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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Ganzen.

    Bei allem, was heilig war, wenn es in dieser Welt Gerechtigkeit geben würde, dann wären sie einander in jeder Hinsicht ebenbürtig.
    Mit zusammengebissenen Zähnen verbarg er seine Verbitterung hinter einer steifen Verbeugung. »Ich bitte um Vergebung. Mir war nicht bewusst, dass es Euch so unangenehm war.«
    Sie streckte die Hand nach ihm aus, um ihn am Arm zu berühren. »Nein, ich …« Doch ihre Worte brachen ab und sie ließ die Hand sinken.
    Er sah den Aufruhr in ihrem Gesicht, in ihren Augen, aber es linderte den Schmerz ihrer Zurückweisung nicht. »Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, dass ich diesen Fehler wiederholen werde. Ich dränge meine Zuwendung nicht auf, wo sie so offensichtlich unerwünscht ist.«
    Es war deutlich, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. »Es tut mir leid.«
    Er beobachtete, wie die süßen, roten Lippen, die er eben noch geküsst hatte, zitterten. Doch nichts konnte den kalten, harten Stein in seiner Brust erweichen. Er war ein Narr, dass er zugelassen hatte, dass sie ihm unter die Haut ging.
    Als sie sich umdrehte und den Hügel hinunter auf die Burg zulief, machte er keine Anstalten, ihr nachzugehen, doch er sah ihr nach, während Bitterkeit und Sehnsucht miteinander verschmolzen und in ihm tobten. Der schwelende Groll eines Mannes, der etwas verzweifelt begehrte, jedoch wusste, dass es ihm nicht rechtmäßig zustand. Sie war unschuldig …
    Nay, nicht ganz so unschuldig.
    Das Wissen nagte mit einer bösartigen Heftigkeit an ihm, die ihn erstaunte. Elizabeth Campbell war schon einmal geküsst worden. Richtig geküsst. Und von der Art, wie sie auf seine Berührung reagiert hatte, vermutete er, dass sie mehr getan hatte, als nur zu küssen.
    Wie viel mehr?

    Die Frage setzte ihm unablässig zu, eine primitive Stimme in seinem Kopf, die sich nicht zum Schweigen bringen ließ. Jeder seiner Instinkte schrie vor Besitzgier auf und er redete sich ein, dass es nur wegen seines Plans war. Sie erwies sich vielleicht nicht als so leichte Beute, wie er gedacht hatte. Erfahrung würde sie nicht so leicht in seine Falle der Verführung tappen lassen und sie vielleicht sogar argwöhnisch machen.
    Doch die Heftigkeit seiner Reaktion sagte ihm, dass es komplizierter war.
    Noch nie war ein Kuss so schnell zu Leidenschaft entflammt. Er war nur noch wenige Minuten davon entfernt gewesen, sie ins Gras zu werfen und sie gleich an Ort und Stelle zu nehmen – wie ein verdammtes Tier. Elizabeth Campbell war weit begehrenswerter, als er je erwartet hatte.
    Patricks Blut hatte sich abgekühlt, doch sein Körper summte immer noch vor rastloser Energie und seine Lust war weit davon entfernt, gestillt zu sein. Diese Lust würde ihn noch sein Ziel aus den Augen verlieren lassen, wenn er nichts dagegen unternahm. Teufel, er war bereits gefährlich nahe dran.
    Er musste sich auf sein Ziel konzentrieren, nicht auf seine knüppelharte Erektion. Hier ging es nicht darum, das Mädchen ins Bett, sondern sein Land zurückzubekommen.
    Er musste den Nebel, der ihn umgab, vertreiben, und es gab nur eine einzige Art, das zu tun.

Kapitel 8
    E s war nur ein Kuss.
    Ein unbesonnener Fehltritt. Kein Grund, sich selbst dafür zu strafen.
    Doch als Lizzie in die Burg zurückkehrte, hatte sich der Aufruhr in ihrem Innern noch nicht gelegt. Ihr Herz wollte nicht aufhören zu rasen, ihre Gedanken gingen in tausend Richtungen und sie war den Tränen gefährlich nahe. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so verwirrt, so unsicher gefühlt. Sie wollte nichts anderes, als Patrick Murray zu vergessen. Vergessen, wie unglaublich es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen. Vergessen, wie sich sein Mund auf ihren Lippen angefühlt hatte, sein heißer, würziger Geschmack, der Abdruck dieser großen Hand eines Kriegers auf ihrer Brust.
    Vergessen, dass es jemals geschehen war.
    Doch was ist, wenn ich das nicht kann?
    Sie brachte die Stimme in ihrem Kopf auf die einzige Art und Weise zum Schweigen, die sie kannte: indem sie ihre täglichen Pflichten mit sogar noch mehr Eifer als sonst in Angriff nahm. Den Rest des Vormittags verbrachte sie damit, die Bettlaken in jeder Kammer zu wechseln und alle Kissen und Bettvorhänge auszuschütteln und zu lüften. Da sie nicht hungrig war, ließ sie das Mittagsmahl ausfallen und polierte erst die silbernen Kerzenleuchter und dann die Möbel. Am Nachmittag fegte und wischte sie die Fußböden, bis sie glänzten. Normalerweise übernahmen die Dienerinnen diese

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