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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dachte Damon, welch ein Durcheinander! Andrew hatte sowieso schon einen Schuldkomplex entwickelt, weil er Callista begehrte, obwohl sie nicht darauf eingehen konnte. Und jetzt musste er ihm auch noch die Illusion rauben. Erlegte seine Hand auf die Schulter des Freundes und sagte: Es ist alles in Ordnung, Andrew. Du hast ihr nichts angetan. Ihr fehlt nichts, das versichere ich dir, ihre Kan ä le sind immer noch ganz sauber.
Andrew erkl ä rte stur: Ich glaube nicht, dass es ein Traum oder eine Illusion oder sonst etwas der Art war. Verdammt noch mal, ich habe die Bl ä tter in meinem Haar nicht erfunden!
Voller Mitleid erwiderte Damon: Ich zweifele nicht daran, dass du irgendwo auf dem Boden gelegen hast. Kireseth enth ä lt einen Bestandteil, der Laran stimuliert. Offenbar standest du mit Callista in telepathischem Kontakt, der sehr viel st ä rker war als ü blich, und deine . deine Frustration schuf einen Traum. In Wirklichkeit konnte es nicht geschehen, ohne . ohne sie in Gefahr zu bringen. Oder dich.
Andrew verbarg sein Gesicht in den H ä nden. Es war schlimm genug, sich wie ein Trottel vorzukommen, weil er den ganzen Tag damit verbracht hatte, seine Frau zu k ü ssen und zu streicheln, ohne dass es zu weiteren Intimit ä ten gekommen war. Aber wenn man ihm nun noch sagte, es sei nichts weiter als ein Drogentraum gewesen – das war schlimmer. Er sah Damon fest an. Ich glaube nicht, dass es ein Traum war , wiederholte er. Wenn es ein Traum war, warum habe ich dann nicht von dem getr ä umt, was ich wirklich tun wollte? Warum hat sie es nicht getr ä umt? Tr ä ume sollen doch Frustrationen beheben, nicht neue schaffen, oder?
Das war nat ü rlich eine gute Frage, r ä umte Damon ein. Aber was wusste er von den ä ngsten und Hemmungen, die Menschen selbst im Traum behindern konnten? Als ganz junger Mann hatte er eines Nachts getr ä umt, er ber ü hre Leonie, wie eine Bewahrerin nicht einmal in Gedanken ber ü hrt werden durfte, und aus Angst, dies Sakrileg zu wiederholen, hatte er drei schlaflose N ä chte verbracht.
Andrew begab sich in sein eigenes Zimmer, um sich f ü r das Abendessen umzuziehen. Er sah sich seine verdr ü ckten und fleckigen Kleider an. War er ein solcher Narr, dass er erotische Tr ä ume von seiner eigenen Frau hatte? Er glaubte es nicht. Damon war nicht dabei gewesen, aber er. Und er wusste, was geschehen war, auch wenn er es nicht erkl ä ren konnte. Außerordentlich froh war er, dass Callista nichts geschehen war, obwohl er auch das nicht verstand.
    An diesem Abend beim Dinner sagte Dom Esteban in bedr ü cktem Ton: Ich muss immerzu dar ü ber nachdenken . glaubt ihr, Domenic geht es gut? Ich habe das Gef ü hl, er wird bedroht, es ist etwas B ö ses in seiner N ä he .
    Unsinn, Vater , meinte Ellemir tr ö stend. Erst heute Morgen hat uns Dom Kieran erz ä hlt, er sei gl ü cklich und wohlauf und von ihn liebenden Freunden umgeben und er erf ü lle seine Pflichten nach besten Kr ä ften. Sei nicht t ö richt!
    Du hast wohl Recht , sagte der alte Mann, aber er blickte weiter beunruhigt drein.
Ich w ü nschte, er w ä re zu Hause.
Damon und Ellemir tauschten erschreckte Blicke. Wie alle Altons hatte Dom Esteban gelegentlich eine blitzartige Vorausschau. Die G ö tter m ö gen es geben, dass er sich unn ü tz Sorgen macht, dachte Damon, und nicht die Zukunft sieht. Der alte Mann war verkr ü ppelt und krank. Wahrscheinlich gr ü belte er nur.
Aber Damon fing selbst an, sich Sorgen zu machen, und konnte nicht mehr damit aufh ö ren.
    17
    Die ganze Nacht donnerten durch Damons Tr ä ume Pferdehufe. Sie galoppierten auf Armida zu und brachten schlechte Nachrichten. Ellemir zog sich an und wollte hinuntergehen, um wie immer am Morgen die Arbeit in der K ü che zu beaufsichtigen. Bei dieser Schwangerschaft sp ü rte sie nichts von den ü belkeiten und Beschwerden ihrer ersten. Pl ö tzlich wurde sie blass und schrie auf. Damon eilte zu ihr, aber sie stieß ihn zur Seite und rannte die Treppe hinunter, in die Halle und hinaus auf den Hof. Dort stand sie barh ä uptig an den großen Toren, das Gesicht bleich wie der Tod.
    Damon, von einer b ö sen Vorahnung gepackt, folgte ihr und flehte: Ellemir, was ist? Liebes, du darfst hier nicht so stehen bleiben . Vater , fl ü sterte sie. Es wird unsern Vater umbringen. Oh, gesegnete Cassilda, Domenic, Domenic!
    Er f ü hrte sie mit sanfter Gewalt zum Haus zur ü ck, durch den feinen morgendlichen Spr ü hregen. Gleich innerhalb der T ü r stießen sie

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