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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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nicht einmal, was er zu Felicity sagen soll, wenn er mit ihr allein ist.“
    „Bist du dir dessen so sicher?“ fragte Sara mit Unschuldsmiene.
    Erbost sah Ian sie an. Sie lachte ihn aus, die kecke Maus, und amüsierte sich über seinen Zorn. Vermutlich glaubte sie, sein Temperamentsausbruch habe etwas zu bedeuten. Dieser Anfall von Wut hatte tatsächlich etwas zu bedeuten. Er bedeutete, dass er mit Felicity schlafen musste, weil er vor Begierde nach ihr fast verging.
    Dieses Verlangen war ungeheuer stark geworden, nachdem er sie den Ballsaal betreten gesehen hatte. „Ich kann nicht so weitermachen, Sara. Ich kann Frauen, die ich nicht heiraten will, nicht länger den Hof machen. Ich habe die Hälfte von ihnen schon von meiner Liste gestrichen, und die andere hat Väter, die mein Werben um ihre Tochter nie billigen würden, selbst wenn ich das Mädchen unbedingt haben wollte. Was ich nicht will. Felicity ist die einzige Frau, die ich haben will.“
    „Du musst Geduld haben.“
    „Die habe ich nicht.“ Ian hatte nicht die Zeit, um geduldig zu sein. Er musste eine Gattin haben, und zwar schnell. Und das musste und würde Felicity sein. „Bestimmt gibt es eine andere Möglichkeit, sie für mich zu gewinnen. Ich muss mit ihr allein sein. Es würde mir jedoch nichts nutzen, wenn ich nur einen Moment mit ihr auf dem Altan verbringe, selbst wenn es mir gelänge, mit ihr nach draußen zu gehen. Nein, ich muss mehr Zeit mit ihr haben, damit ich sie davon überzeugen kann, dass sie ein falsches Bild von mir hat.“
    „Oder willst du genügend Zeit haben, um sie zu verführen?“
    Ian hielt Saras fragendem Blick stand und überlegte, ob er lügen solle. Die Freundin hätte das jedoch sofort gemerkt. „Ja, falls notwendig.“ Er hätte Felicity schon beim letzten
    Mal, als er mit ihr allein gewesen war, verführen sollen, statt sich zurückzuhalten. Zurückhaltung fruchtete bei ihr ebenso wenig wie Drohungen oder Eifersucht.
    Sara sah unentschlossen aus und seufzte dann. „Nun, ich werde dir nicht helfen, Felicity zu verführen. Ich weiß jedoch, wie du mehr Zeit mit ihr und ihren Brüdern verbringen kannst. Morgen besucht sie mit ihnen Madame Tussaud.“ Ein Lächeln erschien um Ians Lippen. Er fing an, Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, Taktiken und Manöver.
    „Du musst es jedoch so aussehen lassen, als sei es ein Zufall, dass du ebenfalls dort bist, denn sonst hat Felicity kein Vertrauen mehr zu mir.“
    „Das lässt sich einrichten.“ Ach ja! Und danach würde er Felicity nach Haus begleiten und sich selbst zum Essen einladen. Und dann . . . Sein Lächeln wurde breiter.
    „Ich weiß, was du denkst“, bemerkte Sara. „Ich warne dich jedoch, dass du ihren Sinn vielleicht nicht änderst, auch wenn es dir gelingen sollte, sie zu verführen. Sie ist sehr willensstark.“
    „Ich werde Erfolg haben“, erwiderte Ian selbstsicher, wenngleich er eine Woche zuvor noch nicht so fest damit gerechnet hatte.
    Gleichviel, er hatte keine andere Wahl. Was als Wunsch, mit Felicity zu schlafen, angefangen hatte, war zur Besessenheit geworden. Und er wusste, dass auch Felicity ihn begehrte. Sie brauchte ihn, ob sie sich das nun eingestand, oder nicht.
    Also gut, er würde den Versuch unternehmen, sie zu verführen, und Erfolg haben. Und wenn der erste Versuch, sie zu verführen, nicht dazu führte, sie zu überzeugen, dass sie ihn heiraten musste, würde er sie so oft verführen, bis sie anderen Sinnes oder schwanger wurde. Er würde sie auf die eine oder die andere Weise zur Gattin bekommen.



13. KAPITEL
    ,Lady Brumleys jährlicher Ball wird prächtiger sein als alle anderen Bälle. Niemand versteht es so gut wie Lady Brumley, Feste zu geben“, hat Lord Jameson gesagt. ,Niemand könnte verhindern, dass der ton Lady Brumleys Residenz stürmt, selbst wenn dort die Pest herrschte.“
    Lord X in der Evening Gazette vom 21. Dezember 1820
    Gott sei Dank! Sie war Lord Masefield los. Felicity hatte sich bei ihm mit dem Vorwand entschuldigt, sie müsse sich einen Moment zurückziehen. Sein Geplauder über Ascot war ihr auf die Nerven gegangen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Lord St. Clair . . .
    Nein! Musste sie dauernd an den vermaledeiten Viscount denken? Er hatte sie doch tatsächlich mit finsterer Miene angesehen, als sie mit Lord Masefield Walzer tanzte. Wie konnte er das wagen, nachdem er mit der Hälfte aller Frauen in London getanzt hatte?
    Sie wünschte sich sehr, er möge seine Wahl unter den für ihn geeigneten

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