Der verbotene Turm - 11
Callista, daran zu denken. Es zeigt, dass sie einen Begriff von den anstehenden Problemen hat.
Andrew konnte ein entsetztes Großer Gott! nicht zur ü ckhalten. Und du kannst so ruhig dar ü ber sprechen!
Damon drehte sich zu dem j ü ngeren Mann um und erkannte pl ö tzlich, dass dieser am Rand eines Zusammenbruchs stand. Er fragte freundlich: Andrew, du weißt doch, was dich davor gerettet hat, get ö tet zu werden, nicht wahr?
Ich weiß ü berhaupt nichts mehr. Und das, was ich weiß, hilft mir nicht viel! Die Verzweiflung zermalmte ihn. Glaubst du wirklich, ich h ä tte es fertig gebracht .
Nein, nein, nat ü rlich nicht, Bredu. Ich verstehe, warum du es nicht konntest. Kein anst ä ndiger Mann k ö nnte es tun. Sanft legte er die Hand auf Andrews Handgelenk. Andrew, was dich – was euch beide – rettete, war die Tatsache, dass sie keine Angst hatte! Dass sie dich liebte, dich begehrte. Deshalb traf sie dich nur mit dem k ö rperlichen Reflex, den sie nicht kontrollieren konnte. Du bist davon nicht einmal bewusstlos geworden, das kam, weil du dir den Kopf an einem M ö belst ü ck angeschlagen hast. Wenn sie sich voller Furcht gegen dich gewehrt h ä tte, wenn du wirklich versucht h ä ttest, sie gegen ihren Willen zu nehmen, kannst du dir ü berhaupt vorstellen, was sie dir dann entgegengeschleudert h ä tte? , fragte Damon. Callista ist eine der st ä rksten Telepathinnen auf Darkover und in Arilinn als Bewahrerin ausgebildet worden! Wenn sie Widerwillen empfunden h ä tte, wenn es ihr wie eine Vergewaltigung vorgekommen w ä re, wenn sie irgendwie . Abscheu vor deinem Verlangen gehabt h ä tte, dann w ä rst du tot! Er wiederholte mit Nachdruck: Du w ä rst tot, tot, tot!
Aber sie hatte Angst gehabt, erinnerte sich Andrew, bis Damon und Ellemir den Kontakt aufnahmen . Erst die Wahrnehmung von Ellemirs Freude hatte in ihr den Wunsch erweckt, daran teilzunehmen! Noch mehr st ö rte Andrew der Gedanke, dass Damon sich Callistas ebenso bewusst gewesen war wie er selbst sich Ellemirs. Damon empfing den Gedanken und war f ü r einen Augenblick schockiert, denn er sah darin eine Zur ü ckweisung. Sie waren sich doch alle so nahe gewesen! Wollte Andrew nicht Teil ihrer Gemeinsamkeit sein? Er legte seine Hand auf Andrews Schulter, bei einem Telepathen eine seltene Geste, doch ganz nat ü rlich im Bewusstsein der Intimit ä t, die sie miteinander geteilt hatten. Andrew zuckte zusammen, und Damon zog seine Hand beunruhigt und ein bisschen traurig zur ü ck. Musste Andrew diese Entfernung einhalten? Wie lange noch? War er ein Bruder oder ein Fremder?
Er sagte jedoch freundlich: Ich weiß, es ist dir neu, Andrew. Ich vergesse immerzu, dass ich als Telepath aufgewachsen bin und dass mir diese Dinge selbstverst ä ndlich sind. Du wirst sehen, du gew ö hnst dich noch daran.
Daran gew ö hnen, fragte Andrew sich. Er sollte akzeptieren, dass nichts anderes seine Frau daran gehindert hatte, ihn zu t ö ten, als sein unfreiwilliges Belauschen des anderen Paares? Er sollte akzeptieren, dass Damon – und Ellemir! – so etwas f ü r selbstverst ä ndlich hielten, es erwarteten, es richtig fanden? Nahm Damon es ihm ü bel, dass er Callista f ü r sich allein haben wollte?
Er erinnerte sich an Callistas Vorschlag, erinnerte sich an das Gef ü hl, Ellemir liege in seinen Armen, warm und hingebungsvoll – wie Callista es nicht sein konnte. Verwirrt und verzweifelt wandte er sich von Damon ab, nur von dem Wunsch erf ü llt, aus diesem Raum zu entkommen. Scham und Entsetzen dr ü ckten ihn nieder. Er wollte – er musste fort, irgendwohin, weg von hier, weg von Damons zu enth ü llender Ber ü hrung, weg von dem Mann, der seine intimsten Gedanken lesen konnte.
Andrew wusste nicht, dass er tats ä chlich krank war, dass er an einer sehr realen Krankheit litt, die als Kulturschock bekannt ist. Er wusste nur, dass ihm ü bel war, und die ü belkeit nahm die Form blinder Wut gegen Damon an. Der schwere Geruch der Kr ä uter ließ ihn f ü rchten, er werde sich ü bergeben. Mit dicker Zunge sagte er: Ich muss an die frische Luft , und stieß die T ü r auf. Er stolperte durch die verlassenen K ü chenr ä ume und in den Hof. Dort stand er, und der dicke Schnee fiel rings um ihn, und er verdammte den Planeten, auf dem er gelandet war, und die Zuf ä lle, die ihn hergef ü hrt hatten.
Ich h ä tte sterben sollen, als das Flugzeug abst ü rzte. Callie braucht mich nicht . Ich werde nie etwas anderes fertig bringen, als sie zu
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