Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
Vom Netzwerk:
Schwester die Tasche gehörte. Rasch klappte
er den Metallverschluss wieder zu und öffnete ein Portal, um durch die Zwi-
schenwelt zurückzueilen.
Kieran spurtete die Treppen hinauf. Er konnte die Erregung seines Bruders
deutlich spüren. Oben erwarteten ihn auch Angelina und Donates.
«Himmel, du hast die Auserwählte transformiert!»
Kieran ließ sich wortlos in die tiefen Kissen eines der Sofas sinken. Die an-
deren Vampire nahmen lautlos ebenfalls Platz.
Asher räusperte sich und erzählte von der Aura des Vampirs, der höchst-
wahrscheinlich den Kampf von einem Dach aus beobachtet hatte. Dann be-
richtete er von der ungewöhnlichen Anziehungskraft des Feenblutes und
fuhr fort: «Anschließend entdeckte ich ihre Handtasche – es war beinahe so,
als wolle sie von mir gefunden werden». Er hielt das wertvolle Schmuckstück
vorsichtig in die Höhe. »Und darin befand sich dies hier!»
Angelina gab einen Laut der Überraschung von sich. «Das ist das Venus-
Amulett!»
Kieran blickte verständnislos von einem zum anderen und Angelina erklär-
te: «Es heißt, dass es einen mächtigen Schutzzauber besitzt und stets denjeni-
gen Feenkindern überreicht wird, die für die Verbindung mit dem dunklen
Reich auserwählt wurden. Nachdem der Venus-Pakt vollzogen ist, kehrt das
Amulett für die nächsten hundert Jahre zurück ins Feenreich und taucht dann
irgendwann unverhofft wieder auf. Immer wenn die Trägerin sich in Gefahr
befindet, beginnt es zu leuchten. Ich denke, deshalb hat sie es auch nicht ge-
tragen. Im Hellfire hätte sie damit zweifellos die falschen Leute auf sich auf-
merksam gemacht!»
«Woher hast du eigentlich gewusst, dass sie überfallen wurde?», mischte
sich Donates an Kieran gewandt ein.
«Irgendwie hat Nuriya es geschafft, eine mentale Verbindung zu mir herzu-
stellen und um Hilfe zu rufen.»
    «Du kennst ihren Namen?», fragte Asher erstaunt.
«Sie hat ihn mir im ›Refugium‹ genannt.»
Der Bruder war überrascht von dieser Eröffnung. Er konnte sich nicht daran
erinnern, mehr als nur ein gestammeltes «Danke» von dem Mädchen gehört
zu haben, nachdem sie ihr in der Bar den Betrunkenen vom Hals geschafft
hatten. Alles deutete darauf hin, dass Kieran eine ganz besondere Verbindung
zu dem Mädchen hatte.
«Ist sie deine ...?», Donates zögerte.
«Seelenpartnerin? – Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.»
Enttäuscht lehnte Asher sich zurück. «Wenn sie es wäre, wüsstest du es!»
Dabei dachte er an seine jüngste Erfahrung mit Nuriyas Schwester.
Die beiden anderen Vampire schauten sich an, enthielten sich jedoch jeg-
lichen Kommentars. Donates hatte viele Jahrzehnte gebraucht, um zu erken-
nen, dass die Frau, die er so sehr verehrte, nicht für ihn bestimmt war. Wenige
Wochen später begegnete er seiner wahren Liebe: Angel.
Angelina lächelte, als sie seine federleichte Berührung ihrer Seele spür-
te, ohne die sie sich längst ihr Dasein nicht mehr vorstellen mochte. Dabei
streckte die Vampirin ihre Hand nach dem wertvollen Schmuckstück aus:
«Wie auch immer! Sie sollte das Amulett jedenfalls so schnell wie möglich
zurückbekommen!»
Kieran reichte es ihr und erhob sich. Er blickte seine Gäste ernst an: «Nuriya
darf zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfahren, welche Rolle ich bei ihrer Trans-
formation gespielt habe. Wenn es überhaupt eine Chance geben soll, sie bis
zur Verbindung zu schützen, dann muss sie mir wenigstens bis dahin auch
vertrauen.»
«Und danach? Sie ist durch den Austausch eures Blutes dein Geschöpf ge-
worden», gab Asher zu bedenken. Er war ebenfalls aufgestanden und ging un-
ruhig auf und ab.
«Sobald sie ihren Seelenpartner gefunden hat, wird sie mich vergessen.»
«Bist du wirklich sicher, dass ihr nicht füreinander bestimmt seid?»
«Ich habe doch gerade gesagt, ich weiß es nicht!» Kieran klang ungeduldig.
Er war überzeugt, nach Maires Freitod niemals wieder ein Feenkind für sich
gewinnen zu können, und wollte dieses Thema auf keinen Fall vor seinen Gäs-
ten diskutieren. Sie wussten ohnehin schon viel mehr über sein Privatleben,
als ihm Recht sein konnte. Es war auf lange Sicht immer gefährlich, mehr als
unbedingt notwendig von sich preiszugeben. Nicht nur für einen Vengador.
    In den vergangenen tausend Jahren hatte er mehr als einmal bereut, sich je-
mandem anvertraut zu haben. Nicht wenige versuchten irgendwann ihr Wis-
sen gegen ihn einzusetzen und bezahlten diesen Fehler mit ihrem Leben.
Einige von

Weitere Kostenlose Bücher