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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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die kleinen Lieblinge gern und hatte gehofft, sie Gideon vorstellen zu können. Als wir in der letzten Woche hier waren, haben sie schon geschlafen.“
    „Nun . . fing James an.
    Felicity bedachte ihn mit einem finsteren Blick. „Nun, ich habe meinen Geschwistern für morgen einen Ausflug versprochen und deshalb die Drillinge zeitig zu Bett geschickt.“ „Lissy will mit uns in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett gehen. Meine Brüder sind schon sehr aufgeregt.“ „Das kann ich mir vorstellen.“ Sara lachte und schaute nachdenklich Miss Taylor an. „Ich war nie dort.“
    „Ich glaube, wir sollten jetzt aufbrechen“, schlug Felicity vor.
    Man verabschiedete sich rasch von James und verließ das Haus.
    Die Fahrt zu Lady Brumleys Residenz war die reinste Qual. Der Earl und die Countess of Worthing tauschten so viele liebevolle Blicke miteinander, dass Felicity sie um ihr Glück beneidete.
    Plötzlich setzte sie sich straffer hin. Lord Worthing wusste vielleicht die Antwort auf eine Frage, die ihr seit Tagen nicht aus dem Kopf wollte. „Sprechen Sie spanisch, Sir?“ „Ein bisschen.“
    „Was heißt .querida?“
    Gideon verengte die Augen. „Liebling.“
    Felicitys Herz machte einen kleinen Sprung. Ian hatte sie „Liebling“ genannt? Was bedeutete das? Nichts, wenn sie sein Benehmen in der letzten Woche berücksichtigte.
    „Wer hat Sie ,querida genannt?“ fragte Sara lächelnd. Felicity lachte matt. „Oh, niemand! Ich habe das Wort in einem Buch gelesen.“
    Der Earl of Worthing und seine Frau tauschten einen viel sagenden Blick.
    Glücklicherweise lenkte der in die Kutsche dringende Lärm sie von diesem Thema ab. Wie gewöhnlich herrschte auf dem Weg zu Lady Brumleys Haus großes Gedränge. Ian würde viele heiratsfähige Frauen vorfinden, unter denen er seine Wahl treffen konnte.
    Der Gedanke deprimierte Felicity. Entschlossen verdrängte sie ihn. Wem lag etwas an dem lüsternen Viscount St. Clair? Ihr ganz sicher nicht. Nur weil er sie „Liebling“ genannt hatte und genau wusste, was er, wenn er mit einer Frau zusammen war, mit seinen Händen machen musste . . .
    Einige Augenblicke später hielt die Kutsche, und Lord Worthing stieg aus. Offenbar war sein Ruf ihm vorausgeeilt, denn alle Leute starrten den dunkelhaarigen Amerikaner an, von dem es hieß, er sei Pirat gewesen. Seine Frau und Felicity mussten sich beeilen, um mit ihm Schritt halten zu können, als er sich wie ein Keil einen Weg durch die Gaffer bahnte. Gott sei Dank! Felicity war froh, aus dem kalten Winterwind zu kommen. Einige Minuten später befand sie sich mit dem Earl of Worthing und Lady Sara im Haus und auf dem oberen Podest der zum Ballsaal führenden Treppe.
    „Da ist Ian!“ raunte Sara Miss Taylor zu, während man, nachdem der Majordomus ihr Erscheinen angekündigt hatte, in den Ballsaal ging. Felicity sah Lord St. Clair eine Quadrille tanzen. Wunderbar! Mit einer hübschen Dame, die halb so alt war wie er.
    „Ah, er tanzt mit Miss Trent“, stellte Sara fest. „Ausgezeichnet! Wissen Sie, ich habe sie ihm vorgeschlagen. Sie ist ein bisschen flatterhaft, aber von tadelloser Herkunft und hat drei Brüder. Falls er sie bekommen kann, wird sie ihm bestimmt einen Sohn gebären.“
    Felicity dachte daran, dass sie vier Brüder hatte. Natürlich war ihr familiärer Hintergrund nicht ganz so tadellos, wenn sie ihren Vater berücksichtigte, dessen Trunksucht ihn dazu gebracht hatte, in die Themse zu stürzen.
    Gleichviel, sie wollte Ian nicht heiraten. Sie hatte ohnehin nicht vor, sich je zu vermählen.
    Sie bemerkte, dass Lady Worthing sie beobachtete, und setzte eine gelassenere Miene auf. „Hat Ian schon Interesse an einer bestimmten Frau gezeigt? Wenn ich berücksichtige, wie sehr er sich über die Schwierigkeiten beklagt hat, eine Frau zu finden, scheint es ihm jetzt unter Ihrer Schirmherrschaft doch sehr gut zu ergehen.“
    „Ja.“ Sara richtete den Blick auf ihn. „Ich habe sichergestellt, dass Sie die Freiheit haben, Ihrer Beschäftigung nachzugehen.“
    „Das weiß ich zu schätzen“, erwiderte Felicity düster. Ihre
    Ladyschaft hatte die Frage nicht beantwortet. Hatte Ian sein Augenmerk auf eine bestimmte Frau gerichtet?
    Diese Frage beschäftigte sie den ganzen Abend hindurch. Sie sammelte zwar Informationen für ihre Kolumne und tanzte auch einige Male, stellte jedoch wiederholt fest, dass sie Ian beim Tanzen beobachtete.
    Einige seiner Partnerinnen tat sie als unbedeutend ab. Mit Miss Trent tanzte er jedoch zwei

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