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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auf den Rand eines metallenen Deckelkrugs. Die in der Halle besch ä ftigten Dienstboten blickten respektvoll zu ihr hin. Eine Bewahrerin war Gegenstand einer beinahe abergl ä ubischen Verehrung, und wenn Callista ihr Amt auch niedergelegt hatte, wurde sie dennoch mit mehr als gew ö hnlichem Respekt betrachtet. Als es in der Halle v ö llig ruhig geworden war, sprach sie mit ihrer leisen, klaren Stimme, die bis in die entfernteste Ecke trug:
Einer der Anwesenden ist ohne Erlaubnis in meinen Destillierraum eingedrungen und hat dort bestimmte Kr ä uter entfernt. Wenn sie sofort zur ü ckgegeben werden und nicht zu unerlaubten Zwecken gebraucht worden sind, will ich annehmen, es sei irrt ü mlich geschehen, und der Sache nicht weiter nachgehen. Aber wenn ich die Kr ä uter nicht bis morgen fr ü h zur ü ckbekommen habe, werde ich alle mir notwendig erscheinenden Schritte unternehmen.
In der Halle herrschte Verwirrung. Ein paar Leute murmelten untereinander, aber keiner sprach laut. Schließlich sagte Callista: Also gut. Ihr k ö nnt heute Nacht dar ü ber nachdenken. Morgen werde ich jede mir zur Verf ü gung stehende Methode einsetzen . – in einer unwillk ü rlichen, arroganten Geste wanderte ihre Hand zu der an ihrem Hals verborgenen Matrix – . um festzustellen, wer schuldig ist. Das ist alles. Ihr k ö nnt gehen.
Es war das erste Mal, dass Andrew erlebte, wie sie bewusst ihre alte Autorit ä t als Bewahrerin einsetzte, und es beunruhigte ihn. Als sie sich wieder setzte, fragte er: Was fehlt denn, Callista?
Kireseth , antwortete sie kurz. Es ist ein gef ä hrliches Kraut, und seine Anwendung ist verboten, außer durch im Turm ausgebildete Personen oder mit ihrer ausdr ü cklichen Erlaubnis. Ihre glatte Stirn zog sich in Falten. Mir gef ä llt der Gedanke gar nicht, dass irgendein unwissender Mensch von dem Zeug verr ü ckt wird. Es erzeugt Delirium und Halluzinationen.
Dom Esteban protestierte: Komm, komm, Callista, so gef ä hrlich ist es sicher nicht. Ich weiß, in den T ü rmen habt ihr abergl ä ubische Tabus gegen die Pflanze, aber sie w ä chst wild hier in den Bergen .
Trotzdem, ich bin daf ü r verantwortlich, dass nicht durch meine Nachl ä ssigkeit Missbrauch damit getrieben wird.
Damon hob den Kopf. Er sagte m ü de: Beunruhige die Diener nicht, Callista. Ich habe das Kireseth genommen.
Sie starrte ihn erstaunt an. Du, Damon? Was wolltest du nur damit?
Gen ü gt es dir, wenn ich dir versichere, dass ich meine Gr ü nde hatte, Callista?
Aber warum, Damon? , dr ä ngte sie. Wenn du mich gefragt h ä ttest, h ä tte ich dir etwas gegeben, aber .
Aber du h ä ttest gefragt, wozu ich es brauche. In Damons Gesicht hatten sich Linien der Ersch ö pfung und des Schmerzes eingegraben. Nein, Callie, versuche nicht, meine Gedanken zu lesen. Seine Augen waren pl ö tzlich hart. Ich nahm es aus Gr ü nden, die mir gut erschienen, und ich werde sie dir nicht mitteilen. Vielleicht brauche ich das Zeug nicht, und dann werde ich es dir zur ü ckgeben. Aber im Augenblick glaube ich, einen Verwendungszweck daf ü r zu haben. Lassen wir es dabei, Breda.
Callista antwortete: Nat ü rlich, wenn du darauf bestehst, Damon. Sie f ü hrte ihre Tasse zum Mund und trank, und dabei betrachtete sie Damon nerv ö s. Ihre Gedanken waren leicht zu verfolgen: Damon ist in der Anwendung von Kirian ausgebildet, aber er kann ihn nicht selbst herstellen. Was kann er also mit dem Rohmaterial anfangen? Was hat er nur damit vor? Ich kann nicht glauben, dass er Missbrauch damit treiben w ü rde, aber was sind seine Absichten?
Die Dienstboten zerstreuten sich. Dom Esteban fragte, ob jemand Lust habe, mit ihm Karten zu spielen oder auch Burgen , das Schach ä hnliche Spiel, das Andrew zu lernen begann. Andrew sagte zu. Er studierte die kleinen Kristallfiguren mit scheinbarer Aufmerksamkeit, aber seine Gedanken besch ä ftigten sich intensiv mit etwas anderem. Was konnte Damon mit dem Kireseth vorhaben? Damon hatte ihn gewarnt, die Bl ü ten zu ber ü hren oder daran zu riechen, fiel ihm ein. Andrew machte einen Zug und verlor die Figur an seinen Schwiegervater. Ihm war, als umsp ü lten Damons Gedanken den Bereich seiner eigenen Empfindungen. Er wusste, wie sehr Damon die Matrix-Arbeit, in der er ausgebildet worden war, die er hatte aufgeben m ü ssen und die er gegen seinen Willen wieder aufgenommen hatte, hasste und f ü rchtete. Bis Callista frei ist. Und auch dann . Es gibt so vieles, was ein Telepath tun kann, so vieles ist noch

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