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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Duke of . . . Eine Ehefrau, die ihren Mann dabei ertappt hatte, dass er mir Avancen machte, beschuldigte mich vor Papa, ihn herausgefordert zu haben, und riet ihm, mir eine gehörige Tracht Prügel zu verabreichen.“
    „Er hat ihren Rat doch bestimmt nicht beherzigt!“ rief Sara entsetzt aus.
    Felicity sah überrascht aus. „Oh nein! Er hat nie die Hand gegen meine Geschwister und mich erhoben. Was meine Brüder angeht, so wäre das vielleicht besser gewesen. Er hat der Dame gesagt, sie sei eine eifersüchtige alte Schachtel, die einen Tintenfisch zum Mann habe, und sich geweigert, das vorgesehene Projekt fortzuführen. Es hat ein Jahr gedauert, bis er einen anderen Auftraggeber fand, der ebenso gut zahlte, und Mama und ich haben uns mit Ausbesserungsarbeiten fast zu Tode geschuftet.“
    Sara sah einen verbitterten Ausdruck in Miss Taylors Miene und wurde noch mitleidiger. „Sie haben also gelernt, sich nicht darüber zu beklagen, wenn Männer sich Ihnen unsittlich näherten? Es erschien Ihnen besser, das hinzunehmen, statt dafür verantwortlich zu sein, dass Ihre Familie darben musste, nicht wahr?“
    Ein mattes Lächeln erschien um Felicitys Lippen. „Sie sind wie immer viel scharfsinniger als die meisten Leute, Lady Worthing.“
    „Warum nennen Sie mich nicht mehr beim Vornamen?“ fragte Sara weich.
    „Das wäre jetzt unangebracht“, antwortete Felicity bekümmert. „Ich schäme mich so! Seit meiner Ankunft waren Sie immer sehr freundlich zu mir, doch am Abend des Balls habe ich auf dem Altan Ihre Gastfreundschaft schrecklich ausgenutzt.“
    „Unsinn!“ warf Emily mit einem Blick auf die Schwägerin ein. „Sie haben das getan, was nötig war, um das Gesicht wahren zu können. Wenn Männer ihre Verführungskünste als Waffe benutzen, bleibt uns zur Verteidigung nur ein Täuschungsmanöver übrig. Außerdem war auch Lady Bramley anwesend, wenn ich mich richtig an das erinnere, was Sara mir erzählt hat. Sie konnten Lady Brumley doch nicht wissen lassen, was wirklich passiert war.“
    „Emily hat Recht“, meinte Sara. „Ich nehme es Ihnen nicht übel, dass Sie mich getäuscht haben. Aber noch haben Sie uns nicht erzählt, was Ian heute Abend gemacht hat, nachdem Sie den Spielsalon verlassen hatten. Ich weiß, Sie haben sich nicht nur einfach mit ihm unterhalten. Trotzdem kann ich nicht glauben, dass er so unverschämt gewesen ist. . . ich meine, er hat Sie doch nicht... er hat doch nicht. ..“ „Nein.“ Felicitys Erröten strafte ihr Abstreiten Lügen. „Er hat mich nur geküsst. Das war alles.“
    Emily lachte. „Wenn das stimmt, dann ist er mehr Gentleman, als mein Mann je war.“
    „Und meiner!“ warf Sara schmunzelnd ein.
    Diese Äußerungen schienen Felicity zu schockieren. „Aber Ihre Männer haben doch ein so feines Benehmen!“
    „Oh, gewiss, sie geben sich den Anstrich, zivilisiert zu sein. Aber das machen sie nur, weil wir in der Öffentlichkeit nichts anderes zulassen würden. In privatem Rahmen . . . nun . . .“ Bei dem Gedanken, wie stürmisch Gideon sie in dieser Nacht geliebt hatte, konnte Sara ein Lächeln nicht unterdrücken. „Unsere Männer können sehr verrucht sein, nicht wahr, Emily?“
    „Gott sei Dank!“ erwiderte Emily, und ihre Augen leuchteten.
    Vollkommen verwirrt schaute Felicity die beiden Damen an. „Heute Abend, als ich Lord St. Clair erlaubte ... als er mir das Gefühl gab . . . bin ich nicht . . .“
    „Sie meinen, ob Sie liederlich waren, weil Sie Verlangen empfanden?“ Sara schüttelte den Kopf. „Es ist nichts Falsches daran, meine Liebe, Verlangen nach einem Mann zu haben.“
    „Das hat auch Lord St. Clair gesagt“, flüsterte Felicity. „Trotzdem heißt das nicht, dass er mit Ihnen intim werden darf, ohne danach die Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen“, sagte Sara hastig.
    Felicity furchte die Stirn. „Oh, er ist eifrig darauf bedacht, die Verantwortung zu übernehmen, obwohl er nichts anderes getan hat als . . .“ Sie wurde wieder rot. „Gleichviel, das ist ja der Ärger. Ian will mich heiraten.“
    „Ja, das hat er gesagt. Und das bedeutet, dass seine Gefühle für Sie ehrlich sind. “
    „Oder sein Verlangen war ehrlich“, fügte Emily etwas ironisch hinzu.
    Nachdenklich betrachtete Sara sie. Emily kannte Ian besser als sie. Hielt die Schwägerin ihn für unfähig, etwas anderes als Verlangen zu empfinden? Das konnte Sara nicht glauben. „Jedenfalls haben Sie ihn zurückgewiesen, Miss Felicity. Sie haben wirklich

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