Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
gehen.«
    »Wenn ich dich nicht besser kennen würde, Lizzie, dann könnte ich beinahe glauben, dass du deinen Ritter vor mir versteckst.«
    Verflucht sei ihre blasse Hautfarbe. Zweifellos konnte ihr Bruder die Röte sehen, die ihr heiß in die Wangen stieg. Das
Letzte, was sie wollte, war, dass Jamie neugierig wurde. Wenn er erst einmal Schwierigkeiten witterte … er hatte einen hartnäckigen Zug an sich, der kaum zu glauben war.
    Die Aufmerksamkeit ihres Bruders wurde jedoch von ihren rosigen Wangen auf eine Unruhe am Eingang und das kurz darauffolgende Erscheinen eines Boten gelenkt, der in den Saal platzte und Jamie unverzüglich zu sprechen verlangte. Seinem geschundenen Aussehen nach war er die ganze Nacht durchgeritten.
    Der junge Wachmann beugte sich vor, um Jamie etwas ins Ohr zu flüstern, und was immer es auch war, löste eine Reaktion aus, wie sie sie bei ihrem Bruder noch nie gesehen hatte. Sein Gesicht wurde kreidebleich, und jeder Muskel seines Körpers verkrampfte sich. Wut kannte sie, aber das hier war etwas anderes. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie es für Angst gehalten.
    »Ich werde ihn umbringen!«, stieß Jamie hervor, sprang auf und knallte den Krug heftig auf den Tisch.
    »Wen?«
    »Unseren verfluchten Bruder.«
    Colin. Oh nein, was hatte er diesmal getan? »Was ist passiert?«
    Doch Jamie hörte sie nicht. Er hatte einen abwesenden Ausdruck in den Augen, die Gedanken völlig eingenommen von der Nachricht, die er erhalten hatte. »Ich muss fort. Und zwar unverzüglich.«
    »Wohin?«
    Er drehte sich um, um sie anzusehen, und schien sich einen Augenblick lang daran erinnern zu müssen, wo er war. »Es tut mir leid, Lizzie. Ich habe keine Zeit für Erklärungen. Wie es scheint, werde ich dich nicht nach Dunoon geleiten können. Du wirst hier sicher sein.«
    »Natürlich werde ich das.«
    »Ich werde Donnan die Anweisung hinterlassen, dass er
mehr Wachmänner einstellen soll. Ich will, dass rund um die Uhr jemand bei dir ist.« Da er ihre Einwände bereits ahnte, fügte er hinzu: »Selbst in der Nähe der Burg, Lizzie. Ich werde kein Risiko eingehen, bis die MacGregors nicht unter Kontrolle gebracht sind.«
    Lizzie nickte, wobei ihr das Gesicht eines ganz bestimmten Wachmannes vorschwebte.
    »Ich muss so schnell wie möglich nach Bute reiten.«
    Seine Stimme war kalt und emotionslos, und dennoch war Lizzie der Überzeugung, dass ihr Bruder noch nie so gequält geklungen hatte. Was oder wer auch immer es war, das ihm so zusetzte, war viel schlimmer als sie gedacht hatte.
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Gute Reise, Bruder.«
    Seine Augen waren ausdruckslos. »Pass auf dich auf, Lizzie.«
    Doch es war nicht sie selbst, um die sie sich sorgte. Denn dem Ausdruck auf dem Gesicht ihres Bruders nach zu schließen war es Colin, der sich Sorgen machen sollte.

Kapitel 7
    W enige Tage nach Jamies unvorhergesehener Abreise ging Patrick das erste Mal nach beinahe einer Woche wieder nach draußen. Die Helligkeit der Sonne erstaunte ihn, und er musste ein paar Minuten lang die Augen zusammenkneifen, um sie daran zu gewöhnen.
    Sein kurzer – und beinahe katastrophaler – Ausflug aus dem Bett vor ein paar Tagen hatte ihn stärker geschwächt, als er erwartet hatte. Die Ausrede, die er sich hatte einfallen lassen, um ein Zusammentreffen von Angesicht zu Angesicht mit Jamie Campbell zu vermeiden, war der Wahrheit nähergekommen, als er sich eingestehen wollte.
    Er hatte Robbie eine Nachricht zukommen lassen und ihn gewarnt, sich von dem Vollstrecker fernzuhalten, der ihn von ihrer Zeit zusammen auf Lewis her erkennen würde. Sie hatten den Plan gefasst, für ein paar Tage zu verschwinden, wenn es nötig sein sollte, doch wie es schien, hatte sich sein Schicksal wieder zum Guten gewendet, als Jamie fortgerufen wurde.
    Obwohl er noch immer erschreckend schwach war, wusste Patrick, dass er es nicht länger aufschieben konnte. Heute Abend war der Überfall eine Woche her, und er würde seinen Bruder treffen, wie es ursprünglich geplant war – wenn Gregor es wagte, sein Gesicht zu zeigen, nach dem, was er getan hatte.
    Der hartnäckige Nebel, der seit dem Überfall seinen Verstand umwölkte, hatte sich gelichtet. Welche persönlichen Bedenken er auch über die Täuschung Elizabeths – Lizzies, der Spitzname ihres Bruders passte zu ihr – haben mochte, sie mussten beiseite geschoben werden. Der Gedanke, dass
Glenorchy rechtmäßiger Eigentümer seiner Ländereien wurde, war wie Whisky auf

Weitere Kostenlose Bücher