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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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überzeugen müssen«, antwortete er mit grimmiger Entschlossenheit.
    »Und was willst du tun, um das zu schaffen?«, fragte Alasdair.
    »Sie verführen«, entgegnete er rundheraus. »Bei ihrem Alter ist sie sicherlich reif dafür.« Elizabeth Campbell war verwundbar.
    Das wusste er. Nicht nur durch die gelösten Verlobungen und die Tatsache, dass sie immer noch unverheiratet war, sondern weil er es selbst gesehen hatte. Er hatte ihre Enttäuschung gesehen, ihren Herzschmerz, als Montgomery sie verletzt hatte. Beinahe so, als habe sie es erwartet. Patrick wusste, dass er das ausnutzen konnte. Ein paar liebenswürdige Worte. Komplimente. Sie mit Aufmerksamkeit überschütten.
    Das Mädchen war reif, verführt zu werden, und er würde derjenige sein, der es tat. Das spürte er mit einer Heftigkeit, die er nicht erklären konnte. Er erinnerte sich an ihre unberührte Schönheit, ihre Zerbrechlichkeit. Die Sehnsucht, die er empfunden hatte, für etwas, das außerhalb seiner Reichweite lag, etwas, das er nicht berühren sollte.
    Er wollte sie, und nun konnte er sie haben.
    Der Chief sah nicht überzeugt aus. »Wenn irgendjemand herausfindet, wer du bist …«
    »Das weiß ich«, meinte Patrick. Dann bin ich ein toter Mann. »Es ist ein Risiko. Aber mein Gesicht ist nicht so bekannt wie deines.«
    »Das ist wahr«, pflichtete Alasdair ihm bei. »Aber wird dich das Mädchen nicht erkennen? Vielleicht sollte Gregor es tun. Nachdem mein Bruder nicht mehr da ist … bist du mein tanaiste .«
    »Vorübergehend«, warf Patrick ein. Er sah Gregor nicht an, doch er konnte dessen unterschwellige Missgunst spüren.
»Das Mädchen wird mich nicht erkennen. Sie hat mein Gesicht nicht gesehen.«
    Alasdair grinste. »Soweit ich gehört habe, reicht den meisten Mädchen ein einziger Blick.«
    Patrick ging darauf nicht ein. Sein Cousin liebte es, ihn wegen seines verdammten Gesichts aufzuziehen. Als ob etwas so Lächerliches für einen Krieger von Bedeutung wäre. Nicht, dass er im Augenblick besonders schön anzusehen war. Er würde erst ein paar neue Kleider ›finden‹, ein Bad nehmen und sich rasieren müssen, bevor er überhaupt eine Chance hatte, sie in Bezug auf seine Identität zu täuschen.
    Er machte sich nichts vor. Es würde nicht einfach werden, aber offen gesagt war eine winzige Chance besser als gar keine.
    Der Chief nickte. »Wenn du das unbedingt willst …«
    »Das tue ich. Das Risiko ist nichts im Vergleich zu dem, was wir gewinnen können.« Nicht nur das Land, sondern möglicherweise Einfluss auf Argyll. Da Alasdair King James vor ein paar Jahren schon einmal erfolgreich überredet hatte, ihn zu begnadigen, hoffte er zwar, dass ihm das erneut gelingen würde, doch Elizabeth Campbell bot ihnen eine andere Möglichkeit.
    »Dann viel Glück, Cousin«, meinte Alasdair nüchtern. Aber sein düsterer Gesichtsausdruck wich schon bald einem breiten Lächeln. »Ich wünschte, ich könnte Argylls Gesicht sehen, wenn er entdeckt, dass einer der Barbaren, nach denen er die ganzen Highlands durchkämmt, sich direkt unter seiner Nase versteckt.«
    Patrick erwiderte das Lächeln, doch er wusste, dass Alasdair ihm damit eine diskrete Warnung zukommen ließ, vorsichtig zu sein.
    Die Einzelheiten des Plans waren später gekommen. Es war beschlossen worden, dass Patrick, Gregor und die Hälfte der Männer zu den Lomond Hills gehen sollten, während Alasdair,
Iain, Duncan und die übrigen Männer sich zur Isle of Bute aufmachten, um dort Unterschlupf bei den Lamonts zu finden. Dem Lamont würde es nicht gefallen, die Geächteten aufzunehmen, aber Alasdair hatte vor, eine alte Schuld einzufordern.
    Von den Lomond Hills aus hatte Patrick Spähtrupps ausgesandt, um so viel wie möglich über Elizabeth Campbells Bewegungen in Erfahrung zu bringen. Castle Campbell war durch seine Lage hoch in den Hügeln von Ochil umgeben von steilen Schluchten und Wäldern völlig unzugänglich. Als sie von einem geschwätzigen Wachmann der Campbells, der sein Ale gern im nahe gelegenen Dorf Dollar trank, erfuhren, dass sie nach Dunoon Castle reisen würde, wusste Patrick, dass das ihre Chance war.
    Wie Hamish hatte auch Gregor das Mädchen entführen wollen, aber Patrick hatte sich einen anderen Plan einfallen lassen. Anstatt die Kutsche anzugreifen, um sie zu entführen, würden sie den Angriff – und seine anschließende Rettungsaktion  – dazu benutzen, ihr Vertrauen zu gewinnen. Niemand wäre verletzt worden, wenn Gregor durch seinen vorzeitigen

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