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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lange du brauchst, um dich fertig zu machen.“
    „Heute ist Samstag, und außerdem steht uns ein langes Wochenende bevor.“
    „Ein langes Wochenende?“
    „Vierter Juli.“ Das Koffein pumpte durch seinen Körper, er schenkte sich nach. „Feuerwerk, Kartoffelsalat, Blaskapellen.“
    „Oh.“ Für einen kurzen Moment sah sie ein kleines Mädchen vor sich, das auf dem Schoß einer Frau saß und die Lichter betrachtete, die am Nachthimmel explodierten. „Natürlich. Du hast bestimmt deine Pläne.“
    „Ja, die habe ich. Ich plane, dass wir die Zeit bis Mittag in meinem Büro verbringen. Ich kann dich ein wenig einarbeiten. Heute können wir zwar nicht viel erledigen, aber wir könnten schon mal anfangen, etwas Ordnung zu schaffen.“
    „Aber ich möchte nicht, dass du dein freies Wochenende für mich opferst. Ich kann doch auch allein in dein Büro gehen und aufräumen, während du …“
    „Bailey. Wir hängen da gemeinsam drin.“
    Sie stellte ihren Becher ab und verschränkt die Arme vor der Brust. „Wieso?“
    „Weil es sich für mich richtig anfühlt.“ Er ließ den Blick über ihr Gesicht wandern. „Ich finde die Vorstellung schön, dass du mich aus einem bestimmten Grund ausgesucht hast. Und dass es für uns beide gut ist.“
    „Das sagst du nach allem, wie ich mich gestern Abend aufgeführt habe? Wer weiß, vielleicht gehört es ja zu meinen Hobbys, durch Bars zu ziehen und fremde Männer aufzureißen.“
    Er grinste in seinen Kaffeebecher. Es war besser zu grinsen, als zu stöhnen, befand er. „Bailey, so wie du auf ein einziges Glas Wein reagiert hast, bezweifle ich, dass du viel Zeit in Bars verbringst. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so schnell betrunken war wie du.“
    „Das ist wohl kaum etwas, auf das man stolz sein kann.“ Ihre Stimme war fest und kühl geworden, am liebsten hätte er erneut gegrinst.
    „Aber auch nichts, wofür man sich schämen muss. Und du hast keinen Fremden aufgerissen, sondern mich.“ Das belustigte Funkeln in seinen Augen verschwand. „Wir beide wissen, dass das gestern etwas Besonderes war. Ob mit oder ohne Alkohol.“
    „Dann … warum hast du die Situation dann nicht ausgenutzt?“
    „Es kam mir nicht passend vor. Ich war im Vorteil, und das wäre unfair gewesen. Lust auf Frühstück?“
    Sie schüttelte den Kopf, als er eine Schachtel Cornflakes aus dem Schrank holte. „Ich weiß deine Zurückhaltung zu schätzen, Cade.“
    „Wirklich?“
    „Na ja, nicht ganz.“
    „Gut.“ Er spürte, wie sein Ego sich aufblähte und bald darauf wieder einknickte, während er die Milch aus dem Kühlschrank nahm und sie über seine Cornflakes goss. Dann fügte er so viel Zucker hinzu, dass Bailey die Augen aufriss.
    „Das kann nicht gesund sein.“
    „Ich liebe das Risiko.“ Er aß im Stehen. „Ich dachte mir, wir könnten später in die Stadt fahren und ein bisschen wie Touristen durch die Gegend laufen. Vielleicht siehst du etwas, das deine Erinnerung weckt.“
    „In Ordnung.“ Sie zögerte, dann setzte sie sich auf einen Stuhl. „Ich weiß nichts über deine Arbeit und was für Klienten du sonst so hast. Aber ich habe den Eindruck, dass du meinen Fall ziemlich locker nimmst.“
    „Ich stehe eben auf Rätsel.“ Er zuckte mit den Schultern und schaufelte weiter Cornflakes in sich hinein. „Außerdem bist du mein erster Amnesie-Fall. Normalerweise kümmere ich mich nur um so was wie Versicherungsbetrug und Ehebruch. Hat auch was.“
    „Bist du schon lange Detektiv?“
    „Vier Jahre. Fünf, wenn wir das Jahr Ausbildung bei Guardian hinzuzählen. Das ist eine große Security-Agentur in Washington. So ein richtiger Anzug-und-Krawatte-Job. Ich arbeite lieber auf eigene Rechnung.“
    „Musstest du schon mal jemanden … erschießen?“
    „Nein. Zu schade eigentlich, weil ich ein verdammt guter Schütze bin.“ Er sah, wie sie sich erschrocken auf die Unterlippe biss, und schüttelte den Kopf. „Entspann dich, Bailey. Die wirklich guten Männer fangen die Bösen, ohne jemals ihre Waffe zu benutzen. Ich habe ein paar Schläge eingesteckt und ausgeteilt, aber meistens geht es doch nur um Recherchearbeit. Darum, all die Puzzleteile zu finden und richtig zusammenzusetzen.“
    Sie hoffte, dass er recht hatte, hoffte, dass es so einfach war, so leicht, so logisch. „Ich habe wieder geträumt. Da waren zwei Frauen. Ich kenne sie, da bin ich mir sicher.“ Nachdem er ihr gegenüber Platz genommen hatte, erzählte sie ihm, woran sie sich erinnerte.
    „Das

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