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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ellemir waren alle drinnen, und sie hatten die Antwort gefunden und waren gl ü cklich. Er jedoch war wieder allein, ein Fremder, der nie mehr Teil von ihnen sein w ü rde. Immer, wenn er n ä her kam, dehnte die Graue sich elastisch aus, und er war von neuem weit weg, und das Bauwerk stand am Horizont. Trotzdem war er gleichzeitig irgendwie innerhalb der Mauern, und Callista lag in seinen Armen. Oder war es Ellemir oder liebte er sie beide gleichzeitig? Daf ü r irrte Damon draußen am Horizont umher, qu ä lte sich ab, um der Landmarke n ä her zu kommen, und erreichte sie niemals, niemals . Andrew sagte zu Ellemir: Du musst ihm von den KiresethBl ü ten bringen. Doch da verwandelte sie sich in Callista und antwortete: Im Turm ausgebildeten Personen sind sie verboten. Und er konnte sich nicht schl ü ssig dar ü ber werden, ob er drinnen war und zwischen den beiden Frauen lag oder draußen am fernen Horizont umherwanderte . Er erkannte, dass er in Damons Traum gefangen war und sich nicht daraus befreien konnte.
    Andrew erwachte mit einem Ruck. Callista schlief unruhig in der grauen Dunkelheit des Zimmers. Er h ö rte sich selbst halblaut sagen: Du wirst wissen, was du damit anfangen sollst, wenn die Zeit gekommen ist. Er fragte sich, was er damit gemeint habe. Die Worte mussten Teil von Damons Traum gewesen sein. Dann schlief er wieder ein und wanderte bis zur Morgend ä mmerung durch die grauen, gestaltlosen Reiche. Erahnend, dass es nicht sein eigenes Bewusstsein war, fragte er sich, ob er noch er selbst oder irgendwie mit Damon verschmolzen sei.
    Andrew dachte, die Gabe der Vorausschau sei beinahe schlimmer, als gar keine ü bersinnliche Wahrnehmung zu haben. Wenn man auf diese Weise eine Warnung erhalten w ü rde, k ö nnte man sich davon leiten lassen. Aber es war nichts als aus dem Brennpunkt geratene Zeit, und selbst Leonie verstand nicht, was Zeit war. Und Andrew w ü nschte in seinen eigenen Gedanken, Damon w ü rde seine verdammten, beunruhigenden Tr ä ume f ü r sich behalten.
    Es war ein bitterkalter Morgen mit Schneeklatsch. Damon hatte den Eindruck, der Himmel spiegele seine eigene Stimmung wider. Er hatte seine Arbeit seit vielen Jahren nicht mehr ausge ü bt, und jetzt wurde er von neuem dazu gezwungen. Und er erkannte, dass es nicht allein Callistas wegen war. Es war verkehrt gewesen, so v ö llig darauf zu verzichten.
    Das Tabu, das einem Telepathen die Matrix-Arbeit außerhalb der T ü rme verbot, hatte ihn in die Irre gef ü hrt. Unmittelbar nach dem Zeitalter des Chaos mochte dies Tabu einen gewissen Sinn gehabt haben. Aber jetzt sp ü rte Damon mit jedem Nerv, dass es falsch war.
    Es gab f ü r Telepathen so vieles zu tun. Und es wurde nicht getan. Er hatte sich bei der Garde recht und schlecht eine neue Laufbahn aufgebaut, doch sie hatte ihn nie v ö llig befriedigt. Anders als Andrew fand er auch keine Erf ü llung darin, seinem Schwiegervater bei der Leitung des Gutes zu helfen. F ü r viele j ü ngere S ö hne ohne eigenen Landbesitz w ä re es eine perfekte L ö sung gewesen, auf ein Gut einzuheiraten, wo seine S ö hne erbberechtigt sein w ü rden. Aber f ü r Damon taugte das nicht. Er sagte sich, dass jeder halbwegs f ä hige Diener seine Arbeit ebenso gut tun k ö nne wie er. Er konnte Sorge daf ü r tragen, dass es keinem skrupellosen bezahlten Angestellten gelang, seinen Schwiegervater zu ü bervorteilen, aber das war auch alles.
    Damon bereute nicht, einige Zeit mit Arbeit auf dem Gut verbracht zu haben. Seine Heimat war hier bei Ellemir, und es h ä tte ihn in St ü cke gerissen, wenn er jetzt von Andrew oder von Callista getrennt worden w ä re.
    F ü r Andrew war es etwas anderes. Er war in einer Welt, die dieser nicht un ä hnlich war, zum Mann herangewachsen, und so hatte er zu einem Lebensstil zur ü ckgefunden, den er, als er Terra verließ, f ü r immer verloren geglaubt hatte. Aber Damon wurde sich allm ä hlich dar ü ber klar, dass seine wirkliche Aufgabe die Arbeit war, die er in den T ü rmen gelernt hatte.
    Deine und Ellemirs Aufgabe , instruierte er Andrew, ist einfach, uns gegen Eindringlinge zu sch ü tzen. Wenn es zu St ö rungen kommt – allerdings habe ich alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um das zu verhindern –, k ö nnt ihr damit fertig werden. Ansonsten bleibt ihr einfach in Rapport und leiht mir eure Kraft.
    Callistas Arbeit war weitaus schwieriger. Anfangs hatte es ihr widerstrebt, diesen Teil zu ü bernehmen. Aber Damon war es gelungen, sie zu ü

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