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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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das für unsere Familien bedeuten wird.«
    Für seine Familie. Ihre Familie brauchte weder ihre Mitgift noch den Einfluss ihres Cousins bei einer Fehde mit den Cunninghams. »Nichts wird mich dazu bringen, dich zu heiraten.«
    Sein gutaussehendes Gesicht wurde so trotzig wie das eines verwöhnten Kindes. »Aber du bist ruiniert.«
    Sie hasste dieses Wort. Sie war nicht ruiniert. Sie war nur anders. Verändert. Nicht länger naiv. »Ich würde vorschlagen, dass du diese Tatsache für dich behältst«, meinte sie kühl. »Du würdest dein eigenes Todesurteil unterzeichnen, wenn einer meiner Brüder erfährt, was du getan hast.«
    Er erbleichte. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Jamie war für seine Unbarmherzigkeit bekannt, und Colin, wenngleich er auch kein so geübter Kämpfer war, besaß eine gewisse Grausamkeit, die ihn ebenso furchteinflößend machte. »Irgendwann wird es doch noch jemand herausfinden«, machte er sie aufmerksam.
    Ein Ehemann. Die Brust zog sich ihr zusammen, als sie daran dachte, was sie alles an einen Mann verschwendet hatte, der sich nicht das Geringste aus ihr machte. Der sie nicht liebte – nicht auf die Weise, wie sie es verdiente, geliebt zu werden.
Das Vergnügen, das sie mit ihm geteilt hatte, hätte ihrem Ehemann gebührt. Sie biss die Zähne zusammen. »Das ist dann wohl mein Problem.«
    Damals hatte sie immer noch geglaubt, sie würde einen Ehemann finden, der sie liebte. Einen Mann, der über den Fehler eines törichten jungen Mädchens hinwegsehen konnte.
    Doch die Zeit war ihr davongelaufen. Wenn sie heiratete, dann würde Liebe nicht Teil der Abmachung sein. Sie würde ihrem Cousin erzählen müssen, was sie getan hatte, und wenn Robert Campbell nicht über den Verlust ihrer Jungfräulichkeit hinwegsehen konnte, dann war sie davon überzeugt, dass dank ihrer Mitgift viele andere diesbezüglich ein Auge zudrücken würden.
    Hart zwar, aber deshalb nicht weniger wahr.
    Sie ließ sich noch einmal unter Wasser gleiten und durchbrach dann mit dem Gesicht die glasige Wasseroberfläche, bevor sie aus der Wanne stieg. Trotz der dampfigen Luft klapperte sie mit den Zähnen, während die junge Dienstmagd ihr mit einem Leinentuch, das von einer im Feuer erhitzten Wärmepfanne angewärmt war, die Gänsehaut von den Gliedern rieb. Der sanfte Duft nach Lavendel, der durch den Dampf noch intensiver wirkte, stieg ihr in die Nase. Es war ihr Lieblingsduft, und Lizzie sorgte dafür, dass alles Leinen zusammen mit getrockneten Lavendelblüten aufbewahrt wurde.
    Das Mädchen fing an, ihr das Haar auszukämmen, und bei dem langwierigen Prozess erwischte sie schmerzhaft ein paar verknotete Stellen. Zwischen den erschrockenen Entschuldigungen des armen Mädchens dachte Lizzie, wie sehr sie doch Alys vermisste. Donnan erholte sich von seiner Verwundung, aber es würde noch eine ganze Weile dauern, bis die ältere Frau es riskieren würde, von seiner Seite zu weichen. Lizzie besuchte sie in ihrer Hütte im Dorf, so oft sie konnte. Mit fünf Kindern war es mehr als nur ein wenig chaotisch, aber sie liebte jede Minute davon.

    Es war alles, was sie sich wünschte und eines Tages zu haben hoffte.
    Das Bad hatte Wunder gewirkt und zum ersten Mal seit dem Kuss konnte sie wieder vernünftig denken.
    Patrick Murrays leise, im Taumel der Leidenschaft geflüsterte Worte hatten ihr alles wieder in Erinnerung gebracht. Die Unsicherheit. Den Herzschmerz. Die Erkenntnis, dass sie beim nächsten Mal, wenn sie einem Mann ihren Körper schenkte, wissen wollte, dass er sie liebte. Oder, so dachte sie traurig, dass er das gesetzliche Recht dazu hatte.
    Das war die kalte, harte Wahrheit. Ganz gleichgültig, wie sehr sie Patrick Murray begehrte, es war nicht genug.
    Und dennoch …
    Lizzie konnte das nagende Gefühl nicht abschütteln, dass es diesmal anders gewesen war. Patrick hatte dieselben Gefühle in ihr ausgelöst, aber auch noch so viel mehr. Ihn zu küssen, eng an seinen Körper gepresst, hatte sich unglaublich angefühlt. Vollkommen. Richtig.
    Ein schiefes Lächeln spielte um ihren Mund. Offensichtlich hatte sie vor zwei Jahren doch nicht all ihre naiven Wunschvorstellungen verloren.
    Nachdem die Dienerin ihr geholfen hatte, das Kleid anzuziehen und ihr Haar aufzustecken, ging sie zum Abendessen nach unten in den Burgsaal. Obwohl es nicht so aufwändig und reichhaltig wie das Mittagsmahl war, stellte Lizzie sicher, dass es mit ebensoviel Sorgfalt und Geschick zubereitet und angerichtet wurde. Die Tische waren

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