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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ä nderungen in den Nervenstr ö men gesehen. Einige der M ä dchen haben qualvolle Menstruationsbeschwerden, und wahrscheinlich konnte Leonie es nicht ertragen, Callista leiden zu sehen. Aber was f ü r ein Preis war daf ü r zu zahlen! Mit d ü sterem Gesicht ö ffnete er von neuem Schubladen. Wenn Callista es selbst gewollt h ä tte . aber Leonie hat es ihr nicht einmal gesagt! Das kann ich nur schwer verstehen und verzeihen.
Andrew war so emp ö rt, dass ihm fast ü bel wurde. Warum eigentlich? So sehr sollte es ihn nicht schockieren, denn physische Modifikationen waren schließlich nichts Neues. Den meisten Frauen, die zur Crew von Sternenschiffen des Imperiums geh ö rten – steril wurden sie durch die Strahlungen des tiefen Raums sowieso –, wurden die Unannehmlichkeiten der Menstruation durch eine Hormonbehandlung erspart. Warum also entsetzte es ihn so? Es war nicht an sich schockierend, nur Damon war dieser Meinung! W ü rde er sich je an dies Leben in einem Goldfischglas gew ö hnen?, fragte sich Andrew. Konnte er ü berhaupt noch eigene Gedanken denken?
Damon suchte in Kr ä uterb ü scheln herum. Er sagte: Das musst du verstehen. Callista ist ü ber zwanzig. Sie ist eine erwachsene Frau, die jahrelang die schwierige, mit viel Technik verbundene Arbeit einer Matrix-Mechanikerin getan hat. Sie ist eine erfahrene Fachkraft in einem der anstrengendsten Berufe auf Darkover. Und jetzt ist ihr nichts von ihrer Ausbildung, nichts von ihrer Begabung mehr n ü tze. Sie k ä mpft mit der Dekonditionierung und dem sexuellen Erwachen und hat alle emotionalen Probleme einer jungen Frau. Und zu allem anderen entdecke ich jetzt, dass sie k ö rperlich im Zustand eines M ä dchens von zw ö lf oder dreizehn gehalten worden ist! Evanda! Wenn ich nur gewusst h ä tte .
Andrew blickte zu Boden. Seit dem schrecklichen Fiasko der vergangenen Nacht hatte er oft das Gef ü hl gehabt, so wie er m ü sse sich ein Mann vorkommen, der eine Frau vergewaltigt hatte. Wenn Callista physisch noch ein unerwecktes M ä dchen von zw ö lf oder dreizehn war – es sch ü ttelte ihn vor Grauen.
Damon redete ihm zu: Qu ä le dich nicht! Callista wusste es selbst nicht. Denke daran, sechs Jahre lang hat sie die verantwortliche Arbeit einer Erwachsenen getan. Doch er wusste, ganz wahr war das auch nicht. Callista musste sich der breiten, un ü berschreitbaren Kluft zwischen sich und den anderen Frauen bewusst gewesen sein. Leonie mochte ihrem Sch ü tzling einige k ö rperliche Leiden erspart haben, aber zu welchem Preis?
Nun, es war ein gutes Zeichen, dass der Menstruationszyklus spontan eingesetzt hatte. Vielleicht verschwanden andere Barrieren mit Geduld und im Laufe der Zeit ebenfalls von selbst. Damon nahm eine Hand voll getrockneter Bl ü ten auf und roch vorsichtig daran. Gut, das ist es. Kireseth – nein, riech nicht daran, Andrew, das stellt mit dem menschlichen Gehirn komische Dinge an. Damon empfand ein schwaches Schuldgef ü hl. Unter den Psi-Arbeitern war das Tabu gegen Kireseth absolut, und er kam sich vor, als begehe er ein Verbrechen, wenn er die Bl ü ten benutzte. Mehr zu sich selbst als zu Andrew sagte er: Daraus kann ich Kirian herstellen. Ich weiß nicht, wie man ihn in Arilinn destilliert, aber ich kann eine Tinktur machen . Konzentriert dachte er ü ber die M ö glichkeiten nach: Eine starke L ö sung der ö le in Alkohol. Vielleicht konnte er mit Ferrikas Hilfe das Zeug einmal destillieren. Er legte die Bl ü ten hin. Der Geruch war schon bis an die Wurzeln seines Gehirns vorgedrungen, zerst ö rte Kontrollen, brach Schranken zwischen Geist und K ö rper .
Andrew lief unruhig in dem Destillierraum auf und ab. Sein eigener Geist war mit Schreckensbildern gef ü llt. Damon, Callista muss gewusst haben, was passieren k ö nnte.
Nat ü rlich hat sie es gewusst. Damon h ö rte ihm gar nicht richtig zu. Noch ehe sie f ü nfzehn war, hat sie gelernt, dass kein Mann eine Bewahrerin ber ü hren kann.
Und wenn ich sie so schrecklich verletzen oder ä ngstigen konnte – Damon! Wie gestern Abend wurde er wieder von Abscheu und Widerwillen ü berw ä ltigt. Seine Stimme sank zum Fl ü stern herab. Weißt du, was sie von mir verlangt hat? Sie bat mich . sie bewusstlos zu schlagen und zu vergewaltigen, wenn sie sich nicht wehren k ö nnte. Andrew versuchte, Damon etwas von dem Abscheu, den er empfand, zu ü bermitteln, aber Damon blickte nur nachdenklich drein.
Das h ä tte funktionieren k ö nnen , antwortete er. Klug von

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