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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in die Welt hinausschreien.
    Nachdem ihm beides nicht passend erschien, fragte er leise: „Bailey?“
    „Hm?“
    „Also, als lizenzierter Privatermittler halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass du verheiratet bist.“ Er spürte, wie sie lachte, hob den Kopf und grinste sie an. „Das werde ich in meinem Bericht erwähnen.“
    „Tu das.“
    Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Habe ich dir wehgetan? Das wollte ich nicht. Ich hätte niemals gedacht, dass du …“
    „Nein.“ Sie drückte seine Hand und lächelte. „Nein, du hast mir nicht wehgetan. Mir geht es gut, mir ist ganz schwindlig vor Glück.“ Plötzlich schlich sich leise Unsicherheit in ihren Blick. „Du bist doch nicht … enttäuscht? Wenn du …“
    „Oh ja, ich bin am Boden zerstört. Ich hatte so sehr gehofft, du wärst eine verheiratete Frau mit mindestens sechs Kindern. Ich finde es wirklich wunderbar, mit verheirateten Frauen zu schlafen.“
    „Nein, ich meine … war es … war ich … war alles in Ordnung?“
    „Bailey.“ Er rollte sich auf den Rücken und zog sie an sich. „Du warst perfekt. Ganz und gar perfekt. Ich liebe dich.“ Sie lag ganz still da, die Wange an seine Brust gelegt. „Du weißt, dass ich es tue“, sagte er leise. „Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt.“
    Am liebsten hätte sie geweint. Diese Worte waren alles, was sie hatte hören wollen. „Aber du kennst mich nicht, Cade.“
    „Du dich auch nicht.“
    Sie nickte. „Das ist doch der Punkt. Darüber Witze zu machen ändert nichts an der Wahrheit.“
    „Ich verrate dir die Wahrheit.“ Er setzte sich auf und fasste sie an den Schultern. „Ich habe mich in dich verliebt. Ich liebe die Frau, die ich jetzt in diesem Moment festhalte. Du bist genau das, was ich will, was ich brauche. Und, Liebling …“ Er küsste sie sanft. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen.“
    „Du weißt, dass das nicht so einfach ist.“
    „Ich will gar nicht, dass es einfach ist. Ich will, dass du mich heiratest.“
    „Das geht nicht, Cade!“ Erschrocken versuchte sie, sich aus seinem Griff zu lösen. „Du weißt, dass das unmöglich ist. Ich habe keine Ahnung, wer ich bin oder was ich getan habe. Und ich kenne dich erst seit drei Tagen.“
    „Das ist alles richtig, aber du vergisst dabei eines.“ Er zog sie an sich und schickte all ihre Bedenken mit einem einzigen Kuss zum Teufel.
    „Tu das nicht.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals. „Tu das nicht, Cade. Wie auch immer mein Leben vorher ausgesehen hat, jetzt ist es ein einziges Chaos. Ich habe so viele Fragen.“
    „Und wir werden gemeinsam die Antworten finden. Das verspreche ich dir. Aber im Moment gibt es nur eine Antwort, die ich hören will.“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Sag mir, dass du mich liebst, Bailey. Oder sag mir, dass du mich nicht liebst.“
    „Ich kann nicht …“
    „Nur diese eine Frage“, beharrte er. „Du brauchst keine Vergangenheit, um sie zu beantworten.“
    Nein, sie musste nur ihr Herz befragen. „Ich kann dir nicht sagen, dass ich dich nicht liebe, weil ich dich nicht anlügen kann.“ Sie legte einen Finger an seine Lippen, bevor er etwas entgegnen konnte. „Aber ich werde dir auch nicht sagen, dass ich dich liebe, weil das nicht fair wäre. Es ist eine Antwort, die warten muss, bis ich alle anderen Antworten habe. Bis ich weiß, wer die Frau ist, die es zu dir sagt. Du musst mir Zeit geben.“
    Cade hatte gesagt, dass es nur eine Frage der richtigen Schritte sei, wenn man ein Ziel verfolgte. Bailey fragte sich, wie viele Schritte noch vor ihr lagen. Sie hatte das Gefühl, an diesem einen Tag bereits eine ziemlich steile Treppe erklommen zu haben, nur um festzustellen, dass sie genauso wenig wusste wie zu Anfang.
    Aber das stimmt ja nicht ganz . Seufzend setzte sie sich mit einem Notizblock an den Küchentisch. Dass sie das Bedürfnis hatte, eine Liste zu schreiben, bewies, dass sie eine organisierte Frau war. Eine, die das Leben im Griff hatte.
    Wer ist Bailey ?
    Eine Frau, die gewohnheitsmäßig jeden Tag zur gleichen Zeit aufstand. War sie also langweilig und berechenbar? Oder einfach nur zuverlässig? Sie mochte starken, schwarzen Kaffee. Außerdem Rührei und Steak, das sie am liebsten englisch aß. Alles ziemlich normal. Ihr Körper war gepflegt, nicht besonders muskulös und relativ blass. Also war sie weder eine Fitnessstudiogängerin noch eine Sonnenanbeterin. Vielleicht übte sie einen Beruf aus, bei dem sie selten an die

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