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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Krawattentuch. „Ja. Ich hatte ihn zur Rede gestellt und von ihm Wiedergutmachung verlangt. Feigling, der er ist, hat er sich mitten in der Nacht davongemacht.“
    Wie seltsam! Der Duke of Wellington hatte Ians Mut gepriesen, aber sein Onkel nannte ihn einen Feigling. Wenn einer von beiden log, dann war das sicher Mr. Lennard. „Es muss belastend für Ihre Gattin gewesen sein zu wissen, dass der Übeltäter straflos davongekommen ist.“
    Laut seufzend starrte Mr. Lennard auf seine Hände. „Die Schmach, von Ian vergewaltigt worden zu sein, hat sie gequält. Daher hat sie sich das Leben genommen und mich und unsere zwei Kinder im Stich gelassen. Und das alles ist nur passiert, weil ich meinen Neffen nicht davon hatte abhalten können, ihr Gewalt anzutun. “
    „Das ist eine sehr blumige Geschichte, Edgar“, sagte eine Frau von der Tür her. „Und so überzeugend erzählt! Deine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, übertrifft fast noch meine!“
    Mr. Lennard sprang auf, während Felicity zur Tür blickte. Auf der Schwelle stand Lady Brumley. Felicity hatte sie den ganzen Abend hindurch nicht beachtet, weil sie gewusst hatte, dass die Marchioness sie mit Fragen über den Ball bei Lord und Lady Worthing quälen werde. Nun jedoch war sie überaus erleichtert, sie zu sehen.
    Mr. Lennard hingegen schien keineswegs erfreut zu sein, Lady Brumley zu sehen. „Diese Sache geht dich nichts an, Margaret. Miss Taylor und ich möchten uns unter vier Augen unterhalten.“
    „Ja, aber nicht in meinem Haus.“ Lady Brumley betrat den Salon. „Du warst nicht zum Ball eingeladen, Edgar. Stell dir meine Überraschung vor, als ich dich hinter Miss Taylor aus dem Ballsaal eilen sah. Ich bedauere nur, dass das Gedränge der Leute mich daran gehindert hat, früher hier zu sein.“
    Der Blick der Marchioness war so feindselig, dass Felicity unwillkürlich innerlich fröstelte. Irgendwann musste der Ehrenwerte Edgar Lennard sie sich dummerweise zur Feindin gemacht haben.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe die Gerüchte gehört, die du über meinen Neffen in die Welt gesetzt hast. Ich meine, dass er möglicherweise um Miss Taylors Hand anhalten will. Als ich erfuhr, dass beide hier sein würden, wollte ich mich davon überzeugen, ob die Gerüchte zutreffen.“
    „Und zu welcher Schlussfolgerung bist du gelangt?“ fragte Lady Brumley mit steinerner Miene.
    „In Anbetracht der unübersehbaren Eifersucht auf Lord Masefield und der Tatsache, dass Ian den halben Abend lang den Blick nicht von Miss Taylor wenden konnte, muss ich sagen, dass du Recht hast.“
    „Du hast daher beschlossen, deinem Neffen einen Strich durch die Rechnung zu machen, so wie du das bei den beiden anderen Damen getan hast, für die er sich interessierte, nicht wahr? Ist das der Grund, warum du Miss Taylor solche Lügen erzählt hast?“
    „Das waren keine Lügen“, widersprach Mr. Lennard. Hinter der Marchioness erschienen zwei Lakaien. Ohne sich umzudrehen, zeigte sie auf Mr. Lennard. „Das ist er. Werfen Sie ihn hinaus!“ Die Lakaien eilten in den Salon. Das flackernde Kerzenlicht verlieh Lady Brumleys Lächeln etwas Teuflisches. „Das, was ich vor fünfundzwanzig Jahren von dir gelernt habe, Edgar, ist, kein Gesindel ins Haus zu lassen. Ich befürchte, du wirst gehen müssen.“
    „Du hast nicht das Recht, dich einzumischen! “ entgegnete er, während die Lakaien ihn in die Mitte nahmen.
    „Nein, aber meine Einmischung ärgert dich. Und du weißt sehr gut, dass es das ist, wofür ich lebe.“
    Die Lakaien drängten ihn zur Tür. Ehe er den Raum verließ, schaute er jedoch noch zu Felicity zurück. „Hören Sie nicht auf die Geschichten dieser Hexe! Denken Sie an das, was ich Ihnen gesagt habe. Mein Neffe ist nicht so, wie zu sein er den Anschein erweckt.“
    „Setzen Sie Mr. Lennard vor die Tür!“ befahl Lady Brumley, und die Lakaien zerrten ihn fort.
    Felicity stand reglos da. Ihre Gedanken überstürzten sich. Sie konnte seine befremdlichen Beschuldigungen nicht glauben, doch allein die Tatsache, dass Lady Brumley sie daran hindern wollte, sie zu hören, machte sie stutzig. Was ging hier vor?
    Lady Brumley wartete, bis es im Korridor still geworden war. Dann schloss sie die Tür und ging zu einer Anrichte. Mit zitternden Händen schenkte sie sich Portwein ein und trank einen Schluck. „Möchten Sie auch etwas trinken?“ „Nein, danke.“ Felicity wollte Antworten auf ihre Fragen haben.
    Lady Brumley schaute sie an, das

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