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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gewesen, Callista habe ihre Wahl f ü r das ganze Leben getroffen, es hatte ihr so widerstrebt, sie freizugeben . Andrew fasste Callistas kalte Hand. Damon sagte stirnrunzelnd: Nein, nat ü rlich bist du nicht zum Neutrum gemacht worden, das ist klar. Wenn die Periode eingetreten ist, l ä uft die Uhr wieder. Aber in den alten Zeiten, als man der ü berzeugung war, f ü r ein noch unreifes M ä dchen sei die Jungfr ä ulichkeit eine geringere B ü rde, ist es vorgekommen.
Aber jetzt hat sie ihre Periode, und es wird alles wieder mit ihr in Ordnung kommen, nicht wahr? , fragte Ellemir ä ngstlich, und Damon antwortete: Wir wollen es hoffen. Vielleicht hatte das Geschehen der Nacht, auch wenn es mit einer Katastrophe endete, einige der blockierten Pfade in ihrem K ö rper wieder erweckt. War sie auf diese Weise pl ö tzlich zur Reife gelangt, konnte ihre Krankheit und ihr k ö rperliches Unbehagen vielleicht auf die normalen Beschwerden zu Anfang der Entwicklung zur ü ckgef ü hrt werden. Damon wusste aus seinen Jahren im Turm, dass junge Frauen, die zur Bewahrerin ausgebildet wurden, und ebenso alle Frauen, die schwierigere PsiArbeiten als das ü berwachen verrichteten, oft unter schrecklichen Menstruationsbeschwerden zu leiden hatten. Callista verfolgte seinen Gedanken und lachte ein wenig. Nun, ich habe anderen Frauen in Arilinn Goldblumentee und ä hnliche Heilmittel verabreicht, und dabei habe ich mich immer gl ü cklich gesch ä tzt, dass ich gegen ihre Leiden immun war. Anscheinend bin ich zumindest in dieser Beziehung jetzt in die Reihen normaler Frauen eingetreten! Ich weiß, dass wir Goldblumentee im Destillierraum haben; Ferrika gibt ihn der H ä lfte aller Frauen auf dem Gut. Vielleicht brauche ich nichts weiter als eine Dosis davon.
Ellemir erbot sich: Ich gehe und hole dir welchen , und nach einer Weile kam sie mit einer kleinen Tasse zur ü ck, aus der ein heißes Gebr ä u dampfte. Es hatte einen stark aromatischen, stechenden Kr ä utergeruch. In Callistas Stimme klang f ü r einen Augenblick ein Echo ihrer alten Fr ö hlichkeit mit.
K ö nnt ihr mir glauben, dass ich das noch nie probiert habe? Ich hoffe, es schmeckt nicht gar zu f ü rchterlich!
Ellemir lachte. Das w ü rde dir nur recht geschehen, du b ö ses M ä dchen, wenn du solche Tr ä nke austeilst, ohne eine Ahnung von ihrem Geschmack zu haben! Nein, im Ernst, es schmeckt sogar recht angenehm. Mir hat es nie etwas ausgemacht, den Tee zu trinken. Doch er wird dich schl ä frig machen, deshalb leg dich hin und ü berlass dich seiner Wirkung.
Gehorsam trank Callista von der dampfenden Fl ü ssigkeit und kroch unter ihre Decke. Ellemir holte sich eine Handarbeit und setzte sich neben sie. Damon sagte: Komm, Andrew, lassen wir die beiden allein , und ging mit ihm hinaus.
Unten im Destillierraum mit dem Steinfußboden begann Damon, Callistas Vorr ä te an Kr ä utern, Essenzen und Destillierapparaten durchzusehen. Andrew betrachtete die merkw ü rdig geformten Flakons, die M ö rser und St ö ßel und Flaschen auf den Regalen, die B ü ndel getrockneter Kr ä uter, Bl ä tter, St ä ngel, Schoten, Bl ü ten und Samen. Sind das alles Drogen und Medizinen?
O nein , antwortete Damon geistesabwesend und zog eine Schublade auf. Das hier . – erwies auf zerstampfte Samenk ö rner – . sind K ü chengew ü rze, und sie stellt auch Weihrauch als Wohlgeruch f ü r die Innenr ä ume und ein paar kosmetische Lotionen und Parf ü ms her. Nichts von dem Zeug, das man in den St ä dten kaufen kann, ist auch nur halb so gut wie die nach den alten Rezepten hergestellten Mittel.
Was war das Getr ä nk, das Ellemir ihr gegeben hat? Damon zuckte die Schultern. Der Goldblumentee? Das ist ein Muskel-Tonikum, gut gegen Kr ä mpfe und Spannungen aller Art. Er kann ihr nicht schaden. Man gibt es schwangeren Frauen und auch Babys mit Kolik. Doch Damon fragte sich, ob es Callista helfen konnte. Wenn die k ö rperlichen Prozesse auf so tiefgreifende Weise gest ö rt worden waren . Wie hatte Leonie so etwas tun k ö nnen? Andrew nahm den Gedanken so deutlich wahr, als ob Damon ihn laut ausgesprochen h ä tte. Ich wusste, dass bei Bewahrerinnen einige k ö rperliche Ver ä nderungen hervorgerufen werden. Aber das?
Mich entsetzt es auch. Damon drehte ein B ü schel Weißdorn in den H ä nden. Heutzutage ist es ganz gewiss nicht mehr ü blich. Ich hatte angenommen, es verstoße gegen das Gesetz. Nat ü rlich hat Leonie dabei nur die besten Absichten gehabt. Du hast die Ver

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