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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Greenaway macht. Ich heirate keinen Mann, der eine Mätresse hat. Andere Frauen mögen das akzeptieren, doch ich tue das nicht.“
    „Ich akzeptiere so etwas nicht“, warf Emily mitfühlend ein. „Glauben Sie mir, Jordan weiß, dass ich ihm, sollte ich ihn je mit einer anderen Frau erwischen, etwas Lebenswichtiges abschneiden werde.“
    Sara grinste, doch ihre Erheiterung schwand, als sie Miss Taylors steife Haltung bemerkte. Die Ärmste wollte den Grund für ihren Kummer nicht zugeben. Sara wünschte sich, sie beruhigen zu können.
    Der Ärger war, dass Ian ihr in der letzten Zeit sehr fremd vorkam. Er war mit den Jahren geheimniskrämerisch geworden. Ein Beispiel dafür war sein jetziges Verhalten. Seit seiner Ankunft hatte er seine Freunde nur belogen, über die Umstände, unter denen er Miss Taylor kennen gelernt hatte, über die von ihm in London ausgehaltene Miss Greenaway, und wahrscheinlich sogar über die Gründe für seine überstürzte Reise in die Stadt.
    Mehr noch, sein Benehmen war anders geworden. Neuerdings führte er sich immer sehr distanziert auf. Das einzige Mal, bei dem er sich wie früher benommen hatte, war die Begegnung im Korridor gewesen, als er mit Miss Taylor gesprochen hatte.
    Hm! Nachdenklich betrachtete Sara die junge Frau. Vielleicht irrte Felicity sich in Bezug auf Ians Beweggründe, ihr einen Heiratsantrag gemacht zu haben. Was war, wenn er nur ebenfalls Schwierigkeiten hatte, sich einzugestehen, dass er sich verliebt hatte, so wie das bei Gideon und Jordan der Fall gewesen war?
    Eins wusste Sara aus Erfahrung. Männer hassten es, sich zu verlieben. Sie wehrten sich dagegen, behaupteten das Gegenteil, nannten das Gefühl Lüsternheit, Leidenschaft oder Begierde, aber nie Liebe. Ein Mann würde es eher mit dem Teufel aufnehmen, statt sich einzugestehen, dass er eine Schwäche für eine Frau hatte, und ihr so Macht über ihn zu geben. Warum also sollte Ian anders sein als die meisten Männer? Je länger sie über sein Verhalten Miss Taylor gegenüber nachdachte, desto mehr schien diese Möglichkeit ihr einen Sinn zu ergeben.
    „Wie wollen Sie dieses Durcheinander jetzt handhaben?“ erkundigte Sara sich.
    Felicity schaute sie und die Countess of Blackmore an. „Das weiß ich nicht. Ian hat gesagt, er wolle, dass ich ihm helfe, eine Frau für ihn zu finden.“
    „Sie haben diese Geschichte doch nicht erfunden, um uns zu täuschen?“
    Felicitys Gesicht wirkte traurig. „Ich befürchte, nein. Er meinte, das sei ich ihm schuldig, da ich ihm die Chancen, eine Frau zu finden, durch meine Artikel geschmälert hätte und mich weigerte, ihn zu heiraten. Wissen Sie, in diesem Punkt hat er Recht. Er möchte, dass ich ihm andere Frauen vorstelle, und ihn berate, welche von ihnen er heiraten soll. Etwas in dieser Richtung.“
    Der durchtriebene Kerl! Sara begriff jetzt, was er bezweckte. Er war gerissener, als sie je gedacht hätte. „Und Sie haben vor, das zu tun?“
    „Ja, wahrscheinlich. Aber ich kenne so wenige Frauen, die für ihn geeignet wären. Vielleicht ist es sinnlos, überhaupt einen Versuch zu unternehmen. Ian besteht jedoch darauf. Das alles ist sehr ärgerlich.“
    „Vielleicht stört Sie der Gedanke, ihn mit einer anderen Frau zusammenbringen zu sollen.“
    „Überhaupt nicht!“ Felicity hatte geklungen, als müsse sie sich selbst überzeugen. „Ich will ihn nicht heiraten! Es ist mir vollkommen gleich, wen er zur Gattin nimmt, solange nicht ich diejenige bin!“
    Was für eine Lüge! Sara war überzeugt, dass die Aussicht, Ian anderen Frauen den Hof machen zu sehen, Miss Taylor umbrachte. Zweifellos hatte er diese Reaktion erwartet und wollte sie nutzen, damit Miss Taylor ihn doch noch erhörte. Was für ein kluges Manöver! Miss Taylors Elend nach zu urteilen, würde diese Taktik erfolgreich sein.
    Vielleicht hatte Felicity doch Recht, und Ian war tatsächlich der berechnendste Mensch im ganzen Land. Er hatte eindeutig alle Leute wie Schachfiguren benutzt. Dieses strategische Denken verhieß nichts Gutes, was seine innere Einstellung zu Miss Taylor betraf.
    Andererseits hatte er ein so seltsames Glitzern in den Augen gehabt, als er Felicity betrachtete . . .
    Es gab nur einen Weg, wie man seine wahren Absichten herausfinden konnte. „Wissen Sie, ich könnte, wenn Sie das wollen, Ihnen in dem einen oder anderen Fall behilflich sein.“
    Felicity schien mehr als begierig zu sein, dieses Angebot anzunehmen. „Könnten Sie das tun? Wie?“
    Sara zuckte mit den

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