran. Mit dieser Drohung verschmolz der Vampir mit der Dunkelheit und
ließ seinen Bruder ratlos zurück.
Auf dem Heimweg war Nuriya sehr still. Die Magie schien mit aller Macht
in ihr Leben zurückgekehrt zu sein. Erst ihre beunruhigende Begegnung mit
dem Fremden, dann das dunkle Geheimnis von Erik und nun der Zwischen-
fall in der Bar.
Ihr war nicht entgangen, mit welcher übermenschlichen Geschwindigkeit
ihre Retter den Raum durchquert hatten, um sie vor dem zu Tode erschrocke-
nen Sterblichen zu schützen. Die beiden Männer hatten eine bemerkenswerte
Ähnlichkeit, die sich nicht nur auf ihr Aussehen beschränkte. Es war, als wä-
ren sie von der gleichen Art. Nur was waren sie? Feen sicher nicht. Das hätte
Nuriya gespürt. Kieran umgab die Aura eines arroganten Machos, der es ge-
wohnt war, Befehle zu erteilen. Der andere Mann wirkte durch sein beschei-
denes Auftreten eher harmlos. Seine Kleidung, die ihn wie einen Bibliothekar
oder freundlichen – wenngleich sehr jungen – Professor wirken ließ, war of-
    fenbar bewusst gewählt, um über die brodelnde Energie, die Nuriya während
seines kurzen Auftritts kurz zu spüren geglaubt hatte, zu verbergen. Wenn
man genauer hinsah, dann war auch nicht zu übersehen, dass ihn sein Schöp-
fer wohlwollend mit allen Attributen eines Adonis ausgestattet hatte.
Kierans Gesicht, obwohl unglaublich attraktiv, ließ diese Perfektion vermis-
sen. Doch es war nicht sein gutes Aussehen, das die Leute veranlasst hatte, sich
nach ihm umzusehen, als er die Bar betrat. Nicht sein zweifellos durchtrainier-
ter Körper machte ihn so anziehend für Nuriya. Nein, er besaß ein seltenes, un-
geschliffenes Charisma, das jede seiner Gesten und Blicke zu einem geflüster-
ten Versprechen werden ließ. Wie ein tödliches Raubtier strahlte er Gefahr und
männliche Arroganz aus. Eigenschaften, die sie üblicherweise nicht gerade als
anziehend betrachtete. Doch schon die Erinnerung an die zärtliche Berührung
seiner Gedanken, ließ ihr Herz schneller schlagen. Sehnsuchtsvoll dachte sie
an den kurzen Moment, als sein Blick vielversprechend auf ihr geruht hatte.
Würde sie ihn wiedersehen? Fast wünschte Nuriya sich nun, sie hätte die
Magie nicht aus ihrem Leben verbannt und könnte einen Blick in die Zukunft
werfen.
Damals war ihr alles so logisch erschienen. Als nicht einmal die außerge-
wöhnlichen Fähigkeiten der Mutter die Eltern vor einem grausamen Tod be-
wahren konnten, hatte sie begonnen, die Magie zu hassen.
Nur widerwillig gehorchte sie, wenn Ninsun, ihr anscheinend ewig schlech-
tes Gewissen, sie aufforderte, wieder einen neuen Zauber zu erlernen. Die lust-
lose Schülerin absolvierte ihre Lektionen derart ungeduldig, dass ihr gar nicht
auffiel, wie leicht ihr alles von der Hand ging. Den zufriedenen Blick ihrer ge-
strengen Lehrerin bemerkte sie dabei nicht.
Leider gelang es ihr jedoch ebenfalls, das Erlernte tief in ein Verlies ihres
Bewusstseins zu sperren, bis jedweder magische Funke hinter dicken Türen
mit riesigen Schlössern verborgen war und sie tatsächlich sogar ihre Feenaura
verloren hatte. Selbst das Gedankenlesen versuchte sie so weit wie möglich
einzustellen und sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so
lange mit jemandem mental kommuniziert hatte, wie gerade eben mit Erik.
Sein

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