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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Angriff die Sache nicht eigenmächtig selbst in die Hand genommen hätte.
    »Der Chief hatte recht«, sagte Robbie und holte Patrick wieder zurück in die Gegenwart. »Das Mädchen scheint von deinem hübschen Gesicht ganz verzaubert zu sein.« Er bemerkte Patricks finsteren Gesichtsausdruck, aber das hielt ihn nicht davon ab, hinzuzufügen: »Ich kann nicht behaupten, dass ich verstehe, warum davon so viel Aufhebens gemacht wird. Aber über Geschmack lässt sich nun mal bekanntlich nicht streiten.«
    »Weshalb dich ja vielleicht eines Tages auch einmal ein Mädchen mit Wohlgefallen ansehen wird.«
    Robbie grinste. »Nur ein einziges Mädchen? Und soll ich deshalb all die anderen Herzen brechen, die sich Hoffnungen
auf mich machen? Nay , anders als du habe ich nicht so schnell vor, mich zu verheiraten.«
    Das hatte Patrick ebenso wenig vorgehabt – aber er würde tun, was er für seinen Chief und seinen Clan tun musste. Er wünschte sich, es würde sich mehr wie ein Opfer anfühlen.
    Mit einem Mal veränderte sich Robbies Gesichtsausdruck.
    »Was ist los?«, fragte Patrick.
    Der jüngere Mann runzelte die Stirn. »Das Campbell-Mädchen. Sie ist nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.«
    Patrick verspannte sich. »Was meinst du damit?«
    Unsicher sah Robbie ihn an. »Sie wirkt so … nun, liebenswürdig. Unterwegs hat sie sich vergewissert, dass wir genug zu essen hatten und sogar das Fleisch und die Haferfladen ihrer Wachmänner mit uns geteilt. Bist du sicher, dass …«
    »Spar dir dein Mitgefühl für unsere eigenen Leute, die in diesem Winter hungern und frieren werden, wenn wir nichts tun, um ihnen zu helfen«, versetzte Patrick heftig.
    »Ich meinte ja nur …«
    »Sie ist eine Campbell«, fluchte Patrick. »Wenn du merkst, dass dich deine Entschlossenheit verlässt, wenn du ihr in das hübsche Gesicht blickst, dann stell dir stattdessen ihre Brüder und ihren Cousin vor.«
    Robbie trat einen Schritt zurück und starrte ihn mit einem eigentümlichen Gesichtsausdruck an. »Aye, Captain. Ich werde es mir merken.«
    Patricks Wutausbruch verrauchte ebenso schnell, wie er gekommen war, als ihm klar wurde, was passiert war – und worauf er so heftig reagiert hatte. Robbie hatte nichts weiter getan, als Patricks eigene Bedenken in Worte zu fassen – Bedenken, die er nicht vorhergesehen hatte. »Es ist besser als die Alternative«, meinte er, mehr um sich selbst davon zu überzeugen, als Robbie sich zum Gehen wandte.
    Patrick riss sich das Hemd vom Leib und wusch sich mit dem Wasser, das die Dienerin gebracht hatte, Schweiß, Blut
und Schmutz vom Körper. Dann ballte er das ruinierte Hemd zu einem Knäuel und warf es ins Feuer. Während er ein frisches Hemd aus der Tasche zog, dankte er stumm dem Händler, dem er die Kleidung gestohlen hatte, dafür, dass er umsichtig genug gewesen war, ein Ersatzhemd bei sich zu haben.
    Er steckte den Hemdsaum in den Hosenbund und zuckte zusammen, als seine Finger die Wunde an seiner Seite streiften, doch er ignorierte den Schmerz, zog seinen cotun über und schritt aus der Tür und auf den Burgsaal zu. Entschlossen versuchte er, die kleinen schwarzen Punkte vor seinen Augen fortzublinzeln, doch es wollte ihm nicht gelingen. Eine gute Mahlzeit und genug Schlaf und er wäre wieder so gut wie neu.
    Er schaffte es gerade noch bis zur Treppe.

Kapitel 5
    L izzie ließ sich beim Essen Zeit, nahm noch eine Scheibe Schwarzbrot und bestrich sie mit frischer, cremiger Butter, obwohl sie bereits satt war. Sie saß auf der Estrade neben dem Verwalter und dem seannachie, dem Barden, zusammen mit den anderen hochrangigen Männern des Clans. Der Saal schwirrte vor den lauten Stimmen der Wachmänner, die beschlossen hatten, die Härten des Tages mit einer ordentlichen Menge starkem Ale zu ertränken. Mehr als einmal wanderte ihr Blick zur Tür und sie fragte sich, was Patrick und seine Männer wohl aufhalten mochte.
    Es war nur die Sorge einer Burgherrin in Bezug auf ihre Gäste, sagte sie sich. Doch je länger sie ausblieben, umso offensichtlicher wurde die Lüge. Ihre Sorge galt nur einem einzigen Mann.
    Patrick Murray faszinierte sie. Alles an ihm wirkte intensiver  – überlebensgroß –, angefangen von seinem unglaublich gutaussehenden Gesicht über seine Stärke bis hin zu der Dunkelheit und dem Aufruhr, die sie dicht unter der Oberfläche brodeln fühlte.
    Während die Minuten verstrichen, wuchs ihre Überzeugung, dass etwas nicht in Ordnung war. Als dann der junge Krieger

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