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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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zu zwingen, zu erkennen, was für eine vollständige Närrin sie gewesen war. »Ich habe Patrick Murray geliebt, nicht einen skrupellosen Geächteten. Ich habe einen Mann geliebt, der nicht existiert.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Ich bin dieser Mann. Du weißt alles von mir, was wichtig ist.«
    »Und was? Dass du ein Gesetzloser bist, und ein Dieb? Ein Mörder …« »Nicht!«, knurrte er mit vor Zorn verzerrtem Gesicht. »Ich bin kein Heiliger, aber ich habe nie jemandem das Leben genommen, es sei denn, in einer Schlacht.«
    »Also war das, was bei Glenfruin passiert ist, der Mord an vierzig unschuldigen Jungen, zulässig, weil es während einer Schlacht geschah?«
    Ihr Stachel war gut gezielt, denn er versteifte sich. »Glaub nicht alles, was du hörst, Elizabeth. Obwohl man meinem
Clan für diese Tat die Schuld gegeben hat, war es kein MacGregor, der diese Jungen ermordet hat, sondern ein abtrünniger MacDonald. Unser Kampf richtete sich gegen die Colquhouns – eine Schlacht, die auf Drängen deines Cousins ausgetragen wurde. Obwohl der durchtriebene Argyll möglicherweise etwas anderes behauptet.«
    Sein Vorwurf brachte sie aus der Fassung. Lizzie wusste, dass ihr Cousin und die Colquhouns sich nicht grün waren, doch sie konnte nicht glauben, dass ihr Cousin so hinterhältig war, die MacGregors seine schmutzige Arbeit erledigen zu lassen und sie dann dafür zur Strecke zu bringen. Und die Ermordung dieser Schuljungen war nur eine der Gräueltaten, die man den MacGregors zur Last legte. Sie dachte an seinen Bruder. An ihre toten Wachmänner. »Willst du damit andeuten, dein Clan habe sich seinen Ruf nicht redlich verdient?«
    »Manche Mitglieder meiner Sippschaft sind wild und ungebärdig, aber lässt sich dasselbe nicht auch von deiner Familie sagen? Aye , ich habe gestohlen, aber nur, um meinen Clan vor der Auslöschung, dem Verhungern und der Gewalt der Elemente zu bewahren. Ist das etwas anderes, als das Land, das dein Clan mir gestohlen hat?«
    Ging es ihm etwa darum? Rache?
    Nicht in der Lage, die Tränen länger zurückzuhalten, ließ sie sie heiß über ihre Wangen strömen. »Warum? Warum ich?«, stieß sie erstickt hervor und sah zu ihm empor, als könnte es eine Antwort geben, die etwas ändern könnte; wo sie doch beide wussten, dass es keine gab.
     
    Patrick hätte nie gedacht, dass es so sein würde. Er hasste es, sie zu verletzen. Hasste es, sie zum Weinen zu bringen. Er wollte sie in die Arme nehmen und ihr die Tränen fortküssen, doch er zwang sich, unbeweglich stehen zu bleiben. Im Moment wollte sie seinen Trost nicht, sie wollte eine Erklärung. Die Wahrheit. Zumindest das schuldete er ihr.

    Er sah ihr in die Augen. »Die Campbells stahlen das Land meiner Familie. Ich wollte es zurückbekommen.«
    »Land?«, fragte sie benommen. »Welches Land?«
    »In der Nähe von Loch Earn. Argyll hat es vor kurzem zu deiner Mitgift hinzugefügt.«
    Alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Voller Entsetzen starrte sie ihn an, und all ihre Gefühle, all ihr Kummer waren deutlich in ihren Augen zu lesen. Sie sah so zerbrechlich und verletzlich aus – wie ein Kätzchen, das gerade getreten worden war. Von ihm.
    Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich ihm aus. Die Zurückweisung brannte ihm schmerzhaft in der Brust.
    »Also hast du mich nur wegen meines Landes benutzt? Wegen kleinlicher Rache an meinem Cousin und meinen Brüdern?«
    Sein Zorn loderte auf, als sie die verzweifelte Situation seines Clans so beiläufig abtat. »Ich versichere dir, an der Feindschaft zwischen unseren Clans ist nichts Kleinliches.« Er hatte genug Grund, Rache zu nehmen. Aber nicht an Lizzie. »Anfangs habe ich dir wegen deines Landes nachgestellt, doch das ist nicht der einzige Grund, warum ich dich heiraten wollte.« Er kam auf sie zu, obwohl das Brennen in seinem Bein qualvoll war, und blieb erst stehen, als sie vor ihm zurückwich, so als fürchte sie sich. Vor mir. Das Brennen in seinem Bein wanderte hoch in seine Brust. »Ich empfinde etwas für dich, Mädchen«, sagte er leise.
    »Du hast mich getäuscht«, schleuderte sie ihm entgegen, und Wut brach durch den Schleier der Tränen. Ihre Augen funkelten wie Saphire. Vielleicht steckte doch mehr von einer Wildkatze als von einem Kätzchen in ihr. »Warum sollte ich dir irgendetwas von dem glauben, was du sagst?«
    »Weil es die Wahrheit ist.«
    »Die Wahrheit? Was von dem, was du gesagt hast, entspricht denn der Wahrheit? Jedenfalls nicht dein Name,

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