Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
genauso aus, wie das, was sie war – eine Frau, die soeben in seinen Armen in Stücke zersprungen war. Sie brauchte Trost, doch er zwang sich, nicht zu ihr zu gehen.
    Er hatte ihr sein Bestes gegeben und es war nicht gut genug.
    Langsam glitt sein Blick über ihren geschwollenen Mund, die zerzausten Locken und die zerwühlte Kleidung. »Vielleicht solltest du dich ein wenig frisch machen, bevor du zu Campbell zurückgehst«, sagte er kalt und seine Augen musterten scharf ihr Gesicht. »Du siehst aus wie eine Frau, der man gerade sehr gründlich Vergnügen bereitet hat.«

Kapitel 11
    D er nächste Morgen dämmerte kühl und klar herauf. Der frühe Nebel hatte sich gelichtet und eine dichte Tauschicht auf den Hügeln jenseits der Burg hinterlassen, die in der Morgensonne schimmerte wie Feenstaub auf einem üppigen Bett aus Smaragden.
    Wie seine Augen.
    Lizzie verdrängte das Bild seines herrlichen Gesichts, wie es vor Leidenschaft angespannt war, als er sie gestreichelt hatte. Gott, konnte sie denn an nichts anderes mehr denken? Besonders jetzt, da sie sich auf andere Dinge konzentrieren sollte.
    Sie stand mit Robert im barmkin , wo die Pferde für eine Jagd vorbereitet wurden, die Colin für die Handvoll Gäste, die nach dem Fest noch geblieben waren, organisiert hatte. Colin hatte sich in letzter Minute entschuldigen lassen. Offensichtlich waren die Folgen des Trinkgelages vom letzten Abend noch nicht abgeklungen.
    Neben Robert und ihr war noch eine Handvoll Edelleute aus der Umgebung anwesend und ein halbes Dutzend Wachmänner  – sie wollten kein Risiko eingehen. Patrick hielt sich wie üblich im Hintergrund und wirkte unglaublich attraktiv und völlig unberührt von den Ereignissen des vergangenen Abends.
    Seine ruhige, verlässliche Gegenwart erwies sich als unerwartet ärgerlich. Wenn er noch wütend war, dann ließ er es sich nicht anmerken.
    Wie konnte er sich nur verhalten, als hätte sich nichts verändert, wenn es Lizzie so vorkam, als wäre ihre ganze Welt gerade auf den Kopf gestellt worden?

    Noch nie hatte sie etwas Vergleichbares erlebt. Es war nicht einfach nur die körperliche Nähe, die Intimität seiner Berührung oder das erschütternde Gefühl der Wonne, das er ihr geschenkt hatte; es war etwas viel Intensiveres, viel Mächtigeres  – das Gefühl völliger seelischer Verbundenheit. In diesen wenigen kurzen Augenblicken in seinen Armen hatten sie sich eins gefühlt. Zumindest hatte sie das geglaubt.
    Sie war eine romantische Närrin. Ständig sah sie Dinge, die nicht da waren.
    Erneut suchte sie Augenkontakt mit ihm, doch wie schon den ganzen Morgen mied er ihren Blick. Wenn sich ihre Augen doch zufällig trafen, sah er fort. Das Herz krampfte sich ihr schmerzhaft zusammen. Seine kalte Gleichgültigkeit traf sie sogar noch härter als seine knappen Worte am vergangenen Abend.
    Sie hatte ihn durch ihr Zögern verärgert, doch er musste doch sicher wissen, wie schwierig das für sie war. Er bat sie darum, alles, was ihr bisher in ihrem Leben beigebracht worden war, beiseitezuschieben. Pflichtgefühl war ihr von Geburt an eingeimpft worden – es war ein Teil von ihr.
    Stattdessen hatte er sie angesehen, als habe sie einen unausgesprochenen Test nicht bestanden – als habe sie ihn enttäuscht.
    Hatte sie das?
    Jede Faser ihres Körpers schrie danach, ja zu seinem Antrag, zu seinem Körper zu sagen; nur die Angst hatte sie daran gehindert. Die Angst, verletzt zu werden. Sie hatte aus Leidenschaft schon einmal die falsche Entscheidung getroffen, und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, noch einmal einen Fehler zu machen.
    Konnte sie ihr Herz erneut aufs Spiel setzen?
    Die Brust wurde ihr eng. Sie fragte sich, ob es nicht bereits zu spät war.
    Robert trat an ihre Seite. »Bereit, Mylady?«

    Sie brachte ein Lächeln zustande. »Ja, wenn du mir aufs Pferd helfen würdest.«
    »Mit Vergnügen«, antwortete er und anstatt ihr die Aufsteighilfe vors Pferd zu stellen, fasste er sie um die Taille und ließ die Hände dabei vertraulich und besitzergreifend einen Augenblick länger verweilen. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung wahr und sie brauchte nicht erst hinzusehen, um zu wissen, dass es Patrick war. Sie verkniff sich ein süffisantes Lächeln. Offensichtlich war er doch nicht so gleichgültig, wie er wirkte.
    Robert musste es ebenfalls bemerkt haben, denn nachdem er damit fertig war, sie aufs Pferd zu heben, wandte er sich um und richtete das Wort an Patrick.
    »Ihr und Eure Männer

Weitere Kostenlose Bücher