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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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klingt, als ob du in einer Wüste gewesen wärst“, stellte er stirnrunzelnd fest. „Arizona, vielleicht New Mexico.“
    „Ich weiß nicht genau. Aber ich hatte keine Angst. Ich war glücklich, richtig glücklich. Bis das Gewitter kam.“
    „Und es waren drei Steine, da bist du dir sicher?“
    „Ja, sie sahen fast identisch aus, aber auch nicht ganz. Ich hatte sie in der Hand, und sie waren schön, so außergewöhnlich schön. Aber ich konnte sie irgendwie nicht zusammenhalten. Dabei war das sehr wichtig!“ Sie seufzte. „Ich weiß nicht, wie viel davon real war und was nur symbolisch zu verstehen ist. Es war ja nur ein Traum.“
    „Wenn ein Stein real ist, dann könnte es tatsächlich zwei weitere geben.“ Er nahm ihre Hand. „Und wenn die eine Frau real ist, dann könnte es auch da zwei weitere geben. Wir müssen sie nur finden.“
    Es war bereits nach zehn, als sie sein Büro betraten. Die vollgestopften und schäbigen Räume erstaunten sie jetzt, da sie wusste, wie elegant es bei ihm zu Hause war, noch mehr. Sie hörte aufmerksam zu, während er ihr erklärte, wie sie die Unterlagen zu ordnen hatte und wie die Telefonanlage funktionierte.
    Als er sie allein ließ, um sich in sein Büro zurückzuziehen, inspizierte Bailey das Vorzimmer. Der Philodendron lag noch immer auf dem Boden. Erde, Glasscherben, klebrige Kaffeereste und haufenweise Staub. Sie entschied, dass die Papierarbeit zu warten hatte. Kein Mensch konnte sich in einem solchen Durcheinander konzentrieren.
    Cade saß währenddessen hinter seinem Schreibtisch und telefonierte. Er sprach mit einem Reiseveranstalter, behauptete, einen Urlaub zu planen, und fragte nach wüstenähnlichen Landschaften, in denen es erlaubt war, nach Steinen zu graben.
    Am Abend zuvor hatte er eine Menge über solche Grabungen gelesen. Ihrem Traum nach zu urteilen, hatte Bailey genau das getan. Er überlegte, einen Experten anzurufen, um den Diamanten prüfen zu lassen. Aber er entschied sich dagegen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass Bailey tatsächlich auf illegale Weise zu dem Stein gelangt war.
    Er nahm die Fotografien, die er in der Nacht von dem Diamanten gemacht hatte, und breitete sie auf seinem Tisch aus. Wie viel würde ein Gemmologe wohl anhand dieser Bilder herausfinden können?
    Es war einen Versuch wert. Am Dienstag, wenn die Geschäfte wieder öffneten, wollte er die Spur weiterverfolgen.
    Doch bis dahin würde er nicht untätig bleiben.
    Erneut hob er den Hörer ab. Nach mehreren Anrufen erreichte er Detective Mick Marshall bei sich zu Hause.
    „Verdammt, Cade, es ist Samstag. Ich habe zwanzig hungrige Mäuler zu stopfen und Steaks auf dem Grill.“
    „Sie feiern eine Party, ohne mir Bescheid zu sagen? Ich bin am Boden zerstört.“
    „Ich lade keine Amateurpolizisten zu meinen Grillpartys ein.“
    „Jetzt haben Sie meine Gefühle verletzt. Haben Sie sich den Scotch verdient?“
    „Es gibt keine Fingerabdrücke, die zu denen passen, die Sie mir geschickt haben.“
    Cade war erleichtert und frustriert zugleich. „Okay. Und Sie haben auch noch nichts von einem verschwundenen Stein gehört?“
    „Wenn Sie mir mal verraten würden, um was für einen Stein es überhaupt geht?“
    „Um einen großen, glitzernden Stein. Sie wüssten davon, wenn er gemeldet worden wäre.“
    „Nichts ist gemeldet worden, und ich gehe davon aus, dass der Klunker nur in Ihrer Fantasie existiert, Parris. Also, wenn Sie immer noch nicht bereit sind, mir Genaueres zu sagen – ich muss mich um meine Gäste kümmern.“
    „Wir sprechen ein anderes Mal. Danke, Mick!“
    Nachdem er aufgelegt hatte, dachte er eine Weile nach. In Baileys Träumen spielte ein Gewitter eine Rolle. Das war ein erster Ansatz. In der Nacht, bevor sie in seinem Büro aufgetaucht war, hatte es heftig gewittert. Sie sprach auch immer wieder davon, wie dunkel es gewesen war. Es hatte in jener Nacht ein paar Stromausfälle gegeben, so viel wusste er bereits. Vielleicht war die Dunkelheit ja wörtlich zu verstehen?
    Er vermutete, dass sie nicht im Freien gewesen war, nachdem sie nie erwähnt hatte, nass geworden zu sein. In einem Haus? Einem Fabrikgebäude? Was auch immer in dieser Nacht geschehen war, sie hatte sich wahrscheinlich in der Washingtoner Gegend aufgehalten.
    Und doch war kein Juwelendiebstahl gemeldet worden.
    Außerdem tauchte in ihren Träumen immer wieder die Zahl Drei auf. Drei Steine. Drei Sterne. Drei Frauen. Ein Dreieck.
    Symbol oder Realität?
    Er begann, sich Notizen zu

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