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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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frische Luft kam.
    Zumindest konnte sie jetzt ziemlich sicher ausschließen, dass sie mit Rettungsschwimmen oder Holzfällen ihr Geld verdiente. Immerhin etwas.
    Sie war Rechtshänderin. Hatte braune Augen und blondes Haar.
    Sie wusste sehr viel über Edelsteine. Also waren die entweder ihr Hobby oder ihr Beruf – oder einfach etwas, für das sie gerne Geld ausgab. In ihrem Besitz befand sich ein Diamant, der ein Vermögen wert war. Sie hatte ihn entweder gestohlen oder gekauft. Oder war durch irgendeinen Zufall an ihn geraten.
    Sie hatte ein schreckliches Verbrechen beobachtet, wahrscheinlich einen Mord, und war davongelaufen. Nachdem ihr Kopf bei dem Gedanken sofort wieder zu schmerzen begann, ließ sie das Thema fallen.
    Unter der Dusche summte sie klassische Melodien. Und sie sah gerne alte Spielfilme im Fernsehen. Was das über sie oder ihre Herkunft aussagte, war ihr allerdings schleierhaft.
    Sie mochte schöne Kleider und edle Stoffe – vielleicht war sie ja eitel und oberflächlich? Nun, auf jeden Fall hatte sie mindestens zwei gute Freundinnen: M.J. und Grace. Bailey schrieb die Namen wieder und wieder auf ihren Notizblock, in der Hoffnung, dass die ständige Wiederholung einen Funken Erinnerung zündete. Sie konnte spüren, wie wichtig ihr diese Freundschaft war. Ihr Kopf war leer, aber ihr Herz sagte ihr, wie viel ihr die beiden Frauen bedeuteten, mehr als irgendjemand sonst auf der Welt.
    Noch etwas wusste sie, was sie aber nicht aufschreiben konnte, was sie nicht schwarz auf weiß sehen wollte.
    Sie hatte keinen Liebhaber. Es gab keinen Mann in ihrem Leben, der ihr etwas bedeutete oder dem sie etwas bedeutete. Vielleicht war sie zu intolerant gewesen, zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass es ein Mann an ihrer Seite ausgehalten hätte. Oder sie war einfach zu langweilig, zu normal, zu unsexy, als dass sich überhaupt jemand für sie interessierte.
    Wie auch immer, jetzt hatte sie einen Liebhaber.
    Warum war ihr der Liebesakt nicht fremd und beängstigend vorgekommen, so unerfahren, wie sie war? Im Gegenteil, sie hatte ihn als etwas völlig Natürliches empfunden.
    Natürlich, aufregend … und absolut perfekt.
    Cade behauptete, sie zu lieben. Aber konnte sie ihm das glauben? Er kannte doch nur einen kleinen Teil von ihr, einen Bruchteil des Ganzen. Wenn ihre Erinnerung zurückkam, stellte sie sich womöglich als eine Frau heraus, mit der er rein gar nichts anfangen konnte.
    Nein, sie durfte seinen Worten erst Glauben schenken, wenn sie die ganze Frau kennengelernt hatte.
    Und was war mit ihren Gefühlen? Stirnrunzelnd legte sie den Stift beiseite. Sie hatte sich von Anfang an zu ihm hingezogen gefühlt, hatte ihm voll und ganz vertraut und sich in ihn verliebt.
    Doch so sehr sie es sich auch wünschte, sie konnte nicht einfach die große Stofftasche und deren Inhalt in seinem Safe vergessen und so tun, als ob alles seine Ordnung hätte!
    „Da fehlt was.“
    Sie zuckte zusammen, drehte hastig den Kopf und sah in Cades Gesicht. Wie lange hatte er schon hinter ihr gestanden und über ihre Schulter geblickt, während sie über ihn nachdachte?
    „Ich dachte, es hilft mir vielleicht, wenn ich aufschreibe, was ich weiß.“
    „Das ist eine gute Idee.“ Er ging zum Kühlschrank, nahm sich ein Bier heraus und schenkte ihr ein Glas Eistee ein.
    Sie fühlte sich ein wenig unwohl. Hatten sie sich wirklich erst vor einer Stunde im Bett herumgewälzt? Und wie ging man mit dieser neuen Intimität um, hier, in der nüchternen Küche?
    Cade schien jedenfalls kein Problem damit zu haben, setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl und schlug die Beine übereinander.
    „Du bist jemand, der sich ständig Sorgen macht.“
    „Bin ich?“
    „Klar.“ Er zog den Block zu sich heran und schlug eine leere Seite auf. „Du machst dir schon wieder Sorgen. Jetzt in diesem Moment. Was du zu diesem Typen sagen sollst, nachdem du mit ihm geschlafen hast. Jetzt, wo du weißt, dass er total in dich verschossen ist und den Rest seines Lebens mit dir verbringen will.“
    „Cade …“
    „Ist doch so.“ Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Mit dir zu schlafen war fantastisch, und es war leicht. Also machst du dir auch darüber Gedanken. Warum du mit einem Mann geschlafen hast, den du kaum kennst, nachdem dir nie zuvor ein anderer Mann so nahe kommen durfte.“ Er machte eine Pause, ehe er fortfuhr: „Dabei ist die Antwort so klar. Du bist einfach genauso verliebt in mich wie ich in dich. Du hast nur Angst, dir

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