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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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den Raum nach möglichen Waffen ab. Doch außer frisch gespitzten Bleistiften und einer Schere, die in der geöffneten unteren Schreibtischschublade lag, befand sich nichts in ihrer Reichweite.
Aber der Mann wirkte völlig harmlos. »Guten Morgen«, grüßte er freundlich. »Ich wollte Sie nicht erschrecken.« Doch plötzlich hielt er inne und sah sie musternd an, wobei er die Augenbrauen nachdenklich zusammenzog. »Kennen wir uns von irgendwoher?«
Lara schüttelte energisch den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste. Was wollen Sie?« Sie klang sehr unfreundlich, das war ihr bewusst, aber sie hatte nicht den leisesten Schimmer, was der Einbrecher in ihrem Büro zu suchen hatte und wollte ihn schnell loswerden. Sie griff nach den Bleistiften. Im Nebenzimmer stand zwar noch die Vase mit den Blumen, die zur Not noch als Waffe taugen würde, aber bis dorthin war ein weiter Weg.
»Oh, tut mir leid, natürlich, Sie kennen mich nicht. Mein Name ist Marc Meyerhoff, ich bin der Sohn des Chefs.« Er lächelte sie an. »Und entschuldigen Sie das hier«, er tippte leicht auf das Pflaster an seiner Schläfe. »Ich bin gerade von einer langen Reise zurückgekehrt und hatte den Schlüssel für das Haus meiner Eltern verloren. Und als ich ein Fenster einschlug, um hineinzugelangen, hat mir jemand eins über den Schädel gegeben. Wenn ich geahnt hätte, dass jemand im Haus ist, hätte ich mich auf andere Weise bemerkbar gemacht.« Er rieb sich verlegen die verpflasterte Stelle und lächelte wieder. »Und wer sind Sie?«
Jetzt wurde Lara richtig schlecht. Sie hatte den Sohn des Chefs niedergeschlagen! Wenn er erfuhr, dass sie das gewesen war, würde er sie feuern lassen. Und wenn der alte Herr Meyerhoff die Geschichte mitbekam, würde der es höchstpersönlich tun. Ihren Job würde sie auf jeden Fall verlieren, denn spätestens wenn Marc seinen Eltern von seinem Zwischenfall berichtete, brauchten die nur eins und eins zusammenzuzählen und sie konnte ihre Sachen packen. Da half nur eins: die Flucht.
»Tut mir leid.« Hastig stand sie auf, nahm ein paar Akten, die gerade auf dem Tisch lagen und stürzte zur Tür. »Ich muss diese Sachen dringend kopieren. Herr Meyerhoff hat später eine wichtige Sitzung, da braucht er diese Unterlagen.« Mit drei Schritten war sie zur Tür hinaus und schlug sie zu.
Auf dem Flur angekommen, überlegte sie fieberhaft, wie sie aus dieser Situation mit heiler Haut herauskam. Doch wie sie es auch drehte und wendete – es gab einfach keine Lösung. Sie würde Marc Meyerhoff beseitigen müssen, um zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kam.
    Die Eingangstür klappte wieder und Marlene van Apen trat ein. Die junge Angestellte war eine attraktive Frau, blond und gertenschlank. Lara hegte manchmal den Verdacht, dass sie sich nur von Zigaretten und Diät-Cola ernährte, denn mit etwas anderem hatte sie sie noch nie gesehen. Marlene van Apen besaß einen ganz besonderen Chic. Sie trug nur feinste Designer-Kleider, die perfekt an ihrem makellosen Körper saßen, ihr Make-up war unauffällig und trotzdem schillernd, und ihr seidenweiches Haar glänzte wie Gold in der Sonne. Marlene war Herrn Meyerhoffs Lieblings-Creative Director – und sich dessen auch bewusst. Sie lebte im coolsten Stadtteil, zog aber regelmäßig um, wenn der Bezirk, in dem sie wohnte, nicht mehr »in« war. Wie meistens trug sie den Kopf stolz erhoben und lächelte Lara von oben herab an.
»Guten Morgen, Fräulein van Apen«, grüßte Lara eilig und wollte an ihr vorbei zum Kopierraum, doch Marlene hielt sie fest. »Nicht so schnell, Lara. Wissen Sie, wann der Alte heute kommen wird? Ich muss mit ihm reden.«
»Er müsste bald eintreffen, denke ich. Seine Maschine ist gegen neun Uhr gelandet, da könnte er in einer halben Stunde hier sein.«
»Wenn kein Stau dazwischen kommt.« Sie lächelte spitzfindig, und Lara trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Wahrscheinlich wollte sie nur eine Gehaltserhöhung herausschinden oder eine Dienstreise nach Australien beantragen. Hatte es alles schon gegeben.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür zu Laras Büro und Marc Meyerhoff trat heraus. Lara schoss das Blut in den Kopf und sie spürte erneut diesen Drang, davonzulaufen. Doch das war jetzt schwierig. Er kam auf sie zu. »Ich weiß immer noch nicht, wer Sie...« Allerdings kam er nicht weiter, denn Marlene starrte ihn an und rief: »Marc? Marc Meyerhoff? Du bist zurück?«
Marc sah Marlene überrascht an, doch sofort durchzuckte sein Gesicht die

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