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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Küsse an seinem Ohr und der Druck ihrer Brüste nichts bewirkte, um ihn zu erregen, tätschelte er ihr das runde Hinterteil und schob sie mit vagen Versprechungen von sich fort, von denen er nicht beabsichtigte, sie auch zu halten.
    Er hatte etwas zu erledigen, und der Grund, warum er hier war, duckte sich gerade unter dem Rahmen der Eingangstür hindurch.
    Patrick hätte ihn beinahe nicht erkannt. Gregor hatte sich größte Mühe gegeben, sein Aussehen nach jenem Tag im Wald zu verändern. Er hatte seine zerlumpten breacan feile und leine durch ein ledernes Wams und ebensolche Beinkleider ausgetauscht – die er zweifellos auf die gleiche Weise besorgt hatte, wie Patrick sich seine neuen Kleider angeeignet hatte.
    Es war das erste Mal, dass Patrick seinen Bruder glattrasiert sah, seit Gregor alt genug war, um sich einen Bart stehen zu lassen. Das Haar hatte er sich ebenfalls geschnitten und es zu einem kurzen Zopf im Nacken zurückgebunden. Obwohl Gregors Haar von einem helleren Braun und seine Augen dunkelblau waren, hatte die Ähnlichkeit der beiden Brüder nie ausgeprägter gewirkt. Patrick hoffte inständig, dass niemand von der Burg in der Nähe war, um es zu bemerken.

    Er fing den Blick seines Bruders auf, doch er ließ sich nicht anmerken, dass er ihn kannte. Nach ein paar Augenblicken zog er sich in einen der privaten ›Räume‹ zurück – bestehend aus einem Tisch und Bänken, die durch einen Vorhang aus grobem Leinen abgetrennt waren – mit denen das Wirtshaus seinen Gästen etwas Privatsphäre bot. Obwohl das Dorf Dollar klein war, brüstete es sich mit einem anständigen Wirtshaus und guten Unterkünften. Wenn es auch nicht so gut geführt war wie die Gasthäuser für Viehtreiber, so war es doch für ihr Treffen gut genug.
    Eine kleine Weile später glitt Gregor auf eine der Bänke ihm gegenüber. Robbie und seine anderen Männer würden sicherstellen, dass sie nicht gestört wurden und dass niemand nahe genug kam, um sie zu belauschen.
    Einen langen Augenblick starrte Patrick seinen Bruder an, ohne etwas zu sagen. Das brauchte er auch nicht. Sein Zorn war regelrecht greifbar.
    Man musste es Gregor anrechnen, dass er keinen Rückzieher machte oder reuig aussah, denn er vertraute darauf, dass die Familienbande ihn wieder einmal vor der ganzen Wucht von Patricks Zorn schützen würden.
    Das würden sie auch, aber nur mit Mühe und Not. Im Laufe der letzten paar Jahre waren diese Bande ausgefranst, und nach dem Überfall von letzter Woche hingen sie nur noch an seidenen Fäden.
    »Für das, was du getan hast, sollte ich dir deine verdammte Kehle durchschneiden«, knurrte Patrick.
    »Du siehst gut aus, Bruder.«
    Patrick warf ihm einen scharfen, warnenden Blick zu, sowohl für die Sorglosigkeit, ihn Bruder zu nennen, als auch für den bissigen Hohn, der in seinen Worten mitschwang. Er griff über den Tisch und packte seinen Bruder an der Kehle, hart genug, um ihm die Luft abzuwürgen. »Leg dich verdammt nochmal nicht mit mir an, Gregor. Ich habe keinen
Nerv für deine giftigen Anspielungen. Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann tu es.«
    Gregors Augen verfinsterten sich und er riss sich los. Dann rieb er sich die Kehle, bis sein Atem wieder normal ging. »Du hast nichts von deinen Manieren verloren, Patrick. Ich hatte nur bemerkt, dass du gut aussiehst. Das Burgleben bekommt dir gut.«
    »Was mir gut bekommt, ist, dass mein Blut in meinem Körper fließt und nicht daraus heraus. Zum ersten Mal seit Wochen bin ich nicht länger von einer offenen Wunde geplagt.« Prüfend musterte er seinen Bruder. »Du scheinst keine von deinem … Missgeschick davongetragen zu haben.«
    Gregors Gesicht wurde rot vor Wut. »Das Miststück hat Glück, dass ihre Klinge keinen dauerhaften Schaden angerichtet hat. Aber ich werde die Narbe und die Erinnerung an den Schmerz haben, um es nicht zu vergessen.«
    Patrick gefiel nicht, was er in den Augen seines Bruders las. Er sah ihn mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldete. »Bleib ihr vom Leib, Gregor. Bei unserem Kampf geht es nicht um das Mädchen.«
    »Tut es das nicht? Um wen geht es denn dann? Sie ist eine Campbell – oder hast du das schon vergessen?«
    »Lass es gut sein, sage ich. Du hast auch so schon genug Unheil angerichtet. Du hättest doch warten sollen, bis wir in Position waren.« Drohend lehnte er sich über den Tisch nach vorne, um seinen Bruder stumm herauszufordern, die Folgen seines Handelns zu bedenken. Die Männer, die sie verloren

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