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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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empfinden mochte, es konnte gef ä hrlich f ü r sie sein. In jener Nacht . da hatte sie ihn auch gewollt. Und das hatte zu einer Katastrophe und beinahe zu einer Trag ö die gef ü hrt. Er wollte das Risiko nicht noch einmal eingehen.
Callista hatte jede Furcht ü berwunden, aber sie akzeptierte das, wie sie die K ü sse und Liebkosungen akzeptierte. Seltsam, es war gar kein Drang vorhanden, weiterzugehen, keine schmerzende Frustration. Das Lachen klang auch in Andrew auf, und es erh ö hte die Ekstase dieses Augenblicks voll Sonne und W ä rme und Blumen und summender Insekten ringsum im Gras. Das Lachen erf ü llte sie beide gleichzeitig mit dem Begehren.
Seine Frau und er waren es vollkommen zufrieden, hier vollst ä ndig bekleidet im Gras zu liegen und nichts anderes zu tun, als sich wie Kinder zu k ü ssen . Es war wundersch ö n und wonnig.
Das h ö flichste darkovanische Wort f ü r Beischlaf war Accandir. Es bedeutete nur beieinander liegen und war so harmlos, dass man es in Anwesenheit von kleinen Kindern gebrauchen durfte. Nun, dachte Andrew, von neuem mit Wellchen der Fr ö hlichkeit durchzittert, genau das taten sie gerade. Er wusste nicht, wie lange sie dort im Gras lagen, sich k ü ssten und streichelten. Er spielte mit Str ä hnen ihres Haars und sah zu, wie die weichen prismatischen Farben hinter seinen Augenlidern ü ber ihr gl ü hendes Gesicht wanderten.
Es musste Stunden sp ä ter sein. Die Sonne hatte begonnen, von ihrem mitt ä glichen Stand herabzusteigen, als eine Wolke sie verdunkelte und ein Wind aufkam, der Callista das Haar ü ber das Gesicht blies. Andrew blinzelte und setzte sich auf. Er blickte zu ihr nieder. Sie hatte sich auf einen Ellenbogen aufgest ü tzt. Ihre Unterjacke war am Hals ge ö ffnet, Gras- und Blumenst ü ckchen hatten sich in ihrem Haar verfangen. Es wurde pl ö tzlich kalt, und Callista sah bedauernd zum Himmel hoch. Ich f ü rchte, wir m ü ssen gehen, oder wir kommen in den Regen. Sieh dir die Wolken an. Mit widerstrebenden Fingern zog sie die Schn ü re ihrer Jacke zu, zupfte sich Bl ä tter aus dem Haar und flocht es locker ein. Nur um dem Anstand Rechnung zu tragen , lachte sie. Ich m ö chte nicht aussehen, als h ä tte ich im Gras gelegen, wenn es auch mit meinem eigenen Mann war!
Andrew lachte, nahm den Beutel mit Bl ü ten auf und legte ihn auf Callistas Sattelknopf. Was war mit ihnen geschehen?, fragte er sich. Die Sonne, die Pollen, was war das? Er wollte sich aufs Pferd heben, als sie ihn zur ü ckhielt und pl ö tzlich die Arme um seinen Hals legte.
Sie sagte: Andrew, o bitte . , und sah zum Rand des Feldes hin, wo B ä ume ein Obdach boten. Er erfasste ihre Gedanken; es war nicht n ö tig, sie in Worte zu kleiden.
Ich m ö chte . ich m ö chte ganz dein sein.
Seine H ä nde fassten ihre Taille fester, aber er bewegte sich nicht.
Sehr sanft antwortete er: Liebling, nein. Wir wollen kein Risiko eingehen.
Es hatte ja den Anschein, als sei alles in Ordnung, aber er war sich nicht sicher. Wenn sich die Kan ä le von neuem ü berluden . Er ertrug es nicht, sie so leiden zu sehen. Nicht schon wieder.
Entt ä uscht holte Callista tief Atem, aber sie f ü gte sich seiner Entscheidung. Als sie wieder die Augen zu ihm hob, standen sie voll Tr ä nen, und doch l ä chelte sie. Ich will auf diesen wundervollen Tag keinen Schatten werfen, indem ich wie ein gieriges Kind mehr verlange.
Andrew legte ihr den Reitmantel um die Schultern, denn von den H ö hen blies jetzt ein scharfer Wind, und es war kalt. Als er sie in den Sattel hob, hatte er das Blumenfeld vor sich. Nun war es eisig blau ohne den goldenen Schimmer, der vorher darauf gelegen hatte. Der Himmel verdunkelte sich; Regen tr ö pfelte. Andrew stieg selbst auf. Die weidenden Pferde auf dem Hang jenseits des Tales scharten sich zusammen und bewegten sich unruhig. Auch sie sahen sich nach einem Obdach um.
Der Ritt zur ü ck verlief schweigend. Andrew sagte sich niedergeschlagen, dass er sich wie ein Tor verhalten hatte. Er h ä tte den Augenblick nutzen sollen, als Callista pl ö tzlich ganz frei von Furcht und Z ö gern gewesen war. Warum hatte sein bl ö des Gewissen ihn zur ü ckgehalten?
Wenn die ü berladung der Kan ä le durch Callistas Reaktion auf ihn erzeugt wurde, dann war bereits ebenso viel Schaden geschehen, als wenn er sie tats ä chlich genommen h ä tte. Wie es ihr Wunsch gewesen war! Was war er f ü r ein Idiot gewesen, was f ü r ein verdammter Idiot!
Auch Callista schwieg. Hin und wieder

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