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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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seine Spuren
    hoffentlich so weit verwischte, dass die Angreifer ihm nicht folgen konnten.
Doch darüber brauchte er sich eigentlich keine Sorgen zu machen, denn
die allmählich wieder zu sich kommenden Mitglieder der Vampirgang hatten
genug damit zu tun, ihre eigene Präsenz vor den Sterblichen zu verbergen, die
inzwischen, von den Kampfgeräuschen angelockt, neugierig aus ihren Fens-
tern schauten.
In der Ferne heulte bereits eine Polizeisirene, als die vampirischen Soldaten,
in undurchdringliche Schatten gehüllt, in ihr Quartier zurückgeschafft wur-
den. Dort würden sie ihre Wunden behandeln können.
Nur ein sehr mächtiger Vampir verfügte über genügend magische Energie,
um zwei verletzte Kameraden auf diese Weise in Sicherheit zu bringen.
Das Gift brannte wie die ewigen Feuer der Hölle in Kierans Körper, während
er in der Sicherheit seines Hauses Zuflucht suchte. Donates! Wie wäre es mal wieder mit einem gemeinsamen Abend?
Kieran? Die Stimme des Freundes klang einen Moment lang verwundert.
Dann perlte ein heiteres Lachen in seinen Gedanken. Wir kommen gern! Erschöpft ließ Kieran den schmerzenden Kopf auf die weichen Kissen sei-
nes Bettes sinken. Es hatte ihn nahezu seine letzten Kraftreserven gekostet,
um Hilfe zu rufen. Bevor er das Bewusstsein verlor, standen die beiden Vampi-
re schon vor ihm; weit konnten sie nicht gewesen sein.
Angelina gab einen erstickten Laut von sich, als sie Kieran auf dem breiten
Bett in seinem riesigen Schlafzimmer liegen sah, und stürzte sofort zu dem
schwer Verletzten. Sie streckte die Hand aus, um nach der gefährlichen Waffe
zu greifen, die tief in Kierans Schulter steckte. Doch Donates stellte sich vor
sie und sagte scharf: «Rühr ihn nicht an!»
Empört blickte sie zu ihrem Gefährten: «Er ist verletzt!»
«Das sehe ich auch. Aber der Shuriken ist vergiftet!»
«Shuriken?»
«Donates hat Recht. Der Wurfstern ...» Kieran war kaum noch zu verstehen
und sein Atem ging rasselnd. «Es breitet sich rasend schnell aus», flüsterte er.
«Du darfst nicht sprechen! Ich werde dich in Heiltrance versetzen und ge-
meinsam mit Donates versuchen, das Gift zu neutralisieren.» Beruhigend leg-
te Angelina ihre kühle Hand auf seine glühende Stirn und sofort schlossen
sich Kierans Augen. Er stöhnte noch, dann war alles still.
«Wir haben nicht viel Zeit! Donates, entzünde bitte die Kerzen!»
    Angelina hatte nach der seltsamen Einladung Kierans sofort gewusst, dass
etwas nicht in Ordnung war, und ihre stets bereitstehende Notfalltasche zu-
sammen mit ein paar gut gekühlten Beuteln besten Blutes mitgebracht. Die
Kerzen begannen ihren heilsamen Duft zu verströmen und Angelina blickte
Donates kurz fragend an. Der nickte und sagte: «Wir gehen gemeinsam.»
«Das geht nicht. Du musst hier bleiben, falls etwas schief läuft.»
«Wir gehen gemeinsam oder gar nicht!»
«Bist du eifersüchtig? Liegt es daran, dass er ein Vengador ist?»
«Das ist doch albern!», knurrte Donates, und Angelina wusste sofort, dass
sie mit ihrer Vermutung richtig lag.
Donates bekam diesen gewissen Gesichtsausdruck, der Angelina sagte, dass
er nicht mit sich handeln lassen würde. «Angel, wir kennen dieses Gift nicht.
Ich würde dich niemals dieser Gefahr aussetzen!» Und dann schaute er verle-
gen: «Nach einer derart aufwändigen Heilung wärst du für immer auf beson-
dere Weise mit Kieran verbunden. Du müsstest mich inzwischen gut genug
kennen, um zu wissen, dass mir das nicht gefallen kann. Entweder kriegt er
uns zusammen oder gar nicht.»
Kieran stöhnte leise.
«Wenn wir noch länger streiten, ist das Thema sowieso erledigt!», fauchte
Angelina. Sie wollte nicht zugeben, dass Donates’ Sorge um ihre Sicherheit
schuld an dem Kloß in ihrem Hals war. Wie konnte es möglich sein, dass sie
diesen Vampir auch nach 20 Jahren jeden Tag ein wenig mehr liebte? Sie räus-
perte sich: «Dann brauchen wir Nik. Er muss uns überwachen.»
Donates war einverstanden. Seine Konturen schimmerten wie flüssiges Sil-
ber, bevor er verschwand, um Nik zu holen. Alleine hätte der wesentlich jün-
gere Vampir niemals unbeschadet den Weg durch das magische Gespinst, das
Kierans Haus vor Eindringlingen schützte, finden können. Einen derartigen
Zauber beherrschten nur die erfahrensten Vampire, und Kieran war einer da-
von. Donates’ Haut prickelte unangenehm, als er mit Nik schließlich zu dem
Schwerverletzten zurückkehrte.
Nik schüttelte sich wie eine nasse Katze

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