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Der verborgene Hof: Roman (German Edition)

Der verborgene Hof: Roman (German Edition)

Titel: Der verborgene Hof: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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Magie zu berauben.
    Natürlich hätte diese Macht auf mich übergehen können. Sie war seit langer Zeit von Menschen benutzt worden, welche Bedeutung und Auswirkung das auch immer auf das Volk der Tanzmistress haben mochte.
    Meine Phantasien verfolgten mich bis in die tiefste Dunkelheit. Ich erkannte erst, dass ich geschlafen hatte, als Donner mich weckte.
    Federo war zurück. Die Tanzmistress folgte ihm mit gesenktem Kopf. Ihre Hände und Füße lagen in silbernen Ketten.
    Der Verräter entzündete kleine Feuerschalen an der Wand des Zeltes entlang. Er rief Männer herein, die Septio und einige der Teppiche fortschafften, was er mit mürrischer Miene beobachtete. Er löste unsere Fesseln. Danach ignorierte er uns, während er sich etwas zu essen zubereitete und Tee und Wein dazu trank.
    Ich wusste nicht, was er vorhatte.
    Er auch nicht, wie mir langsam klar wurde.
    Ein wenig Hoffnung stahl sich bei dem Gedanken in meine Mutlosigkeit. Sein Plan hatte entweder nicht geklappt oder er zweifelte am Erfolg. Sonst stünde er längst voller siegesgewisser Häme über mir.
    Die ganze Zeit rieb die Tanzmistress meine Handgelenke und Fußknöchel, um wieder Gefühl in meine Gliedmaßen zurückzubringen. Wir musterten einander stumm. Eine tiefe Traurigkeit erfüllte sie, sodass ich sie in meine Arme nehmen wollte, bis dieses Gefühl verflog.
    Ich wusste nicht sicher, was sie in mir sah, aber es gab so vieles. Liebe, Zweifel, Tod und immer wieder Tod.
    Unsere Blicke hielten einander eine lange Zeit fest, dann formten meine Lippen für sie die Worte: »Ich liebe dich.« Meinte ich es wirklich? Selbst jetzt vermag ich es nicht zu sagen. Damals dachte ich, dass ich bald sterben würde und dass ich nicht allein in die Dunkelheit gehen wollte.
    Sie sandte einen kleinen Kuss in die Luft. Wir seufzten beide. Dann widmete sie sich dem Kneten meiner Arme, während ich mich meinen unerfreulichen Gedanken über Federo hingab.
    Schließlich beendete er seine Mahlzeit und erhob sich mit deutlich gespieltem Gleichmut. Er hockte wie ein launischer Junge auf seinem Stuhl.
    Was immer im Lauf der Jahre von ihm Besitz ergriffen hatte, tötete den fröhlichen Dandy, den ich einst kannte. Der alte Federo war so tot wie der arme Septio. Trotz seiner beeindruckenden Stärke war der rollende Donner da draußen der billigste Bühnentrick aus der hintersten Ecke eines Straßenfestes. Federo hatte mir bereits ein Leben genommen, und es gab nicht mehr viel, mit dem er mir drohen konnte. Endgültig sterben würde ich früh genug.
    Irgendwie war es mir gleichgültig, was er vorhatte.
    »Also«, sagte Federo schließlich.
    Die Tanzmistress legte die Arme um meine Schultern, während ich in ihrem Schoß lag. Es vermittelte kein Gefühl der Sicherheit, aber es war dennoch tröstlich.
    Es gab nichts darauf zu sagen, also schwieg ich. Auch die Tanzmistress blieb still, abgesehen von ihrem keuchenden Atem, der viel zu laut für jemanden ihres Volkes war.
    Er beugte sich vor. »Du wolltest mich niemals haben«, murmelte er mit tränenfeuchten Augen. »Und dich hätte ich niemals haben können.«
    Letzteres war vermutlich an mich gerichtet, und ich bedachte ihn mit meinem freundlichsten Lächeln.
    »Du, Mädchen, hast etwas in dir, das ich brauche. Du, Mistress, hast die Macht, es herauszuholen.« Bei seinem Gesichtsausdruck drehte sich mir der Magen um. »Ich werde es euch beiden entreißen.« Er griff neben sich nach einem langen Speer, von der Art, wie ihn Reiter benutzten. Er hatte an einer der Zeltstangen gelehnt. Die Spitze war eine blattförmige Klinge.
    Federo hob den Schaft auf seine Schulter und richtete die Spitze auf uns. »Ein Stück des Herzogs ist noch immer in dir.« Er schob den Speer näher, bis die Spitze auf meiner Wade ruhte. »Wir werden einen Weg finden, es herauszuholen.«
    Er stieß leicht zu und drückte die Spitze zur Seite. Die Klinge schnitt mein Hosenbein auf und hinterließ einen tiefen Schnitt in der Haut darunter.
    Ich schnappte mit zusammengebissenen Zähnen nach Luft und rang die aufsteigende Übelkeit nieder.
    »Ich schneide sie dir vom Leib, wenn du sie nicht ausziehst«, sagte Federo langsam.
    Es war fast die Mühe wert, ihn dazu zu verleiten. Vielleicht würde ich dann schneller sterben. Aber ich erkannte, dass ich nicht so einfach mein Leben verwirken wollte. Meine Finger waren noch immer hölzern, als ich meine Hose öffnete und sie auszuziehen versuchte.
    Meine Knie zu beugen, um herauszuschlüpfen, brannte, als wäre ich in

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