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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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zu groß. Wer soll das denn in Ordnung halten?«
Lara hätte jetzt etwas von der Köchin, dem Swimmingpool-Mann und der Putzfrau der Meyerhoffs erzählen können, doch wieder schien er an einer Antwort nicht interessiert, sondern ging stattdessen auf die offene Tür des Arbeitszimmers zu. Lara folgte ihm. Als sie schließlich beide vor dem zerbrochenen Fenster standen, holte der Mann sein Handwerkszeug hervor und begann zu messen.
»Wie ist das denn passiert? Fußball gespielt?« Er grinste, und dieses Mal wartete er sogar auf eine Erwiderung.
»Der Sommerwind hat einen Ast hergeweht«, log Lara nach einem winzigen Moment des Zögerns.
Der Mann runzelte die Stirn, als wüsste er, dass das nicht stimmen konnte. »Bei uns war es windstill«, murmelte er verwundert.
Um weitere Nachfragen zu vermeiden, wechselte Lara das Thema. »Ich muss noch etwas aufräumen. Möchten Sie Kaffee?«
Der Glaser lehnte ab. »Nein danke, ich hatte heute Morgen schon einen. Noch einen und ich krieg 'nen Herzkasper.« Er grinste wieder. Dann wandte er sich ab und kümmerte sich um das Fenster, während Lara in die Küche ging und dort für sich und ihre Mutter das Frühstück zubereitete.
    Während der Kaffee durch die hochmoderne und teure Kaffeemaschine der Meyerhoffs lief, ging Lara wieder nach oben in das Gästezimmer der Meyerhoffs. Sie klopfte kräftig an die Tür und trat ein, ohne die Antwort abzuwarten. Der Raum war dunkel und roch nach dem Schlaf der Nacht. In einem Bett an der Wand lag eine Gestalt, die leise und gleichmäßig atmete.
Lara ging zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Es tat ihr leid, ihre Mutter so unsanft aus dem Schlaf zu reißen, aber sie hatte es heute eiliger als sonst. Nach dem Frühstück musste sie die Mutter erst noch nach Hause bringen, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit in der Agentur machen konnte.
Als die Sonne hell ins Zimmer strahlte und die Schatten vertrieb, hob die Gestalt im Bett den Kopf und sah erstaunt auf.
»Ist es schon so spät?« Die Stimme von Irene Richards klang kratzig und schlaftrunken. »Hab ich verschlafen?«
»Nein.« Lara lächelte. Ihre Mutter sah lustig aus, wenn sie so verschlafen aus den Kissen blickte. Ihre kurzen, schon ergrauten Haare standen in allen Himmelsrichtungen vom Kopf ab, ihre Augen waren zusammengekniffen, um sich gegen das grelle Tageslicht zu schützen. Auf ihren Wangen zeichneten sich die Streifen der Decke ab.
Lara ging auf das Bett zu. »Wir müssen heute etwas früher aufstehen, du hast nicht verschlafen. Also kein Grund zur Sorge.«
»Dann ist es ja gut.« Irene setzte sich im Bett auf so gut es ging, versuchte, sich die Haare glatt zu streichen und ließ es danach geduldig über sich ergehen, dass Lara ihr das Nachthemd auszog und die Sachen für den Tag überstreifte. Dann schwang sie mit Laras Hilfe ihre Beine über das Bett und ließ sich in den Rollstuhl heben. Das war nicht leicht für Lara, die erwachsene Frau brachte ein beträchtliches Gewicht auf die Waage, aber Irene Richards versuchte immer, so gut wie möglich mitzuarbeiten, um Lara zu entlasten. In den ersten Monaten nach dem Unfall war das wesentlich schwieriger gewesen, doch mittlerweile hatten beide ein paar Tricks entwickelt, wie sie das Gewicht verlagern konnten, und außerdem war die Muskulatur bei Laras Mutter inzwischen so ausgebildet, dass sie in den Armen enorme Kräfte besaß.
»Wann kommen die Hausherren denn wieder? Sehen wir sie noch?« Als würde sie erwarten, dass die Meyerhoffs jeden Moment um die Ecke biegen könnten, strich sich Irene Richards noch einmal das Haar glatt, während Lara sie in das benachbarte Badezimmer schob.
»Ich hoffe nicht. Herr Meyerhoff will sofort vom Flughafen in die Firma fahren. Und Frau Meyerhoff braucht bestimmt lange, bis sie ihr Gepäck eingesammelt hat. Bis die hier ankommen, sind wir längst über alle Berge.«
Das fehlte noch, dass die Meyerhoffs bereits jetzt einträfen und den Glaser im Haus entdeckten!
»Das klingt, als hättest du vor, das Familiensilber deines Chefs mitzunehmen«, meinte Frau Richards mit einem amüsierten Lächeln. Lara schüttelte energisch den Kopf, steckte ihrer Mutter jedoch vorsichtshalber sanft die Zahnbürste in den Mund, damit sie nicht noch mehr Fragen stellen konnte.
»Das Silber müsste ich nur putzen, und darauf habe ich keine Lust«, erwiderte sie und versuchte, einen schelmischen Gesichtsausdruck aufzulegen, in der Hoffnung, dass ihre Mutter ihr das schlechte Gewissen nicht ansah. »Ich bin unten in

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