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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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genug mit Pfeil und Bogen umzugehen.« Sie blickte zu Robbie um Bestätigung. »Ist es nicht so?«

    »Aye. Hier, Captain«, meinte Robbie und reichte Patrick seinen Bogen. »Nimm meinen. Wie es scheint, habe ich dafür ohnehin wenig Verwendung«, fügte er mit gespieltem Spott hinzu.
    Die Männer lachten, dankbar für die Auflockerung der angespannten Situation. Elizabeth nutzte die Gelegenheit, ihn mit sich fortzuführen, bevor Finlay noch weitere Einwände oder Schmähungen einfallen konnten.
    Patrick schlang sich den Bogen über die Schulter und folgte ihr über den barmkin und durch das Burgtor hinaus. Sie verlangsamte ihren Schritt, damit er sie einholen konnte und in einträchtigem Schweigen gingen sie eine Weile Seite an Seite und genossen die Sonne und die frische Luft. Es war ein wunderschöner Tag. Nach so viel Regen schienen die Farben der Landschaft sich sogar noch leuchtender gegen den klaren, blauen Himmel abzuheben.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Kuppe des Hügels erreichten. Sie bückte sich und begann, farbenprächtige Glockenblumen zu pflücken. Sein Mundwinkel hob sich zu einem schiefen Lächeln, als er bemerkte, mit welcher Sorgfalt sie jede einzelne Blume auswählte, indem sie die Blütenblätter untersuchte und die Kraft der Stängel prüfte, bevor sie sie pflückte. Kopfschüttelnd staunte er über die Aufmerksamkeit fürs Detail und den offensichtlichen Stolz, mit dem sie sich selbst den geringsten ihrer Pflichten widmete.
    Sie war keine Perfektionistin, sondern erfreute sich einfach an ihren Aufgaben und besaß die verblüffende Gabe, dafür zu sorgen, dass jeder sich wohlfühlte.
    In der kurzen Zeit, die er in der Burg verbracht hatte, war ihm aufgefallen, wie wenig ihrer Aufmerksamkeit entging. Sie nahm ihre Rolle als Herrin der Burg sehr ernst. Auch war es deutlich, dass sie von Geburt an für diese Position erzogen worden war. Wieder musste er daran denken, was sie aufgeben würde. Doch der Gedanke an Glenorchys Sohn reichte
aus, um jegliche verbleibenden Gewissensbisse in Zaum zu halten.
    Da er sah, dass das dort eine Weile dauern würde, setzte er sich mit dem Rücken an einen Baum gelehnt hin und war damit zufrieden, sie einfach nur zu beobachten, wie sie wie eine kleine Elfe herumhuschte, während ihr helles Haar wie Weißgold in der Sonne leuchtete und ihre Augen vor Begeisterung funkelten.
    Es war außergewöhnlich, sie so frei und unbeschwert lächeln zu sehen. Das war ihm aufgefallen, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Glück gefärbt mit Unsicherheit. Das Lächeln eines Menschen, der nie wusste, wann das Unglück zuschlug, aber genau wusste, dass es das tun würde. Etwas, das er verstehen konnte, und eines der Dinge, deretwegen er sich zu ihr hingezogen fühlte. Er nahm an, dass es von ihrem Stottern und ihren bisherigen romantischen Enttäuschungen herrührte. Und so wie er hatte auch sie ihre Eltern in frühen Jahren verloren.
    Ihre flüchtigen Blicke in seine Richtung sagten ihm, dass sie sich dessen bewusst war, dass er ihr mit den Augen folgte.
    »Was macht Ihr da?«
    »Euch beobachten.«
    »Das sehe ich auch. Aber müsst Ihr das so … eindringlich tun?«
    Amüsiert über ihr Unbehagen hob er eine Augenbraue. »Das ist meine Aufgabe.«
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. »Nun, wenn Ihr schon jede meiner Bewegungen mit diesem rätselhaften Gesichtsausdruck beobachten müsst, dann kommt wenigstens her und macht Euch nützlich«, meinte sie und hielt ihm den Korb hin.
    Er lachte leise und schlenderte aufreizend langsam zu ihr hinüber. Doch die unverhohlene Freude, mit der sie ihre Aufgabe erledigte, war ansteckend, und bald schon ertappte er
sich dabei, beinahe ebenso viel Begeisterung über ihre Fundstücke zu zeigen wie sie.
    Für einen Mann, der gezwungen war, in der Wildnis Schutz zu suchen, waren die Highlands ein unwirtlicher Ort. Doch durch ihre Augen sah er die Schönheit der Landschaft in neuem Licht.
    »Ihr erwähntet, dass Ihr etwas mit mir besprechen wollt.«
    »Oh, ich …« Zwei reizende rosige Flecken zeigten sich auf ihren Wangen. »Ich kann mich anscheinend nicht mehr daran erinnern.«
    Er bedachte sie mit einem Blick, der besagte, dass er genau wusste, was sie getan hatte. Wie es schien hegte Elizabeth Campbell ebenfalls keine großen Sympathien für den Wachmann ihres Cousins. »Wenn es Euch wieder einfällt, dann lasst es mich wissen.«
    »Das werde ich.« Sie pflückte ein paar weitere Blumen und legte sie zu dem wachsenden Haufen in

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